Alte EC- und Gesundheitskarten? So vernichten Sie sensible Daten richtig

Chipkarten von Banken und Krankenkassen enthalten sensible Daten und gelten rechtlich als Elektroschrott. Wer sie einfach in den Müll wirft, riskiert nicht nur Datenmissbrauch, sondern im schlimmsten Fall Bußgelder von bis zu 2.500 Euro, je nach Bundesland. Wir erklären, wie Sie EC- und Gesundheitskarten richtig entsorgen und worauf Sie beim Zerschneiden achten müssen.

So zerschneiden Sie Bank- und Kreditkarten richtig

Bank- und Kreditkarten enthalten einen Chip, einen Magnetstreifen sowie sichtbare Daten wie Name, IBAN, Kartennummer und Sicherheitscode. Damit diese Informationen nicht missbraucht werden können, sollten Sie Ihre Karte vor der Entsorgung gründlich zerstören.

Am sichersten ist ein Aktenvernichter mit Plastikschnitt. Legen Sie die Karte quer ein, damit Chip und Magnetstreifen in kleine Fragmente zerlegt werden. Falls kein Gerät vorhanden ist, funktioniert auch eine stabile Schere. Laut Sparkasse sind mindestens vier bis fünf Schnitte erforderlich:

・Chip senkrecht durchtrennen

・Magnetstreifen längs aufschneiden

・Name und IBAN längs zerschneiden

・Bei Kreditkarten zusätzlich das Unterschriftsfeld und den CVC-Code unkenntlich machen

Prüfen Sie anschließend, dass keine zusammenhängenden Fragmente mehr vorhanden sind, auf denen Name, IBAN oder Kartennummer noch lesbar sind.

Sparkasse

Gesundheitskarte: Chip und persönliche Daten unkenntlich machen

Auch die elektronische Gesundheitskarte (eGK) enthält einen Chip – in diesem Fall mit gespeicherten Versicherungsdaten. Vor der Entsorgung sollten Sie den Chip mindestens einmal durchschneiden und außerdem alle persönlichen Angaben wie Name, Geburtsdatum, Versichertennummer und das aufgedruckte Foto unkenntlich machen.

Nutzen Sie dafür einen Aktenvernichter oder schneiden Sie die Karte alternativ in möglichst kleine Teile, bis kein zusammenhängendes Feld mehr erkennbar ist.

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Entsorgung: Chipkarten gehören zum Elektroschrott

Laut Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) zählen Chipkarten zu Elektrogeräten, da der integrierte Mikrochip elektronische Bauteile enthält. Am einfachsten ist die Abgabe bei Ihrer Bankfiliale beziehungsweise Krankenkasse. Viele Institute nehmen alte Karten direkt entgegen und vernichten sie sicher. Alternativ können Sie die Reste bei einer kommunalen Sammelstelle für Elektroschrott abgeben. Dort werden sie fachgerecht entsorgt und recycelt.

Was Sie auf keinen Fall tun sollten

Auch wenn es verlockend klingt: Chipkarten dürfen weder in den Hausmüll noch in die Biotonne, sonst drohen Bußgelder von bis zu 2.500 Euro. Das betrifft insbesondere Bundesländer wie Hessen, Niedersachsen oder Sachsen. Die Entsorgung in Biotonnen ist mit Inkrafttreten der neuen Bioabfallverordnung vom 1. Mai 2025 besonders kritisch. Plastikkarten gelten als Störstoffe im Kompost und können die Verwertung ganzer Chargen verhindern. Wird eine Karte bei der Abholung entdeckt, kann die Müllabfuhr die Leerung verweigern – ebenfalls mit Bußgeldandrohung.

Außerdem sollten Sie Ihre Karten niemals im Ganzen zu einer Annahmestelle für Elektroschrott bringen. Zerschneiden Sie sie vorher selbst, um sicherzugehen, dass niemand den Chip oder Magnetstreifen noch auslesen kann.

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