Aperitivo, Pasta und Tiramisù: Dolce Vita auf dem Teller

Post author name

Vergessen Sie Regen, Nebel und das baldige Winterdunkel. Mit diesen Rezepten reisen Sie einfach nach Italien.

Auf Instagram las ich mal: «Ich dachte, mir fehlt etwas, vielleicht werde ich krank? Dann merkte ich, dass ich einfach zu lang nicht mehr in Italien war.» Italien ist wunderbar und geht direkt ins Herz. Bevor uns also Herbstregen und Winterdunkel einholen, reisen Sie doch noch ein bisschen mit Sweet Home und diesen Sehnsuchtsrezepten in den Süden. Sie finden hier fantastische Klassiker und Varianten davon. Und wie immer: Alles ist einfach nachzukochen!

1 — Aperitivo

Ein italienischer Abend beginnt mit einem Aperitivo. Dabei sind diese bitter-frischen, klassischen italienischen Cocktails eine gute Idee:

Negroni: Mischen Sie 3 cl Gin, 3 cl Martini Rosso und 3 cl Campari in einem Tumbler-Glas, geben Sie einige Eiswürfel dazu, und rühren Sie alles um. Dekorieren Sie mit einer Orangenzeste.

Negroni Sbagliato: Mischen Sie 3 cl Campari, 3 cl Martini Rosso in einem Tumbler-Glas, geben Sie einige Eiswürfel dazu, und giessen Sie 3 cl Prosecco darüber. Dekorieren Sie mit einer Orangenzeste.

Americano: Mischen Sie 3 cl Martini Rosso mit 3 cl Campari in einem Tumbler-Glas, geben Sie einige Eiswürfel dazu, und füllen Sie diese mit Sodawasser auf. Dekorieren Sie mit einem Orangenschnitz.

Servieren Sie zum Aperitivo: Focaccia, Oliven, kleine Tramezzini, Bruschette mit Tomaten und Basilikum, Oliven und Salami.

2 — Pizza Margherita

Die gute alte Margherita ist immer eine prima Idee, sei es für einen grossen Aperitivo, einen kleinen Znacht oder einen Mitternachtssnack. Sie wurde von ihrem Erfinder nach der damaligen italienischen Königin, Margherita di Savoia, benannt – und mit den italienischen Flaggenfarben Rot, Weiss und Grün (Tomaten, Mozzarella und Basilikum) zubereitet.

Zutaten für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 2,5 dl lauwarmes Wasser
  • Die Hälfte eines frischen Hefewürfels (rund 20 g)
  • 4 EL Olivenöl
  • Ein wenig Salz

Zutaten für die Sauce: 

  • 500 g kleine Tomaten, halbiert
  • 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
  • Olivenöl
  • Salz
  • Zucker
  • Basilikum

Zubereitung Teig:

Mischen Sie die Hefe mit ein wenig lauwarmem Wasser. Geben Sie alle Zutaten in eine Schüssel, vermischen Sie alles mit einer Kelle, und formen Sie den Teig danach zu einer Kugel. Legen Sie ein feuchtes Tuch über die Schüssel, und stellen Sie sie auf die unterste Schiene des auf 40 Grad vorgeheizten Backofens. Ungefähr 1½ Stunden aufgehen lassen. Danach ist der Teig zur Verarbeitung bereit.

Zubereitung Sauce:

Erhitzen Sie Olivenöl und den Knoblauch in eine Pfanne. Wenn der Knoblauch duftet, geben Sie die Tomaten bei, würzen mit ein wenig Salz, und geben eine Prise Zucker dazu. Einige Basilikumblätter zerreissen, die Tomaten mit der Gabel zerdrücken und etwa 10–15 Minuten köcheln lassen. Knoblauch herausfischen und die Sauce pürieren.

Fertigstellung:

Den Pizzateig auswallen, ein wenig Olivenöl darüber träufeln, die Sauce darauf verstreichen und mit Mozzarella belegen. Etwa 10 Minuten im 250 Grad heissen Ofen knusprig backen. Mit Basilikum garniert servieren.

