Abschied im Zoo Hannover: Beliebter Bewohner zieht weiter

Knappe 2.000 Tiere leben im Zoo Hannover. Manche von ihnen schon ihr ganzes Leben lang, andere sind erst vor Kurzem eingezogen. Für einige endet die Zeit im Zoo irgendwann – so auch für Nashornbulle Kito.

Nach knapp acht langen Jahren heißt es nun Abschied nehmen. Und obwohl die Pfleger und Besucher den beliebten Bullen vermissen werden, ist sein Umzug notwendig. Denn er dient einem guten Zweck.

Zoo Hannover: Eine wichtige Mission

Kito kam 2017 aus Berlin nach Hannover. Dort lebte er viele Jahre zusammen mit seiner Partnerin Sany. Nach deren Tod im Jahr 2022 änderte sich sein Alltag, von Romantik fehlte jede Spur: Kito teilte sich fortan das Gehege mit Nashornkuh Maisha, die allerdings mit ihm verwandt ist – Nachwuchs war also ausgeschlossen.

Und genau das ist der Knackpunkt. Nachwuchs ist besonders bei Östlichen Spitzmaulnashörnern besonders wichtig. In freier Natur sind sie vom Aussterben bedroht – „Anfang der 1990er wurden nur noch rund 500 Tiere in der Wildbahn gezählt“, heißt es in einer Mitteilung des Zoos. Dank großangelegter Schutzprogramme hat sich der Bestand seither auf über 1.000 erhöht. Eine wichtige Arbeit dabei leistet das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Über dieses Programm wird gezüchteter Nachwuchs in Schutzgebiete zurückgebracht und dort angesiedelt. So sollen die Tiere langfristig überleben. Erst 2019 wurden fünf Tiere aus dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) in den Akagera National Park in Ruanda gebracht – weitere Wiederansiedlungen sind in Planung.

+++ Bittere Klatsche für den Zoo Hannover! Das Urteil der Besucher ist hart +++

Auch der Zoo Hannover spielt dabei eine Rolle. Für Kito und Maisha wurden im Rahmen des EEP genetisch passende Partner gefunden. Kito wird also den Zoo verlassen, während Maisha später einen neuen Bullen erhält. Ziel ist es, mit den neuen Partnern wieder für Nachwuchs zu sorgen.

„Wichtiger Beitrag für den Erhalt von östlichen Spitzmaulnashörnern“

Ein solcher Umzug erfordert jedoch sorgfältige Vorbereitung. Im Vorfeld trainieren die Pfleger fleißig mit Kito, sodass er die Transportkiste während der Reise akzeptiert und sich sicher fühlt. Danach wird der Nashornbulle an seine neue Umgebung gewöhnt, bis schließlich Annäherungsphase mit der neuen Partnerin beginnen kann.

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Der Zoo zeigt sich zufrieden mit dem Vorhaben. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, im Rahmen des EEP gleich für beide Tiere neue Partner zu finden“, sagt Kurator Robin Walb. „Mit etwas Glück werden sie sich fortpflanzen, was ein wichtiger Beitrag für den Erhalt von östlichen Spitzmaulnashörnern wäre.“

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