Wirbel um Wolfsburg: Koch reagiert auf Kritik

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Der Allersee gehört zu den Top-Ausflugszielen in Wolfsburg – besonders im Sommer zieht es viele Menschen an den weißen Sandstrand. Wer dort unterwegs ist, freut sich auch auf ein gastronomisches Angebot. Seit November 2024 steht mit dem „Aalto am See“ ein schickes Restaurant direkt am Wasser bereit.

Doch das kulinarische Versprechen erfüllt sich nicht für jeden. Zwar loben viele Online-Bewertungen das Essen und Ambiente, doch die eingeschränkten Öffnungszeiten sorgen für Unmut. Ein Besucher erklärt: „Das Aalto am See sollte ursprünglich das gastronomische Angebot am See erweitern – eine Idee, die viele Besucher begrüßt hätten.“

Wolfsburger Gastronom nimmt Stellung

Weiter beschwert er sich in einem Artikel der

„Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“

: „Doch stattdessen habe ich den Eindruck, dass das Gebäude ausschließlich für Veranstaltungen geöffnet und für die Allgemeinheit nicht zugänglich ist.“ Besonders beim großen Seefest im August fiel das Restaurant negativ auf: Statt geöffnet zu sein, wurden Speisen nur über ein Seitenfenster verkauft.


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Für Gastronom Süheyl Yesilnur gibt es dafür eine einfache Erklärung: „Wenn man sechs Beschäftigte bezahlen muss, dann benötigt man die entsprechende Anzahl an Gästen, damit sich eine Öffnung des Lokals lohnt.“ Ohne Reservierungen lasse sich das wirtschaftlich nicht stemmen. Yesilnur, der zuvor ein Restaurant im Alvar-Aalto-Kulturhaus in der Innenstadt von Wolfsburg führte, kennt die Unterschiede. In der City sei Laufkundschaft sicher – am Allersee müsse man Gäste kalkulieren können, besonders bei schlechtem Wetter. Planungssicherheit gehe für ihn über Spontanität.

Wolfsburger Restaurant öffnet „nur“ an zwei Tagen

Auch der Kiosk am See bleibt inzwischen oft geschlossen. Yesilnur meint dazu: „Ich sitze gerade in meinem Restaurant und schaue nach draußen, außer Gänsen ist nichts zu sehen, warum soll ich da den Kiosk aufmachen?“ Nur im Sommer bei gutem Wetter lohne sich der Betrieb, im Oktober sei das anders.

Das Restaurant hat aktuell an zwei Tagen pro Woche geöffnet – aber nur für Gruppen ab 15 Personen und mit Voranmeldung. „Das hatte ich am Anfang gar nicht so auf dem Schirm“, sagt Yesilnur gegenüber der WAZ. Inzwischen gebe es jedoch so viele Anfragen für Feiern, dass sich dieses Modell durchgesetzt habe.

Der anfangs geplante Sonntagsbrunch wurde gestrichen. „Es hat sich nicht gelohnt. Die frischen Produkte für ein Frühstück kann man nicht eine Woche aufbewahren“, sagt der Gastronom. Daher habe man sich auf Abendveranstaltungen und den klassischen Restaurantbetrieb beschränkt. Der Weg zum neuen Restaurant war lang: Bereits 2022 begannen die Bauarbeiten. Eigentlich sollte im Oktober desselben Jahres eröffnet werden – doch die Corona-Folgen verzögerten alles. Erst im November 2024 konnte der erste Gast am Allersee bewirtet werden.

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Sein Lokal in der Innenstadt gab Yesilnur dafür auf. „Ich habe mich mit der Stadt geeinigt und das Objekt an sie zurückgegeben“, sagte er im April. Zwei Standorte gleichzeitig zu führen, sei wirtschaftlich zu riskant gewesen – der Fokus liegt nun komplett auf dem Allersee in Wolfsburg.

Die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) sieht das „Aalto am See“ als wichtige Bereicherung für den Allerpark. Quartiersmanagerin Luisa Bohs sagt: „Aus Sicht der WMG ist es im Sinne der Allerpark-Attraktivität wünschenswert, wenn das ‚Aalto am See‘ perspektivisch vor allem in der Sommerzeit auch für spontane Besucherinnen und Besucher ohne vorherige Reservierung öffnen würde.“

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