Herbstzeit ist Pilzzeit. Durch das feuchte und kalte Klima sprießen die Köpfe von Pilzen nur so aus den Wiesen und in den hiesigen Wäldern. Für viele bedeutet der Beginn der kalten Jahreszeiten deshalb auch eine Wanderung in die Pilze, um die Leckerbissen direkt frisch zu sammeln. Allerdings sind nicht alle Pilze essbar – und manche Giftpilze können dich sogar umbringen. Wir zeigen dir die 5 gefährlichsten Giftpilze Deutschlands und wie du sie erkennen kannst.
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1. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Die Farbe „giftgrün“ bekommt hier eine regelrecht wörtliche Bedeutung: Der Grüne Knollemblätterpilz ist neben dem Fliegenpilz wohl Deutschlands bekanntester Giftpilz. Erkennen kann man ihn hervorragend durch die grünliche Färbung des Pilzhuts, wobei die Hutmitte oft olivfarben ist und die Farbe zum Rand hin heller wird. Man findet diesen Giftpilz von Juli bis in den November vor allem in lichten Laubwäldern unter Eichen.
Der Grüne Knollenblätterpilz kann durch seine enthaltenen Amatoxine und Phallotoxine schon bei kleinen Mengen zu starken Bauchkrämpfen, Erbrechen, Kreislaufversagen, Muskelkrämpfen, Herzversagen, blutigen Durchfällen und Leberzersetzung führen, wie auch Mein Garten berichtete. Bis die Gifte im Körper wirken, vergeht eine Zeit zwischen 4 und 24 Stunden – bei einem Verzehrverdacht bitte also sofort ins Krankenhaus.
2. Gifthäubling (Galerina marginata)
Der Name ist Programm bei diesem Giftpilz. Der Gifthäubling wird auch Nadeholzhäubling genannt und wird etwa 8 Zentimeter groß. Er tritt meistens in kleinen Gruppen auf; die Hutfarbe ist honigbraun und am Hutrand hellbraun. Erkennbar ist er zudem an den Lamellen auf der Hutunterseite, die einen breiten Abstand zueinander haben und ebenfalls hellbraun gefärbt sind.
Der Geruch wirkt auf die meisten Menschen abstoßend und muffig. Genauso wie der Knolleblätterpilz enthält dieser Giftpilz Phallo- und Amatoxine, wodurch er die gleichen, besorgniserregenden Symptome auslösen kann, wie der vorher vorgestellte Giftpilz. Der Gifthäubling ist sehr weit verbreitet und zeigt sich von August bis in den Oktober — immer in Verbindung mit Totholz.
3. Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita Virosa)
Der dritte Giftpilz auf unserer Liste ist der Kegelhütige Knollenblätterpilz – und er ist nicht weniger gefährlich als der erste Pilz auf unserer Liste. Er ist weiß gefärbt und sein Hut ist tellerförmig, um die Sporen zu entlassen. An der Basis des Stiels befindet sich die für den Giftpilzen namensgebende Knolle, aus welcher der junge Pilz entwächst.
Der Geruch des Kegelhütigen Knollenblätterpilz ist süßlich und erinnert manch einen an Rettich. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich eher ein muffiger Gestank. Auch dieser Giftpilz enthält die giftigen Amatoxine und Phallotoxine. Anzutreffen ist er vom Frühsommer bis in den Spätherbst in Nadel- oder Mischwäldern, zumeist in der Nähe von Fichten.
4. Orangefuchsiger Raukopf (Cortinarius Orellanus)
Der Orangefuchsige Raukopf hat einen leicht gebuckelten, feinschuppen Hut, der sich im Alter leicht aufstellt – und genau hier lauert die Gefahr. Denn in diesem Wachstumsstadium kann man den Giftpilz schnell mit Pfifferlingen verwechseln. Der Geruch verrät ihn aber: Dieser geht nämlich wieder in Richtung Rettich.
Der Orangefuchsige Raukopf enthält giftige Orellanine und Nephrotoxine. Diese sorgen für Nieren- und Leberschäden. Die Latenzzeit bis zur Wirkung des Gifts beträgt zwischen 2 und 17 Tagen. Man findet diesen Giftpilz von Sommer bis Spätherbst in Laubwäldern an Buchen und Eichen.
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5. Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius Rubellus)
Der letzte Giftpilz auf unserer Liste der gefährlichsten Deutschlands ist der Spitzgebuckelte Raukopf. Dieser sieht dem Orangefuchsigen Raukopf sehr ähnlich; sein Hut ist aber etwas kleiner, orangerot und die Ränder reißen häufig ein, wenn sich der Hut mit dem Alter aufstellt.
Der Geruch dieses Giftpilzes ist ebenfalls rettichartig und zu den Giftstoffen gehören ebenfalls wieder Orellanine und Nephrotoxine. Das Problem hierbei, genauso wie beim Orangefuchsigen Raukopf: Der Geschmack ist sehr mild, wodurch dieser Giftpilz unter anderen Pilzen so gut wie nicht zu bemerken ist. Hierbei ist also besondere Vorsicht geboten! Anzutreffen ist dieser Pilz von August bis Oktober auf feuchten und sumpfigen Böden mit Moosbestand in Nadelwäldern.
