VW-Mitarbeiter platzt die Hutschnur – „Warum nicht die Manager?“

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Ungewissheit – das ist in diesen Zeiten der stetige Begleiter der Belegschaft im VW-Werk in Zwickau. Hat der Standort überhaupt eine Zukunft? Wie könnte es konkret weitergehen? Fragen, die sich viele Mitarbeiter stellen. Und die dunkle Wolken über dem Standort in Sachsen aufziehen lassen.

Die Stimmung ist angespannt. Auch wenn noch Hoffnung da ist. Und eben jene wollte auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seinem Besuch am Standort verbreiten.

Ungewissheit und Sorge im VW-Werk Zwickau

Eigentlich war das alles mal anders geplant. Werke rüsten um auf E-Mobilität – und gehen damit in eine sichere Zukunft. Doch der Weg dorthin ist steinig. Und alles andere als sicher. Denn der Plan, die E-Mobilität durchzusetzen, hakt. Viele Kunden fahren noch immer lieber Verbrenner. Sei es, weil ein E-Auto finanziell einfach nicht drin ist, oder aber weil die Lade-Infrastruktur noch immer ihre Lücken hat. Und das schlägt sich auch in den Zahlen nieder.

Automobilhersteller verkaufen weniger E-Autos als erhofft. Unternehmen schwenken teilweise um und schicken noch neue Baureihen mit Verbrenner-Antrieb ins Rennen. So wie beispielsweise Porsche (wir berichteten). Da gucken natürlich diejenigen in die Röhre, die ihren ganzen Fokus auf Elektromobilität gelegt haben. Beispielsweise die Mitarbeiter in Zwickau.

„Warum nicht die Manager?“

Dort standen zuletzt sogar für eine Woche die Bänder still, weil sich die dort hergestellten E-Autos schlecht verkaufen. Kein Wunder, dass die dortigen Mitarbeiter so langsam der Mut verlässt. „Man hat zwar so ein paar Sachen, wo man sich dran klammert. Aber irgendwo ist es schwierig, auch die Leute mitzunehmen, das merkt man schon“, sagt ein Mitarbeiter gegenüber dem MDR. Ein anderer appelliert vor laufender Kamera: „Jeder, der was dazu beitragen kann, dass das Werk hier erhalten bleibt, der soll das machen mit all seinen Möglichkeiten.“ Und Gewerkschafter Denis Klein fragt sich: „Warum nicht die Manager?“ Er fordert: „Wir brauchen Rahmenbedingungen. Einen guten Energiepreis, Ladestrompreis, all das, wo wir unsere Wirtschaft, egal wo, stabil halten.“

Stabil halten – das will auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Und zwar den Standort. Mit seinem Besuch im Werk will der CDU-Politiker Zuversicht verbreiten und den Mitarbeitern Mut machen. Er war gemeinsam mit Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) vor Ort, um Gespräche mit der Geschäftsführung zu führen. Und die seien fruchtbar gewesen.

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„Die Menschen hier in Mosel können sich sicher sein. Auch in den nächsten Jahren wird es dieses Werk geben, diese Zusage hat der Vorstand gegeben. Und ich habe keinen Zweifel, dass das auch so ist“, macht er deutlich. Er wisse, dass es andere Geschichten rund um den Standort gebe. Doch seine Botschaft ist klar: „Glauben Sie diese Geschichten nicht. Mosel hat eine Zukunft“, heißt es beim MDR. Wie die genau aussieht? Dazu nennt er keine Details. Doch die Mitarbeiter haben Hoffnung, dass es Ende Oktober bei der Betriebsversammlung Klarheit geben könnte.

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