3 — Caprese

Frisch, simpel und einfach fantastisch: Der echte Caprese hat gerade mal fünf Zutaten:

  • Reife, grosse Tomaten in Scheiben
  • Mozzarella di Bufala
  • Basilikum
  • Gutes Olivenöl
  • Salz

Arrangieren Sie die Tomaten und die in Scheiben geschnittene Mozzarella auf einem Teller, geben Sie Olivenöl darüber, verteilen Sie einige Basilikumblättchen darauf und salzen alles mit flockigem Meersalz.

Sie können den Caprese auch ein bisschen «touristisch» aufpimpen, zum Beispiel mit etwas Oregano und einigen Oliven.

4 — Spaghetti alle Vongole

Die Ferienzeit ist vorbei – aber die Muschelsaison beginnt, vor allem hierzulande, erst im Herbst so richtig. Ein guter Grund, sich mit wunderbaren Spaghetti alle Vongole zu verwöhnen.

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 kg Vongole Veraci
  • 3 Knoblauchzehen
  • ½ Peperoncino
  • 200 g Cherrytomaten, halbiert
  • 1 kleines Sträusschen glatte Petersilie
  • Salz
  • 350 g Spaghetti
  • Olivenöl Extra Vergine

Zubereitung:

Waschen Sie die Muscheln gut in Salzwasser, und werfen Sie offene Muscheln weg. Erhitzen Sie ein wenig Olivenöl in einer Pfanne, und geben Sie die zerquetschten Knoblauchzehen und den halbierten Peperoncino bei. Wenn der Knoblauch duftet, die Tomaten und die Muscheln beigeben und zudecken. Kochen, bis sich alle Muscheln geöffnet haben (solche, die sich nicht öffnen, entfernen). In der Zwischenzeit kochen Sie die Spaghetti knapp al dente. Geben Sie die Spaghetti zu den Muscheln, vermischen Sie alles gut, und kochen Sie es nochmals 2–3 Minuten. Geben Sie gehackte Petersilie dazu, und servieren Sie die Pasta mit einem zusätzlichen kleinen Teller für die Muschelschalen.

Alles ist schön

Für mich ist in Italien alles schöner – selbst das Hässliche. Als ich mal meinen Mann dazu überredete, mit mir nach Mailand zu reisen, meinte er zum Hotelzimmer nur: «So stelle ich mir die DDR vor.» Dabei hatte ich in den Jahren, als ich regelmässig in Mailand Modestrecken produzierte, oft und gerne in diesem Hotel übernachtet. Bloss: Mein Mann ist Engländer, und in England ist alles cosy, weich und liebevoll eingerichtet. In Italien hingegen gibts halt Steinböden und eher Design als Plüsch und Rüschen. Ich liebe auch die Autobahnrestaurants, die Beschriftungen, die Automaten mit Spielzeugkugeln, die seltsamen Bars – und kleine, schrullige Restaurants wie dieses hier.

5 — Lasagne mit Salsiccia

Eine Lasagne ist immer ein grosses Fest. Sie braucht zwar ein wenig Arbeit und viel Liebe, aber sie bringt Familien zusammen und macht glücklich. Diese Version wird nicht mit der klassischen Bolognesesauce gemacht, sondern mit einer herbstlich-aromatischen mit Salsiccia und Steinpilzen.

Zutaten für 4 Personen:

  • 16 Lasagneblätter
  • 80 g Parmesan
  • Etwas Butter
  • Salbeiblätter
  • Olivenöl
  • Salsicciasauce
  • Béchamelsauce

Zutaten Sauce: 

  • 400 g Salsiccia
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1 Schalotte, gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 Handvoll Steinpilze, getrocknet und aufgeweicht
  • 1 Dose (400 g) gehackte Tomaten
  • 2 dl Weisswein
  • 1 dl Bouillon
  • Basilikum
  • Petersilie
  • Olivenöl

Zubereitung Fleischsauce: 

Geben Sie Olivenöl in einen Gusseisentopf, und dünsten Sie die Schalotte an. Dann geben Sie den Knoblauch, den Peperoncino und die Fenchelsamen bei. Wenn alles duftet, fügen Sie das aus den Wursthäuten gepulte Wurstfleisch dazu. Anbraten, die Steinpilze dazugeben, etwas vom Einweichwasser zur Seite stellen. Dieses erhitzen und Bouillon darin auflösen. Den Wein und die Steinpilzwasser-Bouillon dazugiessen und etwas einköcheln lassen. Dann kommen die Tomaten dazu. Alles etwa 30 Minuten bei geschlossenem Deckel dünsten.

