Seit dem Release des Steam Deck im Februar 2022 ist die Konkurrenz im Handheld-Bereich ordentlich gewachsen: Lenovo, MSI, Zotac und Asus haben allesamt schon eigene Varianten eines tragbaren Gaming-PCs veröffentlicht. Nun will auch Microsoft mit der Xbox-Marke davon profitieren.
Doch der US-Riese hat dafür nicht ein eigenes Konzept entwickelt, sondern sich kurzerhand mit Asus zusammengetan: Ab dem 16. Oktober bekommt ihr entweder den ROG Xbox Ally oder den noch mal eine ganze Ecke teureren ROG Xbox Ally X. Aber wie schlägt sich der neue Xbox-Handheld im Vergleich mit dem immer noch populären Steam Deck? Wir haben uns die Premium-Variante einmal näher angesehen.
Xbox Handheld: Das steckt drin für 900 Euro beim ROG Xbox Ally X
Obwohl es der Name eventuell andeutet, handelt es sich beim Asus ROG Xbox Ally X nicht um eine simple Umbenennung des bereits vorhanden ROG Ally X. Tatsächlich gibt es, zumindest auf dem Blatt Papier, deutlich mehr Leistung, aber dazu später mehr. Zuallererst stellt sich die Frage: Was steckt überhaupt drin, wenn ihr den Xbox-Handheld für immerhin satte 899 Euro erwerbt?
Ehrlich gesagt: Gar nicht so viel, wie es vielleicht von einem Produkt dieser Preisklasse zu erwarten ist. In der zwar durchaus hübschen, wenn auch simpel gestalteten Box findet ihr das Gerät selbst, eine Menge Zettel und einen rein aus Pappe bestehenden Ständer. Letzter eignet sich dafür, den Handheld hinzustellen, bietet aber sonst keine nennenswerten Eigenschaften.
Ein Netzteil, einen Displayschutz oder gar eine Tasche wird nicht mitgeliefert. Das finde ich bei dem ausgerufenen Preis ganz schön schwach. Nur zum Vergleich: Das Steam Deck bekommt ihr immer mit einem passenden Netzteil und Tragetasche nach Hause geliefert, egal ob ihr die LCD-Variante für 419 Euro oder die 1 TB OLED-Version für 679 Euro erwerbt.
Wer kein passendes Netzteil besitzt, welches das Laden mit bis zu 65 Watt ermöglicht, darf das noch dazu kaufen. Kosten? Zwischen 35 und 50 Euro. Die offizielle Tragetasche lässt sich im Asus-Store für bis zu 70 Euro erwerben, je nachdem welche Variante euch die liebste ist. Und schon kostet die Deluxe-Variante des Xbox Handhld nicht mehr 900 Euro, sondern knackt gut und gerne einen vierstelligen Betrag – Uff.
Das bietet die Hardware
Wie heißt es aber so schön, ganz nach Art von Alfred Preißler: Entscheidend ist auf’m Platz. Im Falle des ROG Xbox Ally X ist ebenjener Platz ziemlich leistungsstark. Wo das Steam Deck noch auf einen langsam eingerosteten Prozessor basierend auf der AMD Zen 2-Architektur setzt, nutzen Microsoft und Asus den aktuellen Ryzen AI Z2 Extreme Prozessor. Der bietet stolze 8 CPU-Kerne, setzt bei der integrierten Grafikeinheit auf RDNA 3.5 und ist generell so ziemlich mit das beste, was es im Handheld-Markt derzeit gibt.
Hinzu kommen 24 Gigabyte LPDDR5X-8000 Arbeitsspeicher und eine 1 Terabyte große interne M2-SSD. In Sachen Hardware lassen sich ASUS und Microsoft demnach nicht lumpen, sondern setzen auf ordentlich Power. Beim 300 Euro günstigeren ROG Xbox Ally müsst ihr einige Abstriche in Kauf nehmen: weniger Arbeitsspeicher (nur 16 GB), kleinere SSD (lediglich 512 GB) und auch ein langsamerer Prozessor (Ryzen Z2 A).
Beim Display unterscheiden sich die beiden Varianten nicht. Sowohl der ROG Xbox Ally als auch der ROG Xbox Ally X bieten ein 7 Zoll großes Full-HD-Display. Das unterstützt eine Darstellung von bis zu 120 Hertz und AMDs FreeSync-Technologie ist mit an Bord. Dank 500 Nits Helligkeit lässt sich der Bildschirm auch bei hellem Tageslicht noch verhältnismäßig gut ablesen. Schade nur, dass kein OLED zum Einsatz kommt – erneut: Wir reden hier von einem Gerät für 900 Euro.
Bleibt noch der Akku, der sich im Vergleich zum ROG Ally X kein bisschen unterscheidet: 80 Wh Kapazität sorgen dafür, dass ihr selbst anspruchsvolle Titel etwa zwei bis maximal zweieinhalb Stunden genießen könnt, bevor die Steckdose zum Einsatz kommen muss. Bei etwas weniger grafisch aufwändigen Spielen können es auch mal vier Stunden sein. Eine Laufzeit, die ziemlich ordentlich ist, aber lange mobile Sessions dennoch schwierig ausfallen.
