Welpen sind eigentlich selten lange im Tierheim Essen. Das erhoffen sich die Mitarbeiter auch für „Pennywise“, der in seinem jungen Leben schon viele verschiedene Halter gesehen hat. Ständig wird er weitergereicht und nach kürzester Zeit wieder abgeben.
Doch im Gespräch mit Andrea Busch, der stellvertretenden Tierheim-Leiterin aus Essen, wird schnell klar, dass es weniger am Hund als an den Menschen liegt.
American Bulldog landet im Tierheim Essen
Der Hund wurde am Sonntag (5. Oktober) in NRW gekauft und am selben Tag noch im Tierheim Essen wieder abgegeben. „Angeblich, weil er gebissen hat“, erklärt Andrea Busch den Grund. Die Besitzer hätten den American Bulldog über eine Online-Plattform gekauft und es offenbar schnell wieder bereut.
++ Während sie ihre Kitten zur Welt bringt – Katzen-Mama vor Tierheim Essen abgegeben ++
Wie das Team erfuhr, war es bereits der fünfte Besitzer für den jungen Hund – dabei ist er gerade erst acht Monate alt. „Finde ich traurig, dass so ein junger Hund schon so oft die Besitzer gewechselt hat“, so Busch. Schuld daran sei nach ihrer Auffassung, dass sich viele vorab nicht genug über seine Rasse informieren würden.
American Bulldogs unterliegen strengen Auflagen
Der American Bulldog wird nach § 10 des Landeshundegesetzes NRW (LHundG NRW) als Listenhund, und zwar als sogenannter „Hund bestimmter Rassen“, geführt. Damit zählt er zwar nicht zu den „gefährlichen Hunden“ im engeren Sinne nach § 3 LHundG NRW. Wer einen American Bulldog jedoch halten will, muss sich in NRW an bestimmte Auflagen wie einem Sachkundenachweis, Führungszeugnis und Maulkorbpflicht halten.
Ansonsten drohen Bußgelder, Ordnungsverfügungen und im schlimmsten Fall die Beschlagnahme des Hundes. Das wird vielen Haltern oftmals erst bewusst, wenn sie das Tier bereits gekauft haben, wie Andrea Busch aus Erfahrung weiß. Also entledigen sie sich des Vierbeiners wieder und der Leidtragende ist der Hund.
Noch weitere aktuelle Meldungen:
Die Mitarbeiter aus dem Tierheim Essen haben ihm den Namen „Pennywise“ gegeben, allerdings nicht, weil er wie der Clown aus dem Horror-Kultfilm alle in Angst und Schrecken versetzt, sondern weil bald Halloween ansteht. Im Umgang mit seiner Tierpflegerin ist der Rüde zutraulich, verschmust und verspielt, wie es sich für einen Hund seines Alters gehört. Ein richtiger „Kindskopf“, wie Andrea Busch ihn liebevoll beschreibt.
Nun wünscht sich das Team, dass er schon bald ein neues Zuhause findet – und zwar hoffentlich eines für immer. Anfragen nimmt das Tierheim Essen gerne an. Am liebsten natürlich von Menschen, die Erfahrungen mit der Rasse haben und sich der Verantwortung bewusst sind.
