“Außenminister müssen Diplomaten sein”: Leser zu Wadephuls China-Kurs

Ein Gastkommentar mit Sprengkraft: Der von Gabor Steingart kritisierte moralische Umgang der deutschen Außenpolitik mit China entfacht eine leidenschaftliche Leserdebatte. 

Der vollständige Artikel, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Strafen statt lernen: Wadephul setzt Baerbocks moralisierenden China-Kurs fort

Viele Nutzer prangern die deutsche Politik und die Führungskompetenz an, insbesondere das Fehlen von Weitsicht, diplomatischem Geschick und Eigeninitiative im Vergleich zu Chinas Erfolgsmodell. Auf der anderen Seite steht eine deutliche Kritik am moralisierenden Stil der Außenminister – sowohl Wadephul als auch Baerbock werden von etlichen Lesern für ihre Außenpolitiken scharf abgelehnt. Daneben loben einige User die chinesische Wirtschaftspolitik und fordern Offenheit fürs Lernen statt Sanktionen, während wieder andere Zweifel an den EU-Sanktionen und der Abkehr von Bürgerinteressen äußern. 

„Wo sind Politiker mit Plan?“ – Kritik an Führung und Plänen

Mit einem Anteil von 33 Prozent dominieren kritische Stimmen zur aktuellen politischen Führung die Debatte. Viele Leser bemängeln fehlende Pläne, mangelnde Initiative und diplomatische Fähigkeiten sowie eine wahrgenommene Selbstüberschätzung Deutschlands. Die Politiker werden häufig als lernresistent und unfähig dargestellt.

“Wo sind die Politiker mit Plan in der Regierung! Wenn man welche finden sollte, bitte Info.”  Zum Originalkommentar

“Von nix kommt nix … und das fängt ganz oben an.”  Zum Originalkommentar

“Außenminister müssen in erster Linie Diplomaten sein, ich kenne keinen Politiker der neuen Regierung, der dazu fähig wäre. Das sieht man schon am Umgang miteinander, da gönnt keiner dem anderen etwas.”  Zum Originalkommentar

Kritik am Außenpolitik-Kurs

Rund 31 Prozent der Kommentare wenden sich gegen den moralisch geprägten Umgang Deutschlands mit China. Sie empfinden diesen Kurs als arrogant, realitätsfern und kontraproduktiv, fordern mehr pragmatische Zusammenarbeit und werfen der Politik einen Mangel an diplomatischer Geschicklichkeit vor.

“Katzentisch Deutschland läuft überall auf der Welt mit seinem linksgrünen moralischen Zeigefinger rum und wird nur noch belächelt oder (wie jetzt von China) ignoriert… Deutschland ist halt für viele Länder obsolet geworden.”  Zum Originalkommentar

“Die ganze Arroganz Deutschlands gegenüber China spiegelt sich in der Bezeichnung “Schwellenland” wider. Das ist ziemlich dumm.”  Zum Originalkommentar

“Wie arrogant und selbstüberschätzt muss man sein, wenn man einer Weltmacht wie China gegenüber immer wieder den moralischen Zeigefinger erhebt? Wer sind wir, dass wir anderen Nationen erklären wollen, wie sie zu leben haben?”  Zum Originalkommentar

Negative Personalbewertungen

Einige Leser (21 Prozent) bewerten Außenminister Wadephul und seine Amtsvorgängerin Baerbock überwiegend negativ. Sie werden als Fehlbesetzungen, ideenlos, schwach und wenig diplomatisch empfunden, häufig mit ironischen und sarkastischen Anmerkungen.

“Die Fehlbesetzung des Jahres hat einen Namen: Johann Wadephul. Wenn er nicht genug Aufmerksamkeit auf der Weltbühne bekommt, maßregelt er einfach die Hauptakteure.”  Zum Originalkommentar

“Baerbock, Wadephul, für beide Außenminister bekommen wir nur Flaschenpfand! Es ist nachvollziehbar, was diese beiden in ihren Köpfen haben, Ideen sind es nicht!”  Zum Originalkommentar

“Johann Wadephul ist keinen Tick besser als Baerbock und enttäuscht auf der ganzen Linie. Also total ungeeignet für diesen Job.”  Zum Originalkommentar

Wirtschaftslob und Eigenkritik

11 Prozent der Leser heben Chinas wirtschaftlichen Fortschritt und moderne Managementmethoden hervor, kritisieren aber die deutsche Politik für Überheblichkeit, fehlende Eigenproduktion und Bildungsmängel. Sie fordern mehr Eigenständigkeit und Lernbereitschaft.

“Technik, Kreativität, Lernen hält man nicht mit blöden Sprüchen von Politikern auf. Heute hat China auf einigen Gebieten ein Niveau erreicht, davon Deutschland nur träumen.”  Zum Originalkommentar

“Es gibt noch etwas, was man aus Asien lernen kann, ‘Kaizen’ genannt, bei uns in den sperrigen Begriff ‘kontinuierlicher Verbesserungsprozess’ übersetzt.”  Zum Originalkommentar

“Wann fördern wir eigentlich selbst unsere seltenen Erden, die auf der Welt gar nicht so selten sind, und wann fertigen wir endlich selber unsere Chips und bauen selber unsere Roboter?”  Zum Originalkommentar

Kritik an EU-Sanktionen

Mit einem Anteil von 4 Prozent bringen Leser ihre Zweifel an der Wirksamkeit der EU-Politik gegenüber China zum Ausdruck. Sie kritisieren die vermeintliche Distanz der EU zu den Interessen der Bürger sowie die wirtschaftlichen Abhängigkeiten Europas.

“Jetzt drehen die in Brüssel bei der EU mit Wadephul völlig durch. Sanktionen gegen China? Dann macht China Gegensanktionen, und bei uns steht alles still.”  Zum Originalkommentar

“Fehlt nur noch, dass China EU-Firmen unter Kontrolle bringt als Sicherheit für eventuelle Schadenersatzansprüche, die in China geltend gemacht werden.”  Zum Originalkommentar

“Die Deutschen halten sich für wichtiger, als sie sind, und wollen allen ihre Moralvorstellungen aufzwängen.”  Zum Originalkommentar

Ironische Abrechnung

Ein Prozent der Stimmen äußern sich ironisch und sarkastisch, kritisieren Politiker und aktuelle Situationen mit überspitzten Vergleichen und spöttischen Kommentaren.

“Dachte am Anfang ja, Whatafool wäre ein Guter…”  Zum Originalkommentar

“”The supreme art of war is to subdue the enemy without fighting.” ― Sun Tzu, The Art of War +++ die deutschen (u. europäischen) Hinterhofpolitiker werden es nie lernen.”  Zum Originalkommentar

Wie bewerten Sie den deutschen Kurs gegenüber China – wäre mehr Pragmatismus und Lernbereitschaft geboten, oder ist es notwendig, klare moralische Werte zu vertreten? Wie sollten Politik, Wirtschaft und Diplomatie in Zukunft agieren? Diskutieren Sie jetzt mit und bringen Sie Ihre Perspektive ein!

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.

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