Sechs Designs stehen im Finale um die neue Schweizer Banknotenserie. Eine Neuromarketing-Studie zeigt nun, welches Design die stärksten Emotionen weckt. Ein Entwurf sticht besonders heraus – weil er Nähe vermittelt.
Sechs Designs stehen im Rennen um die nächste Generation Schweizer Banknoten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Finalisten eines mehrstufigen Wettbewerbs vorgestellt – von «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» bis zu «Die Schweiz als Ökosystem». Anfang 2026 soll feststehen, welches Konzept das Rennen macht. Eine Studie von Zutt & Partner zeigt nun, welches Design die Schweizerinnen und Schweizer emotional am meisten überzeugt – und zwar nonverbal und daher unbewusst (siehe Infobox).
Geld soll nahbar sein, aber auch kraftvoll
Für die meisten Schweizerinnen und Schweizer ist laut der Neuromarketing-Studie klar: Banknoten sollen verständlich, menschlich und einladend wirken. In dieser Kategorie liegt das Konzept B («Die Schweiz und ihre Höhenlagen») mit Abstand vorn. Die harmonische Gestaltung und klare Lesbarkeit vermittelten Nähe und Vertrauen – man verstehe die Note auf Anhieb. Weit dahinter folgen K («Genius Loci») und J («Dialog»). Abstraktere Entwürfe wie G, H oder L verlieren hier: Zu viel Komplexität, zu wenig Gefühl.

Geld stehe aber auch für Leistung und nationale Kraft. In dieser Disziplin gewinnt L («Die Schweiz als Ökosystem») mit 83,5 Punkten. Das Design wirke dynamisch, energiegeladen und visuell kraftvoll. Konzept G («Innovation und Tradition») folgt dicht dahinter, während H und B zwar solide, aber weniger durchsetzungsstark erscheinen.

Konzept H wirkt am edelsten, K und B bleiben im Kopf
Wertigkeit ist den Befragten ebenfalls wichtig. Hier glänzt Konzept H («Gestein und Landschaft als Währung») – buchstäblich. Mit seiner Bildsprache vermittle es Raffinesse, Tiefe und Kompetenz. Auch K und B wirkten hochwertig, doch H schaffe die beste Balance aus Material, Farbe und Motiv.

Die Banknoten sollen aber auch im Gedächtnis bleiben. Wie stark ein Design das Gehirn emotional aktiviert, zeigt das sogenannte Emotionsvolumen. Hier liegen laut Studie K und B fast gleichauf – beide lösten im Gehirn besonders viele Reaktionen aus. Sie bleiben den Menschen im Kopf, weil sie vertraut und klar wirken, ohne kühl zu sein.

Das Fazit: Konzept B siegt bei den Schweizerinnen und Schweizern
Fasst man alle emotionalen Faktoren zusammen – Nahbarkeit, Kraft, Wertigkeit und emotionale Intensität – steht laut Studie ein klarer Sieger fest: Konzept B. Es treffe das Idealbild am besten, auch wenn keine der sechs Varianten alle Wünsche erfülle. 20 Minuten kommt übrigens zu einem ganz anderen Schluss. Im Beitrag zu den Finalisten der SNB wurden die Leserinnen und Leser nach ihrem Favoriten gefragt – klarer Gewinner der verbalen Umfrage? Konzept K.
Noch ist offen, welche Note es tatsächlich ins Portemonnaie schafft. Neben Emotion und Ästhetik zählen auch Sicherheitsmerkmale, Druckverfahren und Fälschungsschutz. Das endgültige Design entscheidet der Bankrat – frühestens Anfang der 2030er-Jahre wird die neue Serie in Umlauf kommen.