Zutaten Béchamelsauce: 

  • 50 g Butter
  • 30 g Mehl
  • 6 dl Milch
  • Ein wenig Bouillon
  • Pfeffer
  • Etwas geriebene Muskatnuss
  • 1 Lorbeerblatt

Zubereitung Béchamelsauce: 

Schneiden Sie die Butter in Stücke, und lassen Sie sie schmelzen. Geben Sie das Mehl dazu. Rühren Sie alles gut mit dem Schneebesen, während Sie beides zusammen ein wenig andünsten. Nun giessen Sie die Milch unter Rühren dazu. Entgegen der klassischen Version, die nur mit Salz zubereitet wird, füge ich ein wenig Bouillonpaste hinzu. Geben Sie das Lorbeerblatt bei, und würzen Sie alles mit Muskatnuss und Pfeffer. Einige Minuten unter Rühren köcheln lassen, bis eine cremige, dickliche Sauce entsteht. Am Schluss das Lorbeerblatt herausnehmen.

Fertigstellung Lasagne:

Buttern Sie eine Gratinform aus, und verteilen Sie etwas Salsicciasauce auf dem Boden. Legen Sie nun Lasagneblätter darauf und eine weitere Lage Salsicciasauce. Dann kommt eine Lage Béchamelsauce. Wiederholen Sie dies, und schliessen Sie mit Béchamelsauce ab. Streuen Sie dann Parmesan darüber. Verteilen Sie Salbeiblätter auf der Lasagne, und träufeln Sie über alles etwas Olivenöl.

Geben Sie die Lasagne für 35–40 Minuten in den 200 Grad heissen Ofen, bis sie golden und gar ist. Vor dem Servieren 5 Minuten ruhen lassen.

6 — Papardelle Cacio e Pepe

Auf Sweet Home bekommen Sie immer wieder den Tipp, etwas Klassisches ein bisschen anders zu machen. So wird ein bekanntes Gericht, das man schon mehrmals gemacht hat, neu und schmeckt auch anders. Diese dicken Nudeln sind ein weiteres Beispiel dafür.

Und so gehts:

Für 2–4 Personen kochen Sie 300 g Papardelle al dente. Reiben Sie 180 g Pecorino Romano. Geben Sie einen grossen Löffel heisses Pastawasser in eine aufgewärmte Bratpfanne und etwas Käse dazu, und rühren Sie diesen ein. Dann geben Sie nach und nach mehr Pecorino und Wasser dazu, bis die Sauce eine cremige Konsistenz angenommen hat. Zum Schluss verrühren Sie die Nudeln in der Sauce und würzen mit reichlich, also wirklich ziemlich viel schwarzem Pfeffer aus der Mühle. Sofort geniessen.

7 — Casarecce alla Siciliana

Für diese Sauce voller mediterraner Aromas braucht man keine Kräuter, keine frischen Tomaten und nicht mal Salz. Alle Zutaten sind aus der Dose und dem Küchenschrank.

Und so gehts:

Meiner Meinung nach schmeckt jedes Gericht viel besser, wenn man langsam, grosszügig und mit Liebe kocht. Bloss einige Tropfen Öl in einer Pfanne sind keine gute Grundlage für eine richtig feine Sauce auf italienische Art. Geben Sie also erst mal reichlich Olivenöl in eine Gusseisenpfanne. Bevor Sie dieses erhitzen, hacken Sie 2 Knoblauchzehen und 1 Peperoncino fein und schneiden 6 Sardellenfilets in Stücke. Geben Sie alles und eine Handvoll Pinienkerne in das nun heisse Öl und dünsten es langsam, nicht zu heiss, etwa 7 Minuten. Sobald alles duftet und die Sardellen geschmolzen sind, giessen Sie ein Glas Rotwein darüber. Lassen Sie diesen zur Hälfte einköcheln. Dann geben Sie eine Dose gehackte Tomaten (400 g) und eine gute Handvoll Rosinen bei. Lassen Sie nun alles bei offenem Deckel etwa 15 Minuten sanft köcheln. Inzwischen kochen Sie Casarecce al dente. Geben Sie die Pasta in die Sauce, mischen Sie alles gut, und servieren Sie die Casarecce mit geriebenem Pecorino oder Parmesan.

