Zurückgelassen in einem engen Karton. Einfach abgestellt in einer Ecke. Sich selbst überlassen. Das ist das Schicksal von Katze Xylia aus Salzgitter.
Vor zwei Wochen wurde die Fellnase auf der Rheinstraße in Salzgitter-Bad gefunden. Dann kam sie ins Tierheim Salzgitter. Zwei Wochen lang schenkten die Mitarbeiter des Tierheims der Katze Liebe, Aufmerksamkeit und das Gefühl von Geborgenheit. Doch am Ende hatten die Mitarbeiter keine Chance gegen die Krankheit von Xylia – und so mussten sie die Fellnase über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Salzgitter: Katze ausgesetzt – sie war schwer krank
Als Xylia vor zwei Wochen ins Tierheim Salzgitter kam, glaubten die Mitarbeiter noch, dass die Katze wohl bald Nachwuchs bekommen würde. Ihr Gesundheitszustand und auch ihr äußeres Erscheinungsbild hätten zunächst dafürgesprochen, heißt es bei Facebook. Doch das war ein Irrglaube. Eine Blutprobe und spezielle Untersuchungen brachten Klarheit. Und die war alles andere als schön.
+++Einsamer Tod: Salzgitter gedenkt 23 Menschen – „Erschütternd und traurig“+++
Denn Xylia war nicht schwanger, sondern krank. „Ihr kleiner Körper war durchzogen von Tumoren und Metastasen. Eine Nachricht, die uns einmal mehr bis ins Mark traf“, schreiben die Mitarbeiter in einem Facebook-Beitrag weiter. Die Mitarbeiter berieten sich mit den Tierärzten. Die niederschmetternde Diagnose: „In Abstimmung mit den Tierärzten stand fest, dass es für Xylia keine Chance auf Heilung gab. Wir öffneten für Xylia das Tor und ließen sie mit einem weinenden Auge über die Regenbogenbrücke gehen.“
„Schämt ihr euch nicht?“
Eine Entscheidung, die niemandem leicht fiel. Schließlich wollten die Mitarbeiter für die Fellnase nur eines: Eine zweite Chance auf ein Leben voller Liebe und Geborgenheit. Ihre einzige Hoffnung: Dass die Katze sich vielleicht die letzten zwei Wochen bei den Mitarbeitern wohl und geborgen gefühlt hat. Dass sie Liebe und Geborgenheit gespürt hat, nachdem sie einfach in einem Karton ausgesetzt worden war.
Ein Umstand, den die Mitarbeiter nur schwer begreifen können. „Wir gehen davon aus, dass die Besitzer wussten, dass Xylia krank ist und den Kosten aus dem Weg gehen wollten. Schämt ihr euch nicht? Wie kann man so etwas einem Tier antun? Habt ihr das Tier nicht irgendwann mal geliebt, geknuddelt und mit ihm gespielt?“
„Es bricht mir das Herz“
Und auch viele Facebook-Nutzer können kaum fassen, wie jemand seinem Haustier das antun konnte. „Es bricht mir das Herz“, schreibt jemand. „Keine Ahnung, wie man das fertigbringen kann“, meint jemand anderes. Und jemand anderes hat schlichtweg „keine Worte für sowas Herzloses.“ Die Mitarbeiter des Tierheims selbst haben nach eigenen Angaben schlichtweg „die Schnauze voll“.
Mehr News:
„Auch wenn wir ausgebildete Tierpflegerinnen und Tierpfleger sind und tagtäglich mit tierischen Schicksalen konfrontiert werden, meint ihr nicht, dass uns das auch zusetzt? Die Geschichten, die wir jeden Tag erleben müssen, sind oftmals nicht schön und manche Geschichte nehmen wir nach Feierabend mit nach Hause und denken die ganze Nacht drüber nach. Es zerrt enorm an den eigenen Nerven und am Gemüt, wenn wir die Tiere sehen, in welch miserablen Zuständen sie bei uns ankommen. Da fragt man sich, wie sehr mussten diese unschuldigen Geschöpfe gelitten haben?“, heißt es in dem Facebook-Beitrag weiter. Der Appell ist deutlich: Wer ein Tier kauft, der solle auch Verantwortung übernehmen. Und zwar nicht nur dann, wenn es leicht ist. „Für euch sind die Samtpfoten ein Teil eures Lebens, für die Tiere seid ihr das ganze Leben!“
