«Unser Ziel ist die Freiheit»: Marius Bear zieht nach Australien

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Der Appenzeller kehrt der Schweiz den Rücken und zieht mit seiner Verlobten Jasmine nach Australien. Marius Bear wagt einen Neuanfang, um Freiheit zu entdecken und neue Musik zu produzieren.

Die eigene Wohnung aufgeben, das Leben in zwei Koffer packen und ans andere Ende der Welt ziehen – ein grosser, mutiger Schritt. Diesen wagt jetzt Sänger Marius Bear (32) mit seiner Verlobten Jasmine (27) und zieht nach Australien.

«Es ist Zeit für etwas Neues», sagt Marius zu 20 Minuten. «Man hat irgendwann alles gemacht – jedes Festival gespielt, die Schweiz am ESC vertreten, bei ‹Sing meinen Song› dabei gewesen, jedes Jahr eine Tour gespielt. Man sollte immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist.»

«Wenn nicht jetzt, wann dann?»

Ganz aufhören will der Appenzeller aber nicht – im Gegenteil. In Australien will er ein neues Album schreiben und produzieren. Der Tod seines Vaters und andere Ereignisse hätten ihn zum Nachdenken gebracht: «Ich habe gemerkt, ich muss aus meiner Komfortzone ausbrechen.»

Also fragte er im Frühling seine Partnerin: «Wagst du es? Gehen wir?» Jasmines Antwort fiel klar aus: «So etwas Grosses und Neues gemeinsam zu erleben, stelle ich mir schön vor.» Der Zeitpunkt für den Neustart könnte passender nicht sein: «Wir sind verlobt, haben noch keine Kinder – wenn nicht jetzt, wann dann?», fügt Marius an. Im Februar geht es los. Bear besitzt den australischen Pass, seine Partnerin reist mit dem Touristen-Visum ein.

«Unser Ziel ist Freiheit – und das braucht Mut.»

Das Paar plant, Australien mit einem selbst ausgebauten Wohnmobil zu bereisen, Freunde und Familie zu besuchen – Marius hat Verwandte in Down Under – und unterwegs Musik zu machen. «Wir bleiben mindestens ein Jahr. Gegen hinten ist es offen – wer weiss, wie lange wir wirklich bleiben.»

In ihrem fahrenden Zuhause wollen sie es sich gemütlich machen, Gäste empfangen und auch andere Musikerinnen und Musiker hosten. «Unser Ziel ist vielleicht nicht ein Haus mit Garten – unser Ziel ist die Freiheit. Und das braucht Mut», sagt Marius.

Jasmine ist nicht nur seine Lebenspartnerin, sondern auch seine Geschäftspartnerin. «Die Marke ‹Marius Bear› gibt es nicht mehr ohne Jasmine», sagt der Sänger. Sie managt seine Termine, kümmert sich um Finanzen und Social Media. «Diese Chemie zwischen uns funktioniert extrem gut – das ermöglicht uns diesen Schritt.»

Den grössten Respekt haben beide vor dem Moment am Flughafen, wenn sie Familie und Freunde verabschieden. Und Angst? Marius lacht: «Vor Schlangen vielleicht!» Die Reaktionen ihres Umfelds seien überwiegend positiv gewesen. «Viele sagen, sie seien neidisch und hätten selbst nicht den Mut gehabt.»

Vieles wird verkauft, nur das Nötigste kommt mit: «Manchmal muss man sich im Leben auch von Altlasten wie Möbeln trennen», meint Marius. Am meisten vermissen werden sie – neben der Familie – den Schweizer Käse. Heimweh dürfte der Sänger nicht haben. Er lebte schon in London und New York. «Es kam immer gut. Und jetzt sowieso, denn mein Zuhause ist Jasmine – da ist egal, wo ich bin.»

Schafe scheren, Musik machen, in Minen graben

In Australien wollen die beiden entschleunigen, surfen, tauchen, Strassenmusik machen – und Neues ausprobieren. «Hier in der Schweiz haben wir für vieles keine Zeit. Dort können wir uns ausprobieren – auch abseits der Musik.» So will der Sänger beispielsweise ein Weilchen als Minenbauer arbeiten und die Segelprüfung machen. «Und Schafe scheren steht auch auf dem Programm», ergänzt Jasmine schmunzelnd.

Die neue Freiheit spiegelt sich auch in Marius’ nächster Single «Horizon» wider, die am 24. Oktober erscheint. «Es geht darum, loszulassen, nach vorn zu schauen – und den Horizont zu sehen.» Wer den Appenzeller Musiker noch ein letztes Mal vor seinem grossen Australien-Abenteuer live sehen will, kann das noch bis Anfang nächstes Jahr tun. «Wir sind von Oktober bis Januar noch auf Tour und verabschieden uns vorerst mal von der Schweiz.»

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