Zwei Welten: Supertalent im Märchen – Nati-Goalie kämpft

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Beide wechselten diesen Sommer nach England, doch die Karrieren von Leila Wandeler und Livia Peng verlaufen aktuell sehr unterschiedlich.

Es sind zwei Welten, die aufeinanderprallen.

Jene von Nati-Stootingstar

Leila Wandeler und jene von Nati-Goalie Livia Peng. Beide wagten diesen Sommer nach der Heim-EM den grossen Schritt – in die Women’s Super League, der wohl besten Frauenfussball-Liga der Welt.


Peng erfüllte sich ihren Kindheitstraum,

wechselte von Werder Bremen zu Chelsea. Wandeler wagte den Sprung aus dem Juniorinnen-Team von Lyon zu West Ham. Nun sind seit ihren Transfers ein paar Monate vergangen. Und die Situationen könnten nicht verschiedener sein.


Livia Peng: «Ich fühle mich sehr wohl»

Während die 19-jährige Wandeler zu überzeugen wusste und bisher in fünf von sieben Spielen wettbewerbsübergreifend zum Einsatz kam (ein Tor und eine Vorlage), schmort die 23-jährige Peng praktisch jedes Spiel auf der Bank. Die Schweizerin stand lediglich im ersten Champions-League-Spiel zwischen den Pfosten.

Trotz dieser mageren Einsatzzeiten ist Peng happy. Sie habe sich sehr gut eingelebt, sagt sie. «Ich fühle mich sehr wohl. Das Team hat mich super aufgenommen.» Für sie sei es ein Traum, in London spielen zu dürfen. Die Schweizerin, die in der letzten Saison bei Bremen brillierte und deren Leistungen öfters «Weltklasse» bezeichnet wurden, gibt aber auch zu, dass viel neu ist.


Livia Peng hat keine Angst

Es sei alles «sehr gross». Peng spricht die vielen Staffmitglieder an und dass alles für die Spielerinnen gemacht werde. Mit einem Lachen erklärt sie: «Wir müssen nichts anderes machen als Fussball spielen.» Und was ist mit der Konkurrenz? Bei Chelsea steht schliesslich die englische Nationaltorhüterin Hannah Hampton der Schweizerin vor der Sonne. Die EM-Siegerin ist bei Chelsea ein Fels in der Brandung und im Tor der Engländerinnen nicht wegzudenken.

Dass Peng den England-Star in den kommenden Wochen verdrängen kann, danach sieht es derzeit überhaupt nicht aus. Das weiss auch die junge Schweizerin. Sie meint aber, dass sie mit der Konkurrenz «entspannt» umgehe. «Als ich unterschrieben habe, wusste ich, dass mit Hannah die derzeit wohl beste Torhüterin der Welt bei Chelsea spielt.» Sie versuche aber alles und gebe in jedem Training ihr Bestes.

Angst, dass sie ihren Stammplatz bei der Nati wegen fehlender Spielpraxis verliert, hat sie nicht – auch wenn Trainerin Pia Sundhage ihr keine Garantie gibt. «Am Schluss kommt es auf die Leistungen drauf an – auch im Training», gibt sie sich selbstbewusst. «Ich mache mir nicht so viele Gedanken. Die Entscheidung liegt am Ende nicht bei mir.» Immerhin aus ihrer Sicht: Gegen Kanada und Schottland wird sie ziemlich sicher spielen – Konkurrentin Elvira Herzog ist verletzt.


Leila Wandeler: «Es macht mir sehr viel Spass»

Ganz anders ist die Situation bei Wandeler. Beim Shootingstar der Schweizer Nati läuft es. Die 19-jährige Schweizerin traf etwa bei ihrem Startelfdebüt gegen Charlton Athletic sehenswert zum 3:1: Nach einem Tunnel zog sie von links in die Mitte und schlenzte den Ball präzise in den Winkel. Beim 5:1-Endstand glänzte Wandeler zudem als Vorbereiterin. In England ist man begeistert von der jungen Schweizerin.

«Es war einfach für mich, in das Team zu kommen. Ich wurde gut aufgenommen, es macht mir sehr viel Spass», sagt das Supertalent Wandeler, die weiter erzählt, dass sie sich super eingelebt habe. Zu ihrem Traumtor meint sie: «Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Jahr nochmals so ein Tor schiessen kann.» Sie lacht. Aber es mache Spass und gebe ihr sehr viel Selbstvertrauen.

Während in England also die eine Spielerin auf der Sonnenseite des Lebens steht und die andere auf der Schattenseite, sind die kommenden 1.5 Wochen für beide gleich. Sowohl im Heimspiel gegen Kanada (Weltnummer 9) am 24. Oktober wie auch auswärts gegen Schottland (Weltnummer 25) am 28. Oktober werden beide mit grösster Wahrscheinlichkeit zum Einsatz kommen.

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