Brot ist in Deutschland mehr als nur ein Grundnahrungsmittel – es ist Kult. Doch lohnt es sich wirklich, für ein teureres Handwerksbrot tiefer in die Tasche zu greifen?
Immer mehr Verbraucher greifen zum günstigen Roggenbrot beim Discounter. Doch wer genau hinschaut, erkennt die Unterschiede: Handwerksbäcker warten viel länger mit dem Backen, setzen auf wenige, aber hochwertige Zutaten – und verzichten auf Industriehilfsmittel. Eine kürzlich erschienene Studie der Uni Hohenheim zeigt: Beim industriellen Brot ging die Reifezeit stark zurück, was Verdauungsprobleme verursachen kann. Mit anderen Worten: Trockenheit und Preis drücken oft den Genuss – aber nicht unbedingt die Qualität.
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Deshalb ist Brot vom Bäcker teurer
1. Lange Teigführung vs. Schnellbackmethode
- Handwerksbrot hat oft eine Gärzeit von 4–24 Stunden. Währenddessen bauen Milchsäurebakterien Zuckerverbindungen ab – was das Brot bekömmlicher macht.
- Langsame Brotbereitung … sorgt dafür, dass die Beschwerden verursachenden Bestandteile im Brot bis zum Backen bereits abgebaut sind
- Supermarktlaibe hingegen basieren häufig auf tiefgefrorenen Teiglingen und werden mit Enzymen und Zusatzstoffen nachjustiert, um Frische und Konsistenz zu simulieren
2. Zusatzstoffe: Natürlich vs. künstlich
- Backstation/Billigbrot: Zahlreiche Enzyme, Aromen, Malz- oder Zuckersirupe und Emulgatoren werden genutzt, um Teigvolumen, Haltbarkeit und Farbe zu optimieren – oft mit bis zu 250 nicht ausgewiesenen Inhaltsstoffen
- Handwerksbrot: Nur Mehl, Wasser, Salz, Hefe/Sauerteig, eventuell Körner – ohne künstliche Helfer
3. Geschmack & Frische
- Handwerksbrote gewinnen durch lange Reife an Aromen und Saftigkeit. Bäcker berichten, dass selbst alte Gebäcke frisch bleiben – und richtig gelagert sogar mehrere Tage genießbar sind
- Discounterbrote überzeugen laut Test oft im Direktvergleich – aber verlieren rasch an Geschmack und werden schneller trocken
4. Bekömmlichkeit & Verdauung
- Studien weisen darauf hin, dass schnell gefertigte Industriebackwaren mehr FODMAPs enthalten und bei empfindlichem Darm Beschwerden auslösen können – klassisches Handwerksbrot macht weniger Probleme
5. Transparenz, Regionalität & Nachhaltigkeit
- Handwerksbäckereien arbeiten regional, kennen ihre Zulieferer persönlich und garantieren hochwertige, oft ökologische Rohstoffe
- Supermarktbackstationen hingegen handeln meist über Großproduzenten mit unklarer Herkunft und langen Transportwegen
6. Preis-Leistungs-Debatte
- Ein Bio-Handwerksbrot kostet oft 2,70 bis 5 Euro pro Kilo, während Discounterbrote unter 1 bis 2 Euro kosten.
- In Reddit findet man folgende Einschätzung: “Mir ist aufgefallen, wie satt man von Handwerksbrot wird… vom Discounter vier, fünf Scheiben, bei Handwerksbrot reicht eine.”
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Fazit: Bäckereibrot unterscheidet sich deutlich vom Supermarkt
Handwerksbrot rechtfertigt seinen höheren Preis durch:
- Lange Reife und bessere Bekömmlichkeit
- Natürliche Zutaten, keine Zusatzstoffe
- Reiches Aroma und langanhaltende Frische
- Regionale, transparente Produktion
Supermarktlaibe punkten mit Bequemlichkeit und Preis, sind aber häufig:
- Schnell produziert und hefefrei verfeinert
- Mit Zusatzstoffen versehen
- Kurzlebig und weniger bekömmlich
Wenn Sie Brot mit Geschmack, Qualität, langer Haltbarkeit und transparenter Herkunft bevorzugen, dann ist Handwerksbrot die bessere Wahl. Für den schnellen Hunger mag der Discounter reichen – aber er ist kein Ersatz für echtes Backhandwerk.
Quellen:
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