Gegenüber der Kirche
Aus der Bank wird ein Bürgerhaus: Das ist in Paunzhausens Ortsmitte geplant
Für Paunzhausen ist das ein großes Projekt: Die Gemeinde plant in der Ortsmitte ein Bürgerhaus. Im Gemeinderat stellte sich nun die Frage, welcher Weg zum Ziel führen soll.
Paunzhausen – Zusammen mit dem Rathaus und der Kirche bildet das ehemalige Bankgebäude das Dreigestirn in der Ortsmitte von Paunzhausen. Mittlerweile ist die Bank ausgezogen und die Gemeinde hat das Haus gekauft. Nun hat man mit dem Büro „Hummel Kraus Stadtplaner“ den Weg für die Entwurfssuche beschlossen. Der Gemeinderat votierte einstimmig für einen Realisierungswettbewerb.
Die finanziell nicht auf Rosen gebettete Gemeinde Paunzhausen bekam von der Städtebauförderung die Zusage für den Maximalzuschuss in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Bürgermeister Johann Daniel machte gegenüber seinem Gemeinderat deutlich, dass sicher nicht die gesamte Maßnahme förderfähig sein werde. Am Ende hielt er es für realistisch, dass die Gemeinde etwa ein Drittel der tatsächlichen Gesamtkosten trägt. Der interne Plan ist es, dass man den Umbau bei drei Millionen Euro deckelt und sich selbst mit einer Million beteiligt.
Wettbewerb für Vielfalt an Vorschlägen
Barbara Hummel vom Büro Hummel Kraus Stadtplaner machte gegenüber dem Gemeinderat deutlich, dass die Städtebauförderung für den Millionenbetrag einen Wettbewerb erwarte, bei dem die beste Lösung gesucht werde. Als Optionen legte sie ein VGV-Verfahren und einen Realisierungswettbewerb auf den Tisch. Beim VGV-Verfahren würde man drei Büros suchen, die dann auch für ihre Entwürfe bezahlt würden.
Schnell deutete sich aber an, dass für Paunzhausen ein Realisierungswettbewerb besser ist. Hier treten etwa acht bis zehn Büros an. Das bringe eine größere Vielfalt an Vorschlägen. In dem Verfahren haben die beteiligten Büros zwar mehr Risiko, weil die nicht bei den Preisen aufgeführten Entwürfe leer ausgehen, der ganz große Vorteil für Paunzhausen ist jedoch, dass sich bei dem Realisierungswettbewerb die Architekten für das Gebäude sowie die Landschaftsarchitekten als Teams zusammenfinden müssen. Der Gemeinderat folgte dann auch dem Vorschlag von Barbara Hummel, den Umgriff des Gebiets zu vergrößern mit dem aktuellen Parkplatz, dem Eingangsbereich vor der Kirche sowie den Grünanlagen um das Rathaus herum.
Ideen für einen zentralen Platz in der Ortsmitte
Der Gemeinderat verspricht sich vom Umbau des Bankgebäudes in ein Bürgerhaus auch Ideen für einen zentralen Platz in der Ortsmitte, der für vielfältige Veranstaltungen genutzt werden kann. Daniel besteht darauf, dass im Bürgerhaus zwei Veranstaltungen gleichzeitig möglich sein müssen. Vorgaben des Wettbewerbs werden ein Saal mit 100 Sitzplätzen und ein Stüberl sein. Im Keller des Gebäudes sollen nach aktuellem Stand neue Schießstände eingerichtet werden. Für die beteiligten Büros wird es dann die Spezialaufgabe geben, zu den gewünschten Räumlichkeiten und der Küche noch eine Garderobe und ausreichende Lagerkapazitäten zu planen. Zu den fehlenden Ideen für eine Saal-Garderobe witzelte Bürgermeister Daniel, „dass wir dann die Heizung runterdrehen. Dann behalten alle ihre Jacken an.“
Mit dem einstimmigen Beschluss für den Realisierungswettbewerb und den größeren Umgriff hat der Gemeinderat nun die Basisentscheidungen getroffen. Das beauftragte Büro wird jetzt mit den Vorgaben einen Text für den Wettbewerb entwerfen. Wenn der dann vom Gremium grünes Licht bekommt, dürfte der Wettbewerb zirka sechs bis sieben Monate dauern.
