Forderung: HVO100-only Fahrzeuge in der Flottengesetzgebung berücksichtigen
Die BMW Group nutzt ihre Teilnahme an den “Fleet Europe Days” am 22. und 23. Oktober in Luxemburg, um Flottenbetreibern Wege zur Dekarbonisierung ihrer Fahrzeugflotten aufzuzeigen. Neben vollelektrischen Modellen stehen dabei Kraftstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen im Mittelpunkt. Ihr Vorteil: Durch einen höheren regenerativen Anteil im Kraftstoff lässt sich die CO₂-Bilanz der rund 250 Millionen Bestandsfahrzeuge in Europa verbessern.
Neu ist eine technische Lösung, mit der sich nachweisen lässt, dass alle BMW-Diesel eines Fuhrparks ausschließlich mit HVO100 betrieben werden. Dazu werden die Tankdaten aus dem Fahrzeug mit den Zahlungsdaten des Flottenbetreibers abgeglichen – so kann genau nachvollzogen werden, welcher Kraftstoff genutzt wurde. Damit schafft BMW die Grundlage für den “HVO100 only”-Fuhrpark.
Dr. Martin Kaufmann, Leiter Antriebsentwicklung der BMW Group, erklärt: “Unser Ziel ist es, umweltfreundlichere und effizientere Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Mit dem Diesel-Ersatzkraftstoff HVO100 können wir die CO₂-Bilanz von Fahrzeugflotten deutlich verbessern.”
Bernhard Kuhnt, Leiter der Vertriebsregion Europa, ergänzt: “Flottenkunden sind für BMW in Europa besonders wichtig. Der Diesel bleibt dabei eine bewährte Antriebstechnologie. Mit HVO100 lässt sich CO₂ schnell reduzieren – ohne Einschränkungen bei Reichweite oder Zuglast.”
In Deutschland und Italien stehen erste Vereinbarungen mit großen Flottenbetreibern kurz vor dem Abschluss. Diese Testflotten sollen – gemeinsam mit der bereits laufenden internen BMW Flotte – wichtige Erkenntnisse zur weiteren Optimierung der Nachweistechnologie liefern.
HVO100 ab Werk seit Januar 2025
Seit Januar 2025 werden alle in Deutschland produzierten BMW Dieselmodelle bereits ab Werk mit HVO100 betankt. Zum Einsatz kommt dabei “Neste MY Renewable Diesel” des finnischen Herstellers Neste, der im Vergleich zu fossilem Diesel eine CO₂e-Reduzierung von bis zu 90 Prozent (Well-to-Wheel) ermöglicht. Je nach Modell werden fünf bis acht Liter bei der Erstbefüllung eingesetzt.
Die BMW Group steht für Technologieoffenheit – von batterieelektrischen Fahrzeugen über Plug-in-Hybride und Wasserstoffantriebe bis hin zu hocheffizienten Verbrennungsmotoren, die mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben werden können. Schon heute sind BMW Fahrzeuge für eine Vielzahl regenerativer Kraftstoffe zugelassen, darunter HVO