Camping-Urlauberin will Gasanlage ausbauen – Profis wissen es sofort

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Viele Camper denken um. Statt Gas setzen immer mehr auf Strom. Moderne Technik macht es möglich, im Wohnmobil ganz ohne Gas zu kochen oder zu heizen. Doch wer seine Gasanlage entfernen will, stößt schnell auf Unsicherheiten. Vor allem dann, wenn Camping-Plätze oder Prüfer das sogenannte „gelbe Heftchen“ verlangen – den Nachweis über eine geprüfte Gasanlage.

Eine Camping-Urlauberin sorgte jetzt mit einem Facebook-Post für Aufmerksamkeit. Sie will die komplette Gasanlage aus ihrem Wohnwagen entfernen – und fragt sich, was das für die Vorschriften bedeutet.

Camping: Der Nachweis ist entscheidend

„Hallo zusammen!“, steigt die Camperin ein. „Ich habe eine Frage: Wir möchten aus bestimmten Gründen alles, was mit Gas zu tun hat ausbauen. Also wir nutzen den Herd nicht, weil wir draußen mit E kochen, die Heizung brauchen wir auch nicht. Hat jemand so einen Ausbau schon vorgenommen? Wie ist das heute, wenn man auf einen Platz fährt und dort eigentlich das gelbe Heftchen verlangt wird? Kann man irgendwie nachweisen, dass man kein Gas mehr an ‚Bord‘ hat?“

Unter dem Beitrag melden sich zahlreiche Camper zu Wort. Einige geben praktische Tipps, andere warnen vor unüberlegten Eingriffen in die Gasanlage. Einer der Kommentierenden erklärt: „Man muss nicht alles ausbauen, es reicht auch die Gasleitung zurückzubauen, ich würde die Leitung zum Gaskasten kurz vorher unterm Wohnwagen abtrennen und mit einem Stopfen verschließen. So hat man zum Beispiel beim Verkauf schnell wieder Gas im Wohnwagen.“ Während dieser Camper meint, dass der Umbau leicht in Eigenregie zu erledigen sei, raten andere davon ab, denn der Nachweis durch eine Prüfstelle sei wichtig.

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Einer scheint auch mehr zum „gelben Heftchen“ zu wissen: „Wenn du die Gasanlage stilllegst, wird das ins gelbe Heft eingetragen. Also falls mal jemand das Heft sehen will, sei es am Campingplatz oder der TÜV, dann sieht die Person, dass die Anlage stillgelegt wurde.“ Besonders wichtig ist das, weil laut TÜV Nord die Prüfung von Gasanlagen in Freizeitfahrzeugen seit diesem Jahr verbindlich Teil der Hauptuntersuchung ist. Fahrzeuge ohne aktive Gasanlage können dies dokumentieren lassen – etwa durch einen entsprechenden Vermerk im Prüfheft.

Nicht alle fürchten die Kontrolle

„Gratuliere zur Entscheidung, gaslos zu sein! Mich hat zwar noch nie jemand nach dem gelben Heftchen gefragt, aber sollte es mal so sein, kann ich ja zeigen, dass es bei mir keinen Gasbetrieb gibt. Induktionskochfeld, Kompressor-Kühlbox und Infrarot-Heizpanel – alles mit Strom. …und so ganz nebenbei auch ohne Landstromanschluss, weil ich genügend Batterieleistung an Bord habe.“ Die technische Entwicklung erleichtert das Leben ohne Gas. Solarzellen, Lithium-Batterien und elektrische Heizsysteme machen viele Campingfahrzeuge heute autark.

Nicht alle teilen die Sorge vor Kontrollen. Ein anderer Nutzer berichtet: „Beim letzten TÜV und Gasprüfung in diesem Jahr wurde nichts ins gelbe Heft dokumentiert, man hat nur einen TÜV-Bericht bekommen, wo drin steht, dass die Gasanlage in Ordnung ist. Wir sind gerade auf einem Campingplatz und da hat auch keiner nach gefragt.“

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Auch der ADAC bestätigt, dass die Gasprüfung zwar Pflicht wird, in der Praxis aber oft nicht kontrolliert wird. Wer jedoch dauerhaft auf Gas verzichtet, sollte die Stilllegung dokumentieren lassen. So lassen sich spätere Missverständnisse mit Prüfern oder Betreibern vermeiden.

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