Bierpreise steigen – doch eine Sorte kostet so wenig wie vor 20 Jahren

Brauereien erhöhen Preise

Bierpreise steigen – doch eine Sorte kostet so wenig wie vor 20 Jahren

Deutsche Biertrinker müssen sich auf höhere Preise einstellen: Sechs Top-Marken werden teurer – eine beliebte Biersorte hingegen überrascht.

Kassel – Bier wird zum Jahreswechsel spürbar teurer: Laut Informationen von Getränke News passt die Radeberger Gruppe ihre Abgabepreise zum 1. Januar an. Demnach wird ein Kasten Radeberger Pilsner und Allgäuer Büble um 34 Cent teurer, Jever und Ur-Krostritzer sogar um 67 Cent. Auch die Warsteiner Brauerei zieht zum 1. Februar nach – hier steigt der Kastenpreis um 66 Cent.

Die Lage der Brauereien ist angespannt: Teuerung, höhere Kosten für Rohstoffe und sinkende Verkaufszahlen bringen viele Betriebe in Bedrängnis. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Bierabsatz in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent gesunken. Gleichzeitig steigen die Preise weiter: Zwischen 2020 und 2024 verteuerte sich Bier um mehr als 22 Prozent, wie die Tagesschau berichtet. Biergenuss ist also nicht nur seltener, sondern auch erheblich kostspieliger geworden.

Einen Gegentrend gibt es allerdings: Unterdessen liegt alkoholfreies Bier stark im Trend – die Produktion hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Laut einem Mediziner sollte es allerdings nicht jeder bedenkenlos konsumieren.

Trotz Preisanstieg bei Brauereien – Pils bleibt vergleichsweise günstig

Nach einer aktuellen Analyse des Getränkemarkt-Fachmagazins Inside erhöhen derzeit zahlreiche Brauereien ihre Abgabepreise – betroffen sind sowohl Großkonzerne als auch kleinere Betriebe. Noch ist unklar, in welchem Umfang Handel und Gastronomie diese Preissteigerungen mittragen – und ob sie vollständig an die Verbraucher weitergereicht werden.

Der Handel hat dabei gute Karten: Angesichts der großen Überkapazitäten in der deutschen Braubranche habe der Handel leichtes Spiel, Bier zu möglichst günstigen Konditionen einzukaufen, so Inside-Herausgeber Niklas Other gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Gerade Pils – die meistverkaufte Biersorte in Deutschland – wird im Einzelhandel häufig im Rahmen von Sonderaktionen angeboten. Dadurch zahlen Verbraucher in manchen Fällen Preise, die an das Niveau von vor 20 Jahren erinnern. Eine neue Analyse zeigt, welche Biermarke in Hessen am meisten gegoogelt wird – das Ergebnis überrascht.

Rückgang in der Gastronomie: Ältere trinken weniger – Bierabsatz sinkt

Auch in der Gastronomie macht sich der Preisdruck bemerkbar. Laut Other wird dort deutlich weniger Bier konsumiert als früher – gesellige Kneipenrunden scheinen seltener zu werden. Ein weiterer Faktor verschärft die Situation: Ältere Menschen trinken insgesamt weniger Alkohol, was sich zunehmend auf den Bierabsatz auswirkt.

Die Preisspirale erfasst nicht nur Bier: Auch bei alkoholfreien Getränken steigen die Preise. Marktführer Coca-Cola erhöhte zum 1. September seine Preise im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Und es könnte noch teurer werden: Ab Ende 2025 könnten zahlreiche Lebensmittel durch eine neue EU-Verordnung deutlich teurer werden – betroffen sind unter anderem Kaffee, Kakao, Soja und Schokolade. (Quellen: Destatis, Tagesschau, dpa, Getränke-News) (vw)

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