Was über die neuen Ermittlungen zu Rebecca Reusch bekannt ist

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Seit einigen Tagen sucht die Polizei im Osten Brandenburgs wieder nach der seit 2019 verschwundenen Rebecca Reusch. Was bisher geschah und wonach die Ermittler nun suchen.

Was geschah mit Rebecca Reusch im Februar 2019?

Seit dem Morgen des 18. Februar 2019 fehlt von Rebecca Reusch jede Spur. Die damals 15-Jährige verbrachte die Nacht vor ihrem Verschwinden im Haus ihrer Schwester Jessica und ihres Schwagers in Britz im Berliner Bezirk Neukölln. Von dort wollte sie am Montagmorgen direkt zur Schule aufbrechen.

Ihre Schwester verliess das Haus früh, um zur Arbeit zu gehen. Der Schwager dagegen war bei einer Betriebsfeier und kam erst am frühen Morgen zurück. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war er daher als Einziger mit ihr im Haus. Rebeccas Mutter versuchte am Morgen mehrmals, ihre Tochter telefonisch zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.

Ihr Schwiegersohn drückte einen ersten Anruf der Mutter weg, beim zweiten ging er ran und sagte ihr, dass Rebecca bereits unterwegs zur Schule sei. Doch dort tauchte sie nie auf. Am Nachmittag des 18. Februars meldeten sie ihre Eltern schliesslich als vermisst.

Warum wird der Schwager verdächtigt?

Im Zentrum der Ermittlungen steht seither der damals 27-jährige Schwager, weil er zum Zeitpunkt des Verschwindens mit Rebecca allein war.

Zudem heizte er den Verdacht mit widersprüchlichen Aussagen gegenüber den Ermittlern an. So behauptete er, am frühen Morgen noch geschlafen zu haben. Später konnte jedoch nachgewiesen werden, dass er im Internet auf Pornoseiten unterwegs war und sich Videos mit Fessel- und Strangulationspraktiken angeschaut hatte.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden auch die Kennzeichen-Erkennungssysteme an Autobahnen im Umkreis des Hauses analysiert. Dabei fanden die Ermittler heraus, dass am Morgen des 18. Februar 2019 und auch am späten Abend des 19. Februar 2019 das Auto des Schwagers auf der Autobahn A12 in Richtung Frankfurt (Oder) unterwegs war.

Da die Aufnahmen der Kameras aber nur den Hinterbereich des Renault Twingos registrierten, ist bis heute nicht klar, ob der Schwager am Steuer sass.

Weiter wurden im Auto Medienberichten zufolge Haare und Faserspuren an einer Decke im Kofferraum gefunden, die von Rebecca stammen sollen.

Der Schwager wurde am 28. Februar 2019 sowie am 4. März 2019 festgenommen, jedoch beide Male nach kurzer Zeit aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.

Mehrere gross angelegte Suchaktionen verliefen ins Leere. Die Familie Reusch betonte in der Vergangenheit mehrfach, sie glaube an seine Unschuld. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass Rebecca das Haus nicht lebend verlassen hatte.

Weshalb wird im Fall Rebecca Reusch neu ermittelt?

Auch fast sieben Jahre nach dem Verschwinden der Jugendlichen steht der Schwager im Fokus der neu aufgenommenen Ermittlungen. «Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Grosseltern in Tauche verbracht haben könnte», schrieben die Polizei und die Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung.

Am Montag durchsuchten Ermittler im Ortsteil Lindenberg in der Gemeinde Tauche im Bundesland Brandenburg das Grundstück der Grossmutter des Schwagers. Dieses soll an der Strecke liegen, die dieser am Tag des Verschwindens mit dem Auto zurückgelegt haben soll.

Am Tag darauf untersuchten die Ermittler ein weiteres Grundstück im wenige Kilometer entfernten Herzberg. Dieses soll den Grosseltern des Schwagers gehört haben. Wie deutsche Medien berichten, untersuchte die Polizei auch gezielt Orte, die er aus seiner Kindheit kenne. Insgesamt waren 115 Polizeikräfte vor Ort. Zum Einsatz kamen Drohnen, Bodensensoren, Leichensuchhunde und ein Bagger.

Aktuell werden Ermittlungsergebnisse und Spuren ausgewertet. Dies könne einige Wochen dauern, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung am Mittwoch. Mithilfe eines Zeugenaufrufs seien zudem 50 Hinweise bei der Polizei Berlin eingegangen, denen nun nachgegangen werde.

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