Landwirtschaft
Axel Thiele bietet über 100 Kürbissorten in Gasterfeld an
Im Wolfhager Stadtteil Gasterfeld verkauft der Hobby-Landwirt seine Kürbisse – von Deko für Halloween bis zum Speisekürbis.
Im Reich des Kürbiskönigs kommen die Anhänger des herbstlichen Fruchtgemüses voll auf ihre Kosten: Axel Thiele, der sich über seinen edlen Titel, der ihm irgendwann einmal angeheftet wurde, köstlich amüsieren kann, hat gut 100 verschiedene Sorten im Angebot, vom American Giant, der bei guten Voraussetzungen gerne mal deutlich mehr als einen Zentner auf die Waage bringt, bis zum tennisballgroßen Zierkürbis. Aktuell ist die hohe Zeit für die runden, länglichen, gezackten, gestauchten, krummen oder wie auch immer geformten Kürbisse, die zudem farblich wild variieren. Auch, weil es auf Halloween geht, und dann aus Kürbissen geschnitzte Monstergrinseköpfe neben keiner Haustür fehlen dürfen. Allein für diesen Zweck hat Thiele zehn verschiedene Sorten in seiner weitläufigen Auslage in Philippinendorf, dem südlichen Abschnitt des Wolfhager Stadtteils Gasterfeld.
Vor 26 Jahren, erinnert sich Thiele, ist er eher durch Zufall an die Kürbisse geraten. Ein Kumpel hatte einen Deko-Laden, und Thiele die Möglichkeit den gefragten herbstlichen Schmuck auf heimischem Acker anzubauen. Heute verkaufe der Kompagnon von einst Langspielplatten, während Thiele dem farbenfrohen Ackergemüse treu geblieben ist. „Ich bin dran hängengeblieben“, sagt der 58-Jährige. „Das ist ein Hobby“, das er neben seinem Job in einer Wolfhager Firma pflegt.
Vom Butternut bis zum Hokkaido
Über die Jahre ist der Philippinendorfer zu einem wahren Kürbis-Experten gereift. Zu jeder Sorte weiß er Hintergründe. Thiele kennt die besonderen Vorzüge der jeweiligen Sorte und kann von der besonderen Geschmacksnote eines Speisekürbisses wie dem Blue Hubbard, dem Butternut, dem Muskatkürbis oder einem Spaghettikürbis berichten. Einsteigern und jenen, die unkompliziert zu kulinarischen Erfolgen kommen möchten, empfiehlt er den Kürbis für alle Fälle, den Hokkaido – egal ob in Rot oder in Grün. „Den Hokkaido, den lagern wir auch ein. Da kommen die Leute bis Weihnachten.“ Weil man den nicht schälen müsse, sei die Verarbeitung so einfach. Für Suppe sei der Hokkaido geradezu ideal. Er selbst esse übrigens keine Kürbissuppe. „Bei mir kommen die Schnitze gut gewürzt in die Pfanne und werden gedünstet, oder in den Backofen mit Knoblauch, Zwiebeln und Paprika aus dem eigenen Gewächshaus.“
Keine Frage, Axel Thiele ist in all der Zeit wirklich auf den Geschmack gekommen: „Damit ich das ganze Jahr etwas von den Kürbissen habe, wird davon etwas eingefroren, eingekocht und süßsauer eingelegt.“ Seine Frau teile seine Begeisterung für die Kürbis-Kulinarik nicht mal ansatzweise, sagt er, die erwachsenen Kinder seien mittlerweile ausgeflogen. Zumindest seine Eltern erwärmen sich immer mal wieder für eine feine Suppe. Der Kürbiskönig nimmt das ganz gelassen, schließlich huldigt die Kundschaft ja derzeit in angemessener Weise der vielseitigen Ackerfrucht.
