Vor der Küste der japanischen Stadt Ishinomaki liegt eine kleine Insel: Tashirojima – besser bekannt als „die Katzeninsel“. Hier sind die wahren Herrscher*innen keine Menschen, sondern schnurrende Vierbeiner. Inzwischen leben laut Angaben der japanischen Tourismusagentur sogar dreimal so viele Katzen wie Menschen auf der Insel – kein Wunder, dass sie inzwischen auch bei Tourist*innen beliebt ist. Sabo stellt die Insel vor.
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Japan: Die kleine Katzeninsel Tashirojim
Auf Tashirojima leben heute deutlich mehr Katzen als Menschen – und das empfinden die Inselbewohner*innen keineswegs als Problem, sondern vielmehr als Segen. In der japanischen Volkskultur gelten Katzen seit Jahrhunderten als Glücksbringer, vor allem, wenn man sie gut versorgt. Diese Überzeugung prägt bis heute das Leben auf der Insel.
Haustiere im westlichen Sinne gibt es aber kaum. Die meisten Katzen streifen frei umher, werden aber von den Einheimischen mit Futter und Zuneigung versorgt. Für viele Besucher*innen wirkt die Insel wie ein lebendiges Museum japanischer Tierverehrung.
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Vom Fischerdorf zum Katzenreich
Ursprünglich lebten auf Tashirojima Fischer*innen, die Katzen als nützliche Begleiter*innen schätzten. Sie hielten Schädlinge fern und bewahrten die wertvollen Seidenraupen vor Mäusen und Ratten. Mit der Zeit entwickelte sich eine tiefe Zuneigung zwischen Mensch und Tier – so sehr, dass ein kleiner Schrein, der Neko-jinja (猫神社), errichtet wurde, um einer Katze zu gedenken, die einst versehentlich getötet wurde.
Doch während die Katzenpopulation wuchs, schrumpfte die Zahl der Menschen. In den letzten fünf Jahrzehnten sank die Einwohnerzahl von rund 1.000 auf weniger als 100. Viele junge Bewohner*innen zog es auf das Festland, wo Arbeit und moderne Annehmlichkeiten lockten. Zurück blieben ältere Inselbewohner*innen – und ihre Katzen.
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Wichtig: Hunde sind auf der Insel verboten
Tatsächlich ist nicht jeder auf der Insel willkommen – Hunde beispielsweise nicht. Und hierbei handelt es sich nicht um einen Wunsch, sondern es gibt ein klares Hunde-Verbot. So bleibt das Gleichgewicht der Katzenherrschaft gewahrt – friedlich, wenn auch von gelegentlichem Gezänk begleitet.
Tipp: Es gibt in Japan noch eine zweite Katzeninsel: Aoshima. Die Insel liegt am anderen Ende Japans, doch die Geschichte der Katzen ähnelt der von Tashirojima: Eine Mäuseplage brachte sie einst hierher – und mit der Zeit zogen auch hier viele Einheimische weg: In den 1940er- und 1950er-Jahren lebten noch 900 Menschen auf Aoshima, 2019 waren es nur noch 6 – und rund 120 Katzen, die sich frei vermehren können.
Wer will, kann auch über Nacht bleiben
In den letzten Jahren hat sich Tashirojima zu einem beliebten Ziel für Tierfans und Fotograf*innen entwickelt. Fähren transportieren neugierige Reisende von Ishinomaki auf die Insel, wo sie in einem kleinen Café oder in einfachen Gästehäusern übernachten können. Viele Besucher*innen bringen Futter mit – was empfehlenswert ist, da Katzenleckerlis auf der Insel selbst schwer zu finden sind.
