Legen Trump und die Schweiz am WEF ihren Zollstreit bei?

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US-Präsident Trump will im Januar am WEF teilnehmen – das böte der Schweiz die Chance für einen Deal. Zuletzt seien positive Signale aus Washington gekommen, heisst es in Bern.

Die Chancen stehen gut, dass Trump im Januar ans WEF reist. Blackrock-Chef Larry Fink unterstützt als interimistischer WEF-Co-Präsident Trumps mögliche Teilnahme aktiv. Schweizer Produkte sind seit August mit amerikanischen Strafzöllen von 39 Prozent belastet. Wirtschaftsminister Parmelin führte bisher erfolglose Gespräche über Zollsenkungen.

US-Präsident Donald Trump will im Januar am WEF in Davos teilnehmen – offiziell bestätigt ist sein Besuch zwar noch nicht, doch sowohl das WEF wie auch der Bund gehen davon aus, wie mehrere Quellen der «Aargauer Zeitung» sagten.

Ob Trump tatsächlich nach Davos reisen wird, bleibt wohl bis zum Beginn des Treffens am 19. Januar 2026 offen. Sicher ist: Er wurde während der Videoschalte am letzten WEF im vergangenen Januar von WEF-Chef Børge Brende mündlich zum nächsten Forum eingeladen. Zudem werden alle Staatschefs der G20-Staaten jedes Jahr angefragt, ob sie teilnehmen wollen.

Die Chancen auf eine Teilnahme Trumps stehen also nicht schlecht. Er liebt die globale Bühne des Forums. Es hilft sicher auch, dass Blackrock-Chef Larry Fink einen guten Draht zu Trump hat. Fink amtet interimistisch als Co-Präsident des WEF.

Beim Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) nimmt man «den möglichen Besuch des US-Präsidenten interessiert zur Kenntnis», wie Sprecher Urs Wiedmer sagt. «Wir gehen davon aus, dass der Entscheid über den Besuch wie üblich erst spät kommuniziert wird.» Für die Schweiz käme Trumps Teilnahme am WEF gelegen: Seit August gelten für Schweizer Produkte US-Strafzölle von 39 Prozent, nachdem Trump eine bereits ausgehandelte Absichtserklärung nicht unterzeichnet hatte. Spätestens am WEF wolle die Schweiz einen Deal, heisst es beim WBF.

Bern: «Am Ende entscheidet Trump»

«Wir sind weiterhin auf allen Stufen im Gespräch mit den zuständigen US-Ministerien», sagt WBF-Sprecher Wiedmer. «Dabei werden von beiden Seiten noch offene Fragen geklärt.» Die Schweiz habe ein angepasstes Angebot gemacht, um eine rasche Einigung und damit eine schnelle Senkung der Zusatzzölle zu erreichen. «Am Ende entscheidet Präsident Trump», sagt Wiedmer.

Damit stehen die diplomatischen Bemühungen dort, wo sie Ende Juli mit dem verunglückten Telefonat zwischen Trump und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter endeten.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin sprach vergangene Woche in Washington kurz mit dem US-Finanzminister Scott Bessent über die US-Strafzölle – ohne Ergebnis.

Noch im August hatte Bessent in einem Interview gesagt, man wolle bis Ende Oktober eine Lösung mit Ländern wie der Schweiz. Darauf hofft man in Bundesbern nach wie vor.

Seit der überraschenden Verhängung der Strafzölle versucht die Schweiz, mit einem Massnahmenpaket – etwa mehr Investitionen in den USA – eine Lösung zu finden.

Ein Treffen am Rande des WEF könnte eine Gelegenheit sein, den festgefahrenen Zollstreit zu lösen – falls es nicht schon früher zu einem Deal kommt.

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