Ehepaar reist an die Ostsee – es wird nie wieder gemeinsam zurückkehren

Post author name

Manchmal geht es bei einer Reise nicht um das Ziel, sondern um den Moment, der bleibt. Der „Wünschewagen“ des ASB erfüllt Menschen in ihrer letzten Lebensphase genau diesen Wunsch: noch einmal dorthin zu fahren, wo das Herz zu Hause ist. Ans Meer, in die Berge, zu den Liebsten – dorthin, wo Erinnerungen leuchten. Für viele ist es der letzte Ausflug ihres Lebens, begleitet von Ehrenamtlichen, die ihnen diesen Augenblick ermöglichen.

Auch Anfang Oktober machte sich ein „Wünschewagen“-Team aus Franken auf den Weg Richtung Ostsee. Eigentlich war die Fahrt für einen an COPD erkrankten Mann geplant. Doch dieser verstarb wenige Tage zuvor. Alles war bereits organisiert, das Ziel festgelegt – Kalifornien, ein kleiner Ort bei Schönberg. So suchte das Team kurzfristig nach einem neuen Fahrgast, für den diese Reise noch möglich sein sollte.

Ostsee: Ein Anruf, der alles verändert

„Und so fragte unser fränkisches Team am selben Tag einige Hospize an, ob es einen Gast gebe, der kurzfristig ans Meer möchte. Denn alles war bereits fertig geplant für die Erfüllung eines letzten großen Wunsches, der immer wieder an uns herangetragen wird“, heißt es in dem Beitrag des „Wünschewagen Franken“ auf Facebook.

Das Hospiz Erlangen am Ohmplatz meldete sich. Es gebe einen Mann mit einem Glioblastom im Endstadium, der sich sehnlich wünsche, noch einmal das Meer zu sehen – gemeinsam mit seiner Frau. Wenige Stunden später machten sich die Wunscherfüller Renate Wenhardt und Robert Griebl mit dem Ehepaar auf den Weg an die Ostsee. Über 700 Kilometer lagen vor ihnen.

+++ DDR-Legende Rudolf Horn tot – Ostsee-Kenner können jetzt richtig Geld machen +++

Als der „Wünschewagen“ in Kalifornien ankam, zeigte sich das Meer von seiner schönsten Seite. „Das Meer begrüßte die Reisegruppe mit Sonnenschein und einem Regenbogen: Ziel erreicht! Erste Tränen flossen und die Anstrengung der Reise war schnell vergessen“, schreibt das Team auf Facebook.

Sonne, Meer und ein Regenbogen

Am nächsten Tag besuchten sie das Meereszentrum auf Fehmarn. Der Fahrgast, Professor der Biologie, bestaunte Seepferdchen, Clownfische, Muränen und Rochen. Im acht Meter langen Unterwassertunnel verweilte er still, während Haie über ihm hinwegzogen. Es war ein Moment zwischen Leben und Abschied.

Mehr News:

Am Morgen danach fiel der Abschied schwer. Für den schwerkranken Mann war klar: Diese Tage an der Ostsee würden seine letzten unbeschwerten Momente sein – seine letzten Nächte Seite an Seite mit seiner Frau, bevor die Krankheit ihn besiegt.

Tag

Related Post

Leave a Comment