58 neue Justizfachwirte verstärken Hessens Gerichte

Justiz Hessen

58 neue Justizfachwirte verstärken Hessens Gerichte

In Rotenburg haben Nachwuchskräfte ihre Ausbildung abgeschlossen und erhalten nun Einsatzorte an Gerichten und Staatsanwaltschaften.

Das Ausbildungsziel ist erreicht: 58 Anwärterinnen und Anwärter haben im Studienzentrum in Rotenburg die Laufbahnprüfung für den mittleren Justizdienst bestanden. Als Justizsekretärinnen und Justizsekretäre werden sie die Gerichte und Staatsanwaltschaften in Hessen personell verstärken – aber nicht alle. Einige verbleiben in Rotenburg und beginnen ein Studium der Rechtspflege an der Hessischen Hochschule. Mit der bestandenen Prüfung erwarben die Absolventinnen und Absolventen zugleich die Berufsbezeichnung Justizfachwirtin bzw. Justizfachwirt. Die Urkunden und Zeugnisse für die Qualifikation erhielten sie bei der Prüfungsfeier im Auditorium Maximum der Hessischen Hochschule in Rotenburg von Präsident Dr. Alexander Seitz vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main.

„Um das Ziel zu erreichen, haben Sie einen langen Weg aus Lernen und persönlichen Einschränkungen hinter sich“, würdigte Jörg Schrumpf, der Lehrgangsleiter der Ausbildungsstätte für den mittleren Justizdienst im Studienzentrum Rotenburg, den Einsatz und die Leistungen der Lehrgangsteilnehmenden und gratulierte ihnen zugleich zur bestandenen Prüfung. Die Absolventinnen und Absolventen hätten die größte Last dieser Zeit – das Lernen – wohl selbst bewältigt, doch Rückhalt und Unterstützung, Aufmunterung und Trost von Familie, Partnern und Freunden erhalten, die in großer Zahl an der Prüfungsfeier teilnahmen. Unterstützung hätten sie zudem von den Ausbilderinnen und Ausbildern in der Praxis sowie vom Kollegium der Ausbildungsstätten bekommen, bei denen sich Schrumpf für den Einsatz bedankte. Sie hätten die Teilnehmenden der beiden Fachlehrgänge zum erfolgreichen Abschluss geführt.

Die Prüfungsfeier selbst bezeichnete der Lehrgangsleiter als eine besondere, weil gleich zwei Lehrgänge verabschiedet wurden: der 86. und der 88. Fachlehrgang.

„Sie werden sehnlichst erwartet in den Gerichten und Staatsanwaltschaften in Hessen“, sagte Präsident Dr. Alexander Seitz in seiner Festansprache. Das wisse er aus vielen Gesprächen vor Ort. Wo sie nun landen würden, das könne er nicht sagen. Eins stehe aber fest: Die neuen Justizsekretärinnen und Justizsekretäre seien allesamt der Nachwuchs für die dritte Gewalt im Rechtsstaat. Das sei die Säule, die das Land zusammenhalte und die Ränder der Demokratie mit der Rechtsprechung begrenze.

Bei den Dozenten sowie den Mitarbeitenden der Rotenburger Ausbildungsstätte bedankten sich Michael Seipp für die „Kurzen“ sowie Lizge Aydin und Merve Aydin für die „Langen“ im Namen der Absolventinnen und Absolventen. Diese hatte zuvor auch Direktor Karl Jennemann vom Studienzentrum Rotenburg begrüßt. Musikalisch umrahmten Noah und Genji Schaub mit Gitarrenklängen die Prüfungsfeier.

Vier Absolventen erzielen Spitzennoten im mittleren Justizdienst

Die Ausbildung für den mittleren Justizdienst wurde im Studienzentrum Rotenburg in einer verkürzten, einjährigen Form angeboten. Zu dieser Gruppe der „Kurzen“ gehörten Anwärter, die bereits Erfahrung als Fachangestellte im Justizdienst hatten. Ihre Ausbildung bestand aus zwei Fachlehrgängen (acht Monate) in Rotenburg und einem Berufspraktikum (vier Monate). Die Anwärter des regulären, zweijährigen Vorbereitungsdienstes – auch als die „Langen“ bezeichnet – besuchten ebenfalls zwei Fachlehrgänge in Rotenburg (acht Monate). Ihr Berufspraktikum, das in zwei Abschnitte gegliedert war, dauerte 14 Monate. Hinzu kam ein Einführungspraktikum (zwei Monate). Insgesamt nahmen 61 Kandidaten an den Prüfungen teil, drei erreichten das Lehrgangsziel nicht. Die Noten der „Langen“: zehnmal gut, 23-mal befriedigend und elfmal ausreichend. Die der „Kurzen“: neunmal gut und fünfmal befriedigend. Die Durchschnittsnoten lagen bei 11,185 Punkten (einjährige Ausbildung) und 9,268 Punkten (zweijährige Ausbildung). Die Besten sind: Michael Seipp (13,7 Punkte), Alina Repp (13,15 Punkte), Maja Wahl (13,759 Punkte) und Sophie Nagel (12,5 Punkte).

zvk

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