Migrant nach Messerattacke: «Es geht bergab in der Schweiz»

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Drei Männer bedrohten in Köniz einen News-Scout mit einem Messer. Er konnte fliehen, bevor einer der Angreifer zustechen konnte – die Polizei rückte aus.

Ein News-Scout wollte am Montag im Zentrum von Köniz einkaufen, als es passierte: Drei Männer, die er bereits 15 Minuten vorher vor einem anderen Supermarkt gesehen hatte, sprachen ihn am Eingang an: «Was guckst du?», soll einer gesagt haben. «Die wollten einfach Streit», sagt der News-Scout in den Dreissigern zu 20 Minuten. Mehrere Personen seien mit ihren Kindern schnell an den Männern vorbeigehuscht, aber er sei den streitlustigen Männern offenbar ein Dorn im Auge gewesen.

«Plötzlich zückte einer der Männer ein Messer und rannte auf mich los», so der News-Scout. Er sei dann weggerannt und schnell mit dem Velo weggefahren. «Der Mann ist mir noch 20–30 Meter hinterhergerannt. Wenn er mich noch erwischt hätte, wäre es übel ausgegangen», schätzt der junge Mann die Situation ein. Möglicherweise hätten die drei Männer, von denen er zwei als «offenbar afrikanischer Herkunft» beschreibt, unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden. Nach der Flucht rief er die Polizei.

Kantonspolizei bestätigt Einsatz

20 Minuten fragt bei der Kantonspolizei Bern nach: «Wir bestätigen den Eingang von drei Meldungen in der Regionalen Einsatzzentrale über eine Auseinandersetzung am 20. Oktober um 17.57 Uhr», wird auf Anfrage mitgeteilt. Infolgedessen seien entsprechend Einsatzkräfte ausgerückt. «Vor Ort wurden umgehend Personenkontrollen durchgeführt, und im Anschluss wurde eine mündliche polizeiliche Wegweisung für das gesamte Areal ausgesprochen.» Die weiteren Massnahmen und Abklärungen zu dem Vorfall würden derzeit noch andauern.

«Die Täter sind Intensivtäter, wurde mir gesagt», so der News-Scout zu 20 Minuten. Man habe kaum Handhabe, der Rechtsstaat komme an seine Grenzen – die Intensivtäter seien kaum in den Griff zu bekommen. «Mir wurde dann sogar von einer Strafanzeige abgeraten, weil die Täter so eventuell meine Adresse bekommen würden», sagt der News-Scout zu 20 Minuten. Das sei zwar ein freundlicher und vielleicht sogar realistischer Hinweis gewesen, aber traurig stimme das den News-Scout schon. «Solche Situationen werden offenbar toleriert, bis etwas Schlimmeres passiert», so der News-Scout.

«Auch als Migrant wünsche ich mir eine Diskussion»

«Ich komme nicht aus der Schweiz, bin eigentlich hergekommen, weil es hier sicherer ist, und dann sowas.» Er sei Deutscher, habe selbst Wurzeln im Nahen Osten und lebe seit einigen Jahren in der Schweiz: «Und es geht in der Schweiz bergab, finde ich.» Er würde sich selbst als Migrant wünschen, dass auch mal über die Schattenseiten der derzeitigen Migration in die Schweiz gesprochen würde.

«Wie in jeder anderen grossen Gemeinde gibt es auch in Köniz Personen, die polizeilich verzeichnet sind», teilt die Kantonspolizei Bern auf die Frage von 20 Minuten mit, ob es in Köniz Intensivtäter gibt. Köniz sei jedoch generell eine sichere Gemeinde, so die Kantonspolizei. Weitere Auskünfte würden derzeit nicht gegeben, auch nicht etwa zu den Staatsangehörigkeiten der am Vorfall von Montag Beteiligten.

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