400 % Umsatzplus: Kein Büro, sondern Erfolg für Bauunternehmen

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Im Baugewerbe ist Anwesenheit eigentlich Pflicht: Bauleiter müssen auf der Baustelle sein, Projektmanager im Büro Pläne prüfen, Handwerker ihre Arbeit vor Ort machen. Doch ein US-Unternehmer hat dieses Bild auf den Kopf gestellt. Mit einem neuen Konzept aus Remote Work und Home Office hat er seine Baufirma komplett digital organisiert. Das Ergebnis ist beeindruckend – der Umsatz stieg um 400 Prozent.

Clark Lowe, Geschäftsführer der O’Connor Company aus North Carolina, wollte zeigen, dass Effizienz und Nähe zum Kunden auch ohne festen Firmensitz funktionieren. Statt die Mitarbeiter jeden Tag ins Büro zu schicken, arbeitet ein Teil des Teams von zu Hause, der andere reist dorthin, wo gerade gebaut wird. Lowe sagt: „Wir wollten flexibler werden – und gleichzeitig bessere Arbeit abliefern“, wie Inc. berichtet.

Auch für Handwerker soll ein neuartiger

Avatar künftig das Arbeiten von zuhause aus ermöglichen

.

Remote Work verändert Traditionen im Baugewerbe

Während in der IT oder im Marketing Remote Work längst Alltag ist und viele

Angestellte nicht darauf verzichten wollen

, galt sie in der Baubranche als unpraktikabel. Laut dem US-Arbeitsministerium arbeiteten zuletzt nur rund 3,6 Prozent der Beschäftigten in Bau, Handwerk oder Wartung von zu Hause. Genau darin sah Lowe seine Chance. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Zach Froio übernahm er die 1978 gegründete O’Connor Company – und stellte sie Schritt für Schritt auf ein hybrides Modell um.


  • Projektleiter und Bauaufsicht

    reisen von Baustelle zu Baustelle, wohnen für Wochen in Hotels oder Ferienwohnungen.

  • Planung, Buchhaltung und Organisation

    laufen komplett digital – von den Wohnzimmern der Mitarbeiter aus.

Resilienz und Unabhängigkeit: Baufirma kann Aufträge im ganzen Land annehmen

So kann das Unternehmen Aufträge in mehreren US-Bundesstaaten annehmen, statt nur regional tätig zu sein. Das verschafft O’Connor einen klaren Vorsprung gegenüber klassischen Bauunternehmen, die auf lokale Ausschreibungen angewiesen sind. Ihr sogenannter „Sales Funnel“ – also der Trichter möglicher Kundenkontakte – ist meist klein, weil sie nur in ihrem unmittelbaren Umfeld arbeiten können.

Lowe beschreibt das so: „Die meisten Bauunternehmen haben eine sehr kleine Auswahl an Projekten. Sie müssen oft Aufträge annehmen, nur um den Cashflow zu sichern und die Teams zu beschäftigen.“

Weil Bauleiter und Projektmanager flexibel im ganzen Land arbeiten, kann die Firma aus einem viel größeren Pool an Projekten wählen. Statt jeden Auftrag annehmen zu müssen, konzentriert sie sich auf die rentabelsten und strategisch interessantesten Bauvorhaben – und bleibt dabei unabhängig von lokalen Konjunkturschwankungen.

Home-Office macht Firma zu attraktivem Arbeitgeber

Das neue Konzept wirkt sich nicht nur auf den Umsatz aus, sondern auch auf die Motivation. Während viele Firmen über Personalmangel klagen, bleibt das Team bei O’Connor stabil und seine Firma gilt als

attraktiver Arbeitgeber

. Lowe berichtet: „2024 und 2025 hat niemand freiwillig gekündigt.“ Nur vier Mitarbeiter seien wegen schwacher Leistung gegangen, heißt es.

Heute beschäftigt O’Connor rund 70 Mitarbeiter – verteilt über mehrere Bundesstaaten, von North Carolina bis Arizona. Entscheidungen fallen schneller, die Kommunikation läuft über feste digitale Kanäle. Für Lowe war entscheidend, dass die Umstellung nicht von heute auf morgen passiert. „Es waren langsame, schrittweise Veränderungen – mit sehr viel Kommunikation“, sagt er.

Die Zahlen sprechen für sich: Vor der Umstellung lag der Jahresumsatz bei rund 18,5 Millionen Euro. Für 2025 rechnet Lowe mit fast 88 Millionen Euro, 2026 sollen es 150 Millionen Euro werden.

Auch in Deutschland verändert sich die Baubranche

Auch auf deutschen Baustellen verändert sich einiges. In München erproben

junge Maurer gemeinsam mit einem Roboter

neue, digital gesteuerte Bauprozesse. Während Clark Lowe in den USA beweist, dass Baustellen auch ohne Büro funktionieren, zeigt das Münchner Projekt, dass selbst das Mauern zunehmend automatisiert abläuft.

Ein mobiler Roboter setzt dort jeden Ziegel millimetergenau an die berechnete Position – gesteuert durch einen digitalen Zwilling. „Der Roboter bringt Präzision, wo Menschen an ihre Grenzen stoßen“, sagt Ausbilder Markus Bruckner. Beide Ansätze verdeutlichen, wie sehr Digitalisierung und neue Arbeitsformen das Baugewerbe verändern – vom Homeoffice bis zur Baustelle.


Das Original zu diesem Beitrag ”

Baufirma ohne Büro – Unternehmer hat mit Remote Work und Home Office den Umsatz vervierfacht

” stammt von Smart Up News.

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