Ein bisschen Italianità tut jeder Küche gut

Dieses Olivenöl hat mir eine Freundin geschenkt, es kommt aus Ligurien, genauer: aus dem Ferienort, an dem wir uns vor einem Jahr kennen gelernt haben. Wie ein Schmuckstück thront es auf meinem antiken Küchengestell, mit dem ich meiner durchschnittlichen Schweizer Einbauküche ein bisschen Persönlichkeit einhauche. Die schöne antike Dose habe ich mal auf dem Flohmarkt gefunden. Das, bevor der Bürkliplatz-Flohmarkt zum Kleidermarkt geworden ist und bevor auch Antikes vor allem online verkauft wurde. Jede Seite zeigt eine andere italienische Stadt. Deshalb drehe ich sie immer mal wieder und reise dabei ein bisschen mit.

Für Italien-Feeling in der Küche sorgen auch:

  • Italienische Kochbücher
  • Andere italienische Produkte wie schöne Pelatidosen, besonders verpackte Pasta, eingemachte Antipasti
  • Prall gefüllte Fruchtschalen
  • Bunte italienische Keramik

8 — Tiramisù

Ein Tiramisù ist fast eine süsse Lasagne – ein Schichtendessert, das man mit viel Liebe zubereitet und das wie ein kulinarisches Geschenk ist.

Zutaten: 

  • 3 EL Rohzucker
  • 6 Eier
  • 500 g Mascarpone
  • 2 EL Amaretto
  • 3 dl abgekühlter Espresso
  • 250 g Löffelbiskuit
  • 4 EL Kakaopulver

Zubereitung: 

Trennen Sie die Eier, und schlagen Sie das Eigelb mit dem Rohzucker cremig. Geben Sie nun den Mascarpone bei, und vermischen Sie alles gut. Schlagen Sie die Eiweisse steif. Heben Sie das Eiweiss unter die Mascarponemasse. Geben Sie den Espresso mit dem Amaretto in eine Schüssel, und vermischen Sie die beiden Flüssigkeiten. Nun tunken Sie ein Löffelbiskuit nach dem anderen in die Flüssigkeit und belegen damit den Boden einer Gratinform. Bestreichen Sie dann die Biskuitschicht mit der Hälfte der Mascarponemischung, und bestäuben Sie die Mischung mit der Hälfte des Kakaopulvers. Legen Sie dann eine zweite Schicht der in Flüssigkeit eingeweichten Löffelbiskuits darüber und eine zweite Schicht Mascarponemischung. Am Schluss glatt streichen und mit dem restlichen Kakaopulver bestreuen. Vor dem Servieren im Kühlschrank mindestens 4 Stunden kalt stellen.

9 — Panna cotta

Was für uns das Caramelchöpfli ist, ist für die Italiener die Panna cotta. Dieses weisse kleine Wunder geht ganz einfach und verwöhnt als Dessert nach einem guten Essen.

Zutaten:

  • 6 dl Rahm
  • 2 EL Zucker
  • 1 Vanilleschote
  • 8 g Gelatine in Blattform

Zubereitung:

Legen Sie die Gelatineblätter etwa 10 Min. in kaltem Wasser ein. Schneiden Sie die Vanilleschote längs auf, und kratzen Sie die Samen in den Rahm. Geben Sie auch die Schoten in den Rahm. Den Zucker beigeben und sachte erhitzen. Etwa 10 Min. sanft köcheln lassen. Entfernen Sie den Vanillestängel. Nun drücken Sie die Gelatine aus und geben Sie unter Rühren dem Rahm bei. Giessen Sie den Rahm in Förmchen, und lassen Sie die Panna cotta zugedeckt mindestens 6 Std. kühlen. Stürzen und mit Früchtekompott, Caramelsauce oder pur servieren.

10 — Affogato

Auf dieses Dessert hat man eigentlich nach jedem Essen Lust. Und das Beste daran: Der Kaffee ist gleich inbegriffen.

Und so gehts:

Geben Sie Vanilleglacekugeln in kleine Gläser oder Tassen, und giessen Sie frischen, heissen Espresso darüber. Servieren Sie dazu Cantuccini, Amaretti, frische Früchte und eine italienische Gutenachtgeschichte.

Starten Sie jeden Tag informiert in den Tag mit unserem Newsletter der Morgen. Melden Sie sich hier an.

Tag

Related Post

Leave a Comment