So spottet das Internet nach Diebstahl über Louvre-Sicherheit

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Während die Polizei nach den Tätern des spektakulären Louvre-Diebstahls sucht, hat Social Media längst reagiert – mit Memes, Parodien und Fake-Angeboten. Zwischen Faszination und Spott hat das Internet seine eigene Version der Geschichte geschrieben.

«Sieben Minuten. Ich kriege in dieser Zeit nicht einmal ein gutes gekochtes Ei hin und andere hauen mit Broschen, Saphiren und Diademen ab.» So kommentiert eine X-Userin den spektakulären Diebstahl im Louvre, bei dem vier Männer innert vier bis sieben Minuten über einen Lastenaufzug eindrangen und mit Schmuck aus den Sammlungen von Napoleon und mehreren Kaiserinnen auf Rollern entkamen. Während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron von einem «Angriff auf ein Kulturgut» spricht, übt sich das Internet vor allem in Faszination und Häme.

«Wie verkaufe ich das Zeug jetzt?»

Auf Tiktok finden sich beispielsweise unzählige Parodien, vor allem «Hauls» – also die Präsentation von neuen Einkäufen – sind beliebt. «Hallo Leute, ich bin hier beim Louvre und mache ein kurzes Haul-Update. Ich hatte keine Zeit, um die Etiketten genau anzuschauen, war wirklich nur kurz drinnen», macht sich ein User in einem Video lustig, das schon über zwei Millionen Mal geklickt wurde.

Selbst auf der Secondhand-Plattform «Vinted» finden sich mehrere Fake-Inserate, in denen der Schmuck «angepriesen wird»: «Schöne Kette, Napoleon» oder «Auf einem Roller gefunden» steht dort als Überschrift. In einem Tiktok-Video fragt ein Nutzer: «Wie verkaufe ich das Zeug jetzt?» – worauf jemand antwortet: «Frag mal das British Museum an.» Eine Referenz auf die berüchtigte Sammlung kolonialer Raubkunst.

«Sogar Juwelendiebe haben bessere Work-Life-Balance»

Zwischen den Videos tauchen auch immer wieder Anspielungen auf Popkultur auf: Pink-Panther-Vergleiche, KI-generierte Katzen, die die Mona Lisa stehlen, und sogar ein erfundenes «Louvre-Diebstahl-Lego-Set», mit dem man den Coup nachbauen könnte. X liefert ebenfalls zuverlässig Memes – vor allem zu Fragen der Sicherheit. Ein Bild zeigt eine Tür, die mit einem Cheeto-Chip verriegelt ist, mit der Überschrift «Das Louvre». Ein anderer Post zeigt ein Video eines beliebigen Sicherheitsmanns beim mangelhaften Taschencheck, darunter steht: «Die Sicherheitsleute im Louvre».

Aber auch Vergleiche zum heutigen Dating-Verhalten werden gezogen. So wirft eine Tiktok-Userin in einem Video auf: «Er sagt dir, dass er keine Zeit hatte, zurückzuschreiben, während andere Typen in sieben Minuten das Louvre ausrauben.» Auf Instagram hingegen wird von einer Nutzerin der Arbeitsalltag angeprangert: «Der Umstand, dass der Louvre-Raub nicht im Morgengrauen, sondern um die sehr vernünftige Uhrzeit von 9.30 Uhr passierte, zeigt, dass sogar französische Juwelendiebe eine bessere Work-Life-Balance haben als wir.»

Louvre wieder geöffnet

Drei Tage nach dem spektakulären Diebstahl hat der Louvre am Mittwoch seine Türen wieder geöffnet – mit einer Ausnahme: Die Galerie d’Apollon, in der die Täter zuschlugen, bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die Pariser Staatsanwaltschaft bezifferte den Schaden inzwischen auf rund 88 Millionen Euro, wobei der kulturelle und historische Wert der Stücke nicht eingerechnet ist. Die Diebe können jedoch kaum mit diesem Betrag rechnen, sollten sie, wie Staatsanwältin Laure Beccuau am Dienstag warnte, «auf die sehr schlechte Idee kommen, die Juwelen einzuschmelzen».

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