Der 18-jährige Basler kann nach seiner Niederlage an den Swiss Indoors gegen die Weltnummer 19 Jakub Mensik Positives mitnehmen.
Henry Bernet, wie fühlen Sie sich direkt nach diesem Match?
Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich verloren habe. Ich hatte an meine Chance geglaubt. Trotzdem nehme ich viel Positives mit. Es war eine grossartige Erfahrung, gegen einen Spieler wie Jakub Mensik anzutreten. Ich musste mein bestes Tennis zeigen, um mithalten zu können. Er spielt das ganze Jahr auf diesem Niveau, und das zeigt mir, wie weit der Weg für mich noch ist.
Sie haben mit der Weltnummer 19 über zwei Stunden auf Augenhöhe gespielt. Was nehmen Sie daraus mit?
Mein Niveau war heute hoch, aber am Ende hat man gesehen, dass er dieses Level gewohnt ist. Bei mir war gegen Schluss der Tank leer. Für ihn ist das der Standard. Ich weiss jetzt besser, woran ich körperlich noch arbeiten muss.
Wie war es für Sie als Basler, erstmals bei den Swiss Indoors auf dem Platz zu stehen?
Es war extrem schön. Ich hatte extreme Vorfreude, weil ich wusste, dass viele Freunde da sind und ich das Publikum auf meiner Siete haben werde. Als ich auf den Platz gelaufen bin, wusste ich, dass es unter diesen Umständen auch für Jakub nicht einfach werden wird.
Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein anders machen würden?
Vielleicht meine Returns. Ich hätte meine Positionierung mehr variieren können, weil Jakub sehr gut serviert hat. Sein Break im dritten Satz war dann die Entscheidung. Danach hat er befreiter gespielt und fing an, weniger Fehler zu machen. Zudem hatte ich das Gefühl, dass ich oft im richtigen Moment ans Netz gegangen bin. Trotzdem ist das etwas, was ich noch öfter machen kann.
Sie mussten sich während dem Match am Oberschenkel behandeln lassen, und auch Ihr Schnürsenkel ist einmal gerissen. Was war da los?
Der Schnürsenkel ist einfach so gerissen. Mein Oberschenkel hat leicht gezwickt, aber ich denke, das ist nichts Ernstes. Vielleicht war es einfach ein Zeichen, dass mein Körper noch nicht ganz bereit ist für Matches auf diesem Niveau. Das gehört zur Entwicklung.
War das heute Ihr bisher bestes Tennis?
Wahrscheinlich ja. Die Bedingungen hier in Basel sind schnell, man muss sehr konzentriert bleiben. Ich bin zufrieden, wie ich das gehandhabt habe. Ich habe lange gut gespielt und Jakub Mensik wenig geschenkt. Er ist die Nummer 19 der Welt, da kann man sich nicht viele Fehler erlauben.
Hat Ihnen das Match gezeigt, wie viel es braucht, um mit einem Topspieler mitzuhalten?
Absolut. Es reicht nicht, nur gut zu spielen, man muss auch physisch durchhalten können. Das konsequent durchziehen zu können, ist eine schwierige Aufgabe.
Mit 18 Jahren stehen Sie noch ganz am Anfang Ihrer Karriere. War dieser Abend trotz der Niederlage ein Highlight für Sie?
Auf jeden Fall. Ich bin dankbar, dass ich hier spielen durfte, und ich habe vermutlich mein bestes Tennis gezeigt. Aber für mich ist klar, das ist noch nicht das Endziel. Ich will regelmässig auf diesem Niveau spielen und mich weiter verbessern.
Wie geht es für Sie jetzt weiter?
Ich bleibe noch ein paar Tage hier beim Turnier, um mit anderen Spielern zu trainieren. Am Montag habe ich noch meine Fahrprüfung, danach eine Trainingswoche in Biel. Dieses Jahr möchte ich noch drei bis vier Turniere spielen.
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