Das erste Winterthurer Casino öffnet im Dezember. Neu inklusive einem Eventbereich, in dem auch Hochzeiten gefeiert werden sollen.
Dass Winterthur ein Casino erhält, ist schon länger bekannt. Am Mittwoch, 10. Dezember, sollen die Tore der neuen Spielhalle im Tössfeld erstmals öffnen; ein «Grand Opening» findet am Samstag darauf statt. Das Casino wird seit knapp zwei Jahren in die historische Fabrikhalle Rapide in der Lokstadt hineingebaut.
Zusätzlich zu den 2600 Quadratmetern Spielfläche plant die Swiss Casino Winterthur AG im Kopfbau nun auch einen Eventbereich, wie aus einem Baugesuch hervorgeht. Hier sollen 200 sitzende respektive 300 stehende Personen Platz finden.
Von Hochzeiten bis zu Konzerten
Der künftige Direktor Daniel Kullmann schreibt auf Anfrage, dass in der Eventhalle geschäftliche, private und kulturelle Veranstaltungen möglich sein sollen. Als Beispiele nennt er Konferenzen und Kongresse, Hochzeiten und Familienfeste sowie kleinere Konzerte und Comedy-Abende. Auch eigene Events seien geplant. Veranstaltungen mit «gesellschaftlich oder anderweitig kritischem oder fragwürdigem Inhalt» lehne man dagegen ab.

Die Mietpreise für den Eventbereich sind laut Kullmann noch nicht definitiv. Klar ist aber, dass sich seine Betriebszeiten an jene des Casinos anlehnen sollen: täglich von 11 Uhr morgens bis 3 Uhr nachts, am Wochenende bis 4 Uhr nachts.
Alter Kran trägt Mega-Kronleuchter
Der Hallenausbau sollte einst rund 18 Millionen Franken kosten. Dies werde man nun «sehr wahrscheinlich leicht überschreiten», so Kullmann. Er nennt als wesentlichen Grund die Ausstattung des Eventbereichs – etwa mit einem eigens gefertigten, 15 Tonnen schweren Kronleuchter. Dieser werde am historischen Kran befestigt, an dem früher Lokomotiven hingen, und sei «der schwerste in ganz Europa».
Einspielen könnte das Casino jährlich einen Erlös von 30 bis 60 Millionen Franken. So schätzte der Bund das Marktpotenzial ein, als er die Konzession erteilte, die bis 2044 gilt. Die Abgaben auf die Erlöse dienen vor allem der Finanzierung der AHV.

Das Casino Winterthur ersetzt jenes in Schaffhausen, das über die Jahre einen Verlust von elf Millionen Franken angehäuft hat. Seit zwei Wochen ist es geschlossen. Fast alle der rund 70 Angestellten werden laut Kullmann in Winterthur weiterbeschäftigt. Daneben setze man auf Automatisierung – etwa auf Self-Check-in-Gates.
Nutzung der Nebenhallen unklar
Neben der «Casino-Halle» Rapide steht mit der Halle Habersack eine weitere ehemalige Fabrikhalle. Beide wurden ab 1890 für die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik gebaut, sind teilweise denkmalgeschützt und gehören der Cham Swiss Properties AG.
Laut der Immobilienfirma arbeitet man für die «Habersack» an einem Nutzungskonzept. Was neben das Casino kommt, ist also noch offen.
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