Ist es gesund, mit Hund oder Katze im gleichen Bett zu schlafen?

Post author name

Forschende sind sich uneinig: Wer mit seinem Hund schläft, profitiert von Nähe und Sicherheit – riskiert aber auch Allergien, Unruhe und Keime im Bett.

In der Schweiz leben aktuell mehr als 1,5 Millionen Katzen und rund 500’000 Hunde in Haushalten. Und laut einer Umfrage lässt mindestens jeder dritte Haustierbesitzer seine flauschigen Vierbeiner im eigenen Bett schlafen. Bei einer Studie der Mayo Clinic gaben sogar 56 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie das Bett mit ihren Haustieren teilen. Diese Praxis kann Vor- und Nachteile haben, wie Forschende in verschiedenen Studien herausgefunden haben.

Gut für die mentale Gesundheit

Wer mit einem Hund im Bett schläft, gerade bei grösseren Rassen, fühlt sich oft sicherer. Das gilt natürlich besonders für Assistenzhunde, die Menschen mit Panikattacken oder PTBS (Posttraumatische Belastungs-Störung) beruhigen können. Die Tiere können zudem Nervosität, Angst und Einsamkeit lindern.

Studien zeigen, dass das Kuscheln mit einem Haustier bei Erwachsenen Oxytocin ausschüttet, bei Kindern kann es erwiesenermassen den Kortisol-Level senken. Weniger Kortisol reduziert Stress und sorgt dafür, dass wir uns entspannter fühlen. In einer älteren Studie von 1999 hat man festgestellt, dass Menschen mit Haustieren weniger oft auf Schlafmedikamente zurückgreifen als solche ohne vierbeinige Begleiter.

Möglicherweise besseres Immunsystem

In einem Haushalt mit Haustieren gibt es andere Bakterien als in einem ohne. Das wiederum hat einen Einfluss auf das Immunsystem der Menschen, die in diesem Haushalt leben: Forschende nehmen an, dass diese Vielfalt an Mikroorganismen das Immunsystem stärken könnte, gerade bei Kindern. Eine Studie hat herausgefunden, dass Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, weniger Allergien oder Asthma entwickelt haben. Im gleichen Bett mit dem Haustier zu schlafen, hat ausserdem weitere positive Effekte auf den Körper, darunter etwa ein tieferer Blutdruck.

Allergien können zum Problem werden

Während der Kontakt zu Tieren gerade als Kind für ein stärkeres Immunsystem sorgen könnte, ist es bei Erwachsenen anders. Zahlreiche Menschen mit Tierhaarallergien leben, mit den richtigen Massnahmen, mit Haustieren zusammen. Teilst du dir aber das Bett mit ihnen, könnte das zu Allergieschüben führen und so den Schlaf stören. Und: Vorsicht bei geschwächtem Immunsystem. Mit einem gesunden Immunsystem ist das Schlafen mit Haustieren im Bett meist kein Problem. Bist du aber krank oder hast offene Wunden, solltest du besser darauf verzichten.

Nächtliche Unterbrechungen

Katzen haben nicht den gleichen Schlafrhythmus wie Menschen und schlafen nachts nicht durch, auch Hunde wachen eher mehr auf oder bewegen sich viel. Beides kann dazu führen, dass dein Schlaf gestört wird, hängt aber immer individuell vom Tier ab. So gaben in einer Studie Teilnehmende mit Hunden an, dass sie besser geschlafen haben, als die mit Katzen. Auch Intimität in einer Beziehung kann laut Fachleuten manchmal leiden, wenn das Bett jedes Mal mit den Haustieren geteilt wird.

Tag

Related Post

Leave a Comment