Polizei pumpt Wassertank ab – Leichenspürhunde schlagen nicht an

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Rebecca verschwand 2019 in Berlin. Seit Jahren sucht die Polizei vergeblich nach ihr. Nun sind die Beamten einen wichtigen Schritt weiter. Die Ermittlungen gehen am Dienstag weiter.

Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin suchte die deutsche Polizei am Montag auf einem Grundstück im Bundesland Brandenburg nach Beweismitteln wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der deutschen Hauptstadt gemeinsam mit.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass ihr Schwager die damals 15-Jährige im Februar 2019 getötet hat. Danach soll er ihre Leiche sowie ihr gehörende Gegenstände zumindest vorübergehend auf das Grundstück seiner Grosseltern in Tauche, rund 70 Kilometer südöstlich von Berlin, gebracht haben. Dieses wurde am Montag durchsucht.

Wassertank wird ausgepumpt

Am Dienstagvormittag durchsuchen die Ermittler jetzt noch ein zweites Grundstück in der Nähe von Tauche in Brandenburg. Laut Focus Online soll es sich um ein Grundstück in Herzberg handeln. «Hintergrund der Massnahmen sind neue Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin. Die Polizei hat den Bereich rund um ein offenbar leerstehendes Haus abgesperrt. Die Einsatzkräfte sind mit einer Drohne und einem Bodenradar im Einsatz.

Wie Focus Online schreibt, wird gegen 11 Uhr an der Einsatzstelle ein unterirdischer Wassertank ausgepumpt. Die Ermittler wollen sich so ein möglichst ganzheitliches Bild vom Gelände verschaffen. So könne man allenfalls mögliche Hinweise auf Rebeccas Verbleib finden. Bisher jedoch ohne Erfolg, wie es kurz nach 13 Uhr heisst. Zwei Leichenspürhunde, die im Einsatz waren, haben nicht angeschlagen.

Ermittler wollen Anwohner befragen

Am frühen Dienstagmorgen ging der Polizeieinsatz weiter. Die Ermittler verteilten im brandenburgischen Lindenberg einen Zeugenaufruf unter den Anwohnern. Gezeigt wird der himbeerrote Renault Twingo, mit dem der Verdächtige vor sechs Jahren auf der Autobahn erfasst worden war.

Im Zeugenaufruf heisst es: «Ihr Schwager steht im Verdacht, sie an jenem Tag (18. Februar 2019) getötet und ihren Leichnam mit dem hier abgebildeten Fahrzeug in Tauche Ortsteil Lindenberg bzw. Umgebung versteckt oder vergraben zu haben.» Dazu hat die Polizei folgende Fragen: «Wer hat zur oben genannten Zeit bzw. kurz danach das hier abgebildete Fahrzeug gesehen? Wer hat Beobachtungen gemacht, die auf ein Verstecken bzw. Vergraben eines Leichnams hindeuten können?»

«Hobbyermittler sollen bitte fernbleiben»

Die Staatsanwaltschaft richtet auch noch einen Appell an die Öffentlichkeit. «Hobbyermittler sollen bitte fernbleiben», so der Sprecher: «Es könnten Spuren vernichtet werden.» Ohne Auftrag der Familie, Polizei oder Staatsanwaltschaft versuchen immer mehr Privatpersonen, den Fall aufzuklären. Auf Youtube oder Twitch streamen sie ihre «Ermittlungen». Zum Teil stellen sie Tatszenen nach oder führen Suchaktionen durch, während ihnen Hunderte zuschauen.

«Berni’s Nacht Café», wie ein Youtube-Kanal heisst, stellte zum Beispiel nach, wie Rebeccas Leiche aus dem Haus in den danebenstehenden Twingo gebracht worden sein soll. Auf dem Video ist ein Mann zu sehen, der eine offenbar weibliche Person in eine Decke gehüllt in den Kofferraum des Autos zwängt.

Seit mehr als sechs Jahren verschwunden

Rebecca war am Morgen des 18. Februars 2019 im Stadtteil Britz im Berliner Bezirk Neukölln verschwunden. Nach Angaben der Familie und der Polizei hatte die 15-Jährige die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamts.

Der damals 27-jährige Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. Die Jugendliche kam aber weder in der Schule an, noch kehrte sie nach Hause zurück.

Mit Material von DPA

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