Immer mehr Menschen reisen mit Wohnmobil, Van oder Zelt durch Europa – frei, flexibel und möglichst nachhaltig. Moderne Ausstattungen wie Solarpanels, Wasserfilter und Trockentoiletten gehören für viele Camping-Begeisterte längst dazu. Doch nicht überall ist diese willkommen.
Ein aktueller Fall aus Österreich sorgt für Diskussionen in der Camping-Community. Auf einem großen, gepflegten Camping-Platz wurde die Nutzung von Fahrzeugen mit Trocken-Trenn-Toilette untersagt. Das Verbot sorgt für Unverständnis bei vielen Campern.
Dieses Thema sorgt für hitzige Camping-Debatten
Ein Camper berichtet der Community von einer Begebenheit auf einem Camping-Platz: „Ich war neulich auf einem großen, gepflegten Camping-Platz in Österreich und habe dort festgestellt, dass Fahrzeuge mit Trocken-Trenn-Toilette verboten sind. Es betrifft mich zwar nicht, trotzdem würde mich der Grund interessieren. Und: Gibt es das öfter?“
Daraufhin meldeten sich zahlreiche Nutzer zu Wort. Einer erklärt: „Der Grund ist der anfallende Plastikmüll. Die Exkremente werden in Kunststofftüten entsorgt. Viele Plätze wollen das nicht. Ich war dieses Jahr auch schon auf einigen Plätzen, die Trocken-Trenn-Toiletten verbieten. Ich hab auch schon einige Plätze gesehen, die für die Entsorgung des Inhalts von Trocken-Trenn-Toiletten eine zusätzliche Müllgebühr verlangen. Teilweise ein Euro pro Tüte.“
Andere Camper haben kein Verständnis: „Was für ein Quatsch: die Trenntoiletten trennen feucht von fest!“ und glauben an eine Verwechslung: „Auf dem Bild ist auch eine Einschweißtoilette abgebildet. Wir haben eine Trocken-Trenn-Toilette. Der Urin wird normal im ‚Chemietoiletten-Ausguss‘ entsorgt. Der Kot erst nach einigen Wochen zu Hause im Kompost. Da der schnell trocknet, bleibt kaum was übrig. Vielleicht verwechseln die TTT mit den Einschweißtoiletten“, schrieb ein Nutzer.
Camping-Platz-Betreiber grundsätzlich im Recht
Ein weiterer Kommentar zeigt Verständnis für das Verbot: „Ein bisschen kann ich es verstehen. Wir versuchen überall Plastikmüll zu vermeiden oder reduzieren und dann entsorgen wir unseren Output in Plastikbeuteln.“ Andere halten dagegen: „Wenn die Begründung ‚Exkremente werden in Plastiktüten entsorgt‘ greift, wie ist es mit Hundekotbeuteln?“
Auf Nachfrage von Saboerklärt der ADAC: „Die Frage der Entsorgung bei einer Trenn-Toilette spielt nicht nur für Camper, sondern auch für die Camping-Platz-Betreiber eine große Rolle. Die flüssigen Bestandteile (Urin) werden ganz normal über das WC oder eine Entsorgungsstation beseitigt. Die Feststoffe werden in der Trenn-Toilette in einem mit Streu versehenen Beutel aufgefangen, der nach Gebrauch verschlossen und im Restmüll entsorgt wird.“
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Weiter heißt es: „Dies ist auf den allermeisten Camping-Plätzen kein Problem, solange die Hinterlassenschaften in einem verschlossenen, geruchsdichten Beutel gelagert werden.“ Es gäbe einige wenige Camping-Plätze, die nicht über die Entsorgungsmöglichkeiten verfügen würden, „weil die Abfallentsorger hier nicht mitspielen oder regionale Bestimmungen diese Art der Entsorgung nicht gestatten.“ Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass der Betreiber grundsätzlich Hausrecht hat: „Er kann die Nutzung von Toilettensystemen in Fahrzeugen und Zelten untersagen – aus welchen Gründen auch immer.“
