So kocht und isst die Schweiz

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Kochen bleibt in der Schweiz voll im Trend – aber bitte fix, frisch und gesund. Fast zwei Drittel der Bevölkerung brutzelt unter der Woche mindestens einmal warm, am Wochenende sogar noch mehr.

Schweizerinnen und Schweizer kochen immer noch häufig gerne selbst. Von Montag bis Freitag kochen gemäss einer Studie des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) 63 Prozent der Befragten zu Hause mindestens eine warme Mahlzeit selbst, am Wochenende sind es gar 73 Prozent. Das Mittagessen unter der Woche wird im Schnitt von jeder zweiten Person auswärts gegessen.

35 Prozent der Bevölkerung kochen mittags nie warm, am Abend sind es 19 Prozent, die nicht an den Herd stehen. Die durchschnittliche Zubereitungszeit für eine warme Mahlzeit zu Hause beträgt bei den Frauen 38 bis 43 Minuten, bei den Männern nur rund 32 Minuten.

In einer gemeinsamen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Koch-App V-Kitchen wurden die Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2024 befragt, was ihnen beim Kochen besonders wichtig ist. Das Resultat: Das Essen soll in erster Linie schmecken, frisch und gesund sein. Die Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten ist den Befragten dabei deutlich wichtiger als die biologische Herkunft der Lebensmittel.

Wenn es um das tägliche Kochen geht, dann kommen weiterhin regelmässig Schweizer Gerichte auf den Tisch. Am häufigsten wird am Abend schweizerisch gekocht, und zwar an durchschnittlich 2,6 Tagen. Auch die kalte Schweizer Küche erfreut sich grosser Beliebtheit. Am seltensten werden kalte internationale Gerichte wie Mezze oder Sushi serviert.

In 28 Prozent der Haushalte gibt es an vier oder mehr Abenden warme Schweizer Küche. Am wenigsten beliebt ist auch hier die internationale, kalte Küche. Joghurt, Müesli, Suppe, Salat oder gar kein Abendessen gibt es in 88 Prozent der Haushalte höchstens einmal pro Woche.

Schweizerisch ist in der Schweiz überraschenderweise aber nicht die Nummer 1 der Länderküchen. Denn die italienische Küche liebt die Schweizer Bevölkerung noch mehr als die eigene – und zwar unabhängig davon, ob es sich um rein schweizerische Haushalte oder multi- bzw. internationale Haushalte handelt. Bei 83 Prozent zählt die «Cucina Italiana» zu den drei Favoriten, wenn es um Länderküchen geht. Die Schweizer Küche landete dagegen nur bei rund 73 Prozent auf dem Podest.

Ebenfalls hoch im Kurs stehen die thailändische, die österreichische und die deutsche Küche, wobei in Bezug auf die Lieblingsküche deutliche Unterschiede bezüglich der Herkunft erkennbar sind: In Haushalten, in denen nur Schweizer leben, ist die Schweizer Küche deutlich beliebter als bei gemischten oder ausländischen Haushalten. Umgekehrt essen die Schweizerinnen und Schweiz nur selten deutsch, japanisch oder spanisch. Thailändisch und griechisch sind dagegen ähnlich beliebt wie in rein ausländischen Haushalten.

Leichter Trend zu weniger Fleisch

Bei der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung kommt weiterhin regelmässig Fleisch auf den Teller. Mehr als zwei Drittel bezeichnen sich als «Alles-Esser» und konsumieren gewohnheitsmässig Fleischgerichte. Ein Trend zu weniger Fleischkonsum zeichnet sich aber ab: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Flexitarierinnen und Flexitarier, also jener Personen, die ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren, um 5 Prozentpunkte auf 25,9 Prozent gestiegen.

Unter Frauen ist der Anteil derjenigen, die sich flexitarisch, vegetarisch oder vegan ernähren, deutlich höher als bei den Männern. Vor allem die Vegetarierinnen (7 Prozent) sind gegenüber den Vegetariern (1 Prozent) klar in der Überzahl. Über die ganze Bevölkerung gesehen ernähren sich aber nur 6,5 Prozent komplett fleischlos.

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