„Anders geht es nicht mehr“ – Glühwein und Currywurst werden teurer

Grevenbroich. In gut zwei Wochen wird der Weihnachtsmarkt aufgebaut, wieder wird der Imbiss als Erstes öffnen. Dieses Jahr gibt es aber einige Neuerungen bei Reservierungen, Ausstellern und Preisen. Veranstalter Norbert Lupp sieht sich gezwungen, etwa für Glühwein mehr zu verlangen – für ihn keine leichte Entscheidung.

Wenn St. Martin vorbei ist, wird der Marktplatz zu seinem Revier: Schausteller Norbert Lupp steht schon in den Startlöchern, um den Weihnachtsmarkt 2025 aufzubauen. Am Montag, 10. November, rückt sein Team an, um die adventliche Budenstadt aufzubauen. Verkaufsstand Nummer eins wird auch in diesem Jahr der Imbiss sein. Das ehrgeizige Ziel: Der erste Reibekuchen soll dort spätestens einen Tag später, also am Dienstag, über die Theke gehen. Gleiches gilt für Bratwurst, Krakauer, Currywurst/Pommes und Frikadellen. Lupp weiß: In der Grevenbroicher Innenstadt bedient er mit dem Stand eine Marktlücke.

Ab 12 Uhr wird’s dort Heißes und Fettiges geben – zu Preisen, die im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht sind. In der Regel um 50 Cent, mit Ausnahme des Reibekuchens. Für drei Stück werden wie gewohnt 4,50 Euro fällig. Etwas teurer wird aber die Bratwurst: Ihr Preis steigt von 3,50 auf vier Euro; Gleiches gilt für die Krakauer im Brötchen (nun 4,50 Euro) und die Currywurst mit Pommes und Mayo (7,50 statt sieben Euro). Die Preise für die Produkte, die auch die Crew von Norbert Lupp einkaufen muss, haben deutlich angezogen – genauso wie die Kosten fürs Personal, sagt der 60-Jährige.

Mit Mindestlohn gibt sich kaum mehr jemand zufrieden. „Wenn man gute Leute bekommen will, muss man vernünftig zahlen“, sagt Lupp, der das auch als Grund dafür nennt, dass der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt (offizieller Eröffnungstermin ist der 20. November) teurer wird. Die Erhöhung hat es in sich: Die Tasse kostet in diesem Jahr nicht mehr drei, sondern vier Euro. Das ist ein Plus von 25 Prozent. „Anders geht es nicht mehr“, sagt Lupp, der sich mit der Entscheidung, die Preise anzuziehen, schwergetan habe. „Anders ist das aber nicht mehr zu stemmen, auch nicht über die Masse“, argumentiert er. Egal bei was: Auch der Schausteller müsse tiefer in die Tasche greifen.

So schlagen laut Lupp etwa die Gema-Gebühren, die für die Musik fällig werden, ordentlich ins Kontor, und auch die Beiträge für die Berufsgenossenschaft seien nicht ohne. Einer der größten Kostenfaktoren aber bilde der nächtliche Sicherheitsdienst, den Lupp engagieren muss, um Diebstählen und Vandalismus vorzubeugen. Die Nachtwache, sagt er, muss vom ersten Tag an mit am Start sein.

Allgemein aber sind auch vier Euro für einen Glühwein vergleichsweise noch günstig, wie auch Norbert Lupp weiß. In größeren Städten wie Düsseldorf werden für ein Glas oder eine Tasse des alkoholischen Weihnachtsmarkt-Klassikers fünf Euro und mehr fällig; Currywurst mit Pommes gibt es kaum mehr unter acht Euro. Die Grevenbroicher wissen das – und halten „ihrem“ Markt im Schatten des Alten Rathauses seit Jahren die Treue.

„Wir haben auch für dieses Jahr etliche Anfragen für Reservierungen im Glühweinzelt“, sagt Lupp. Doch auch hier gibt es eine Änderung: Reservierungen kann er nur noch für den frühen Nachmittag annehmen, weil er sonst Gefahr läuft, andere Besucher „verscheuchen“ zu müssen. Sein Credo: „Selbst in der kleinsten Hütte findet jeder seinen Platz.“ Glühwein gibt es dort auch über die Öffnungszeiten der normalen Buden hinaus, also auch nach 20 Uhr. „Je nachdem, wie viel Betrieb herrscht. In der Regel bis 22 Uhr“, sagt Lupp, der dem Markt trotz Änderungen positiv entgegenblickt.

Was den Hemmerdener freut: Dank Hansi Holz ist es auch diesmal gelungen, ein schönes Marktprogramm auf die Beine zu stellen. Samstags und sonntags gibt es Acts, Musiker, Sänger, die auftreten – und darüber hinaus Musik vom DJ. Letztere gibt es auch mittwochs und freitags. „Das Programm muss stehen, bevor alles andere geplant wird“, so Lupp, der den Weihnachtsmarkt in seiner Heimatstadt schon seit mehr als 30 Jahren organisiert.

In den geschmückten Holzbuden werden auch 2025 wieder typische Waren angeboten. Eine Ausstellerin aber wird fehlen: Marion Rekließ, die Schmuckverkäuferin aus dem Ruhrgebiet, die in den vergangenen 15 Jahren eine feste Instanz auf dem Markt war. Wegen eines Todesfalls in ihrer Familie könne sie diesmal nicht dabei sein, sagt Lupp, der das sehr bedauert. Aber er hat Ersatz gefunden: eine Schmuckverkäuferin aus Neuss, die – wenn auch mit „nur“ zwei Budeneinheiten – ebenfalls ein stattliches Sortiment mit nach Grevenbroich bringen möchte.

Mit von der Partie sein wird auch eine Anbieterin für selbst hergestellte Babykleidung, die das ganze Jahr über (angesichts der starken Nachfrage 2024) gestrickt haben soll, um sich einen Vorrat für den Grevenbroicher Weihnachtsmarkt anzulegen. Darüber hinaus wird es auf dem Markt wieder Anbieter für Deko geben, und auch das Stadtmarketing soll einmal mehr vertreten sein, um Geschenkesets mit Produkten aus der Region zu verkaufen. Eine Konstante auf dem Platz bleibt das Kinderkarussell – nach aktuellem Stand ohne Preiserhöhung: Einen Chip für die einfache Fahrt soll es weiterhin für 2,50 Euro geben.

(cka yak)

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