Aufregung am Morgen danach: Polizei-Schüsse erschrecken Altenerding – „Wir sind sofort ins Haus“

Anwohner berichten

Aufregung am Morgen danach: Polizei-Schüsse erschrecken Altenerding – „Wir sind sofort ins Haus“

Ein Vorfall bei einer Bundeswehr-Übung sorgte für einen Großeinsatz. Anwohner berichten, wie sie den Zwischenfall erlebten.

Altenerding – Nach dem Schussvorfall zwischen Polizei und Bundeswehr am Pretzener Weg schildern Bürger ihre Erlebnisse vom Mittwochabend. Wie Merkur-Reporter Raffael Scherer berichtet, herrschte am Tag danach großer Medienrummel in der Nachbarschaft.

  • Ein Schussvorfall bei einer Übung zwischen Polizei und Bundeswehr sorgte in Altenerding für großen Polizeieinsatz.
  • Anwohner beobachteten das Geschehen aus ihren Wohnungen und berichteten von Angst und Unsicherheit.
  • Am Tag danach herrschte großer Medienandrang in der betroffenen Straße.

Zwischenfall in Erding: Anwohner berichten von Angst und Unsicherheit

Die 40-jährige Anwohnerin Tanja Kutschka befand sich mit ihrer Familie im Garten, als die Schüsse fielen. „Dann haben wir uns erst gefragt: Oh, was ist jetzt los?“, erzählt sie. Zunächst dachte sie noch an eine Probe: „Aber als dann geschossen wurde, sagte ich gleich: Gehen wir lieber rein.“

Zeitgleich hörten sie Rufe aus der Ferne: „Eine, eine! Rein, rein!“ Die achtköpfige Familie zog sich sofort in die Wohnung zurück und beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung vom Fenster aus. Binnen kürzester Zeit füllte sich der Hof am Pretzener Weg mit Polizeifahrzeugen. „Die Kinder haben Angst gehabt, wir haben ihnen gesagt: Die Polizei ist da, die passen schon auf“, berichtet Kutschka.

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Einkauf wegen Straßensperrung verschoben

Die 83-jährige Sylvia Zachmeier wollte gerade zum Rewe fahren, als sie gestoppt wurde. „Ich wollte gerade wegfahren, aber bin dann nur bis zur Straße gekommen, weil mir da jemand gesagt hat: Da kommt man nirgends durch.“ Die Schüsse selbst hatte sie nicht gehört. Das Treiben rund um das Maisfeld machte sie aber neugierig: „Aber ich würde nie zu einem Unfall oder sowas hingehen.“ Bei den Nachbarn erkundigte sie sich nach dem Geschehen: „Aber keiner wusste was.“ Den Einkauf holte sie einfach am nächsten Morgen nach.

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Großer Medienandrang am Folgetag

Am Donnerstagmorgen tummelten sich die Autos von Fernsehsendern wie Bayerischem Rundfunk, NTV, RTL und München.TV auf dem Parkplatz vor den Häusern. Eine Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, beobachtete kopfschüttelnd das Treiben der Medienvertreter.

Die Frau hatte das Geschehen am Vorabend von ihrem Badezimmerfenster aus verfolgt. Sie begab sich spontan zum Sportpark, um dort die Tochter einer Freundin vom Training abzuholen. „Wir haben sie über Umwege heimgeführt, weil sie Angst hatte“, erklärt sie. Erst später erfuhr sie, dass es sich um ein „Missgeschick bei einer Übung“ gehandelt hatte.

Gerüchte kursieren in der Nachbarschaft

Am meisten wunderte die Anwohnerin, wie schnell erfundene Geschichten in der Nachbarschaft die Runde machten. So hieß es etwa, dass jemand in einem Geschäft um sich geschossen habe. „Ich weiß immer nicht, wo die Leute das alles hernehmen. Ich warte lieber auf die Zeitung, bevor mir die Leute Märchen erzählen.“

Birgit Marter wurde am Donnerstagmorgen beim Gassigang mit ihrem Hund Paul fast zum Medienstar – ein Kamerateam nach dem nächsten hielt sie auf. Am Vorabend hatte sie den Großeinsatz live miterlebt. „Ich war so um 17 Uhr rum vorne im Gebüsch mit dem Hund, da gibt es einen Geheimweg zum Wasser. Und dann hab ich auch schon die Blaulichter gesehen.“

Zahlreiche Polizisten seien zu sehen gewesen. „Ich wollte schon woanders hingehen, aber die haben mir dann von der Ferne zugerufen, dass ich da entlanggehen darf.“ Als sie von einer anderen Spaziergängerin von den Schüssen hörte, verkürzte sie ihre Gassiroute und begab sich schnell nach Hause.

Therme-Besucherin bemerkt Hubschrauber

Die Forsternerin Nadja Freuer wollte eigentlich einen entspannten Nachmittag in der Therme verbringen. Bereits im Außenbecken beobachtete sie jedoch mehrere Hubschrauber. Auf dem Heimweg geriet sie in einen Stau: „Da war überall Polizei und Feuerwehr, wir haben uns gewundert und in den Nachrichten geschaut, aber da war nix.“

Als Fußgänger und Radfahrer am Donnerstagvormittag begannen, einen großen Bogen um den Pretzener Weg zu machen, zogen sich auch die Medienvertreter nach und nach zurück. Aufregung hatte alle in den vergangenen 24 Stunden genug erlebt.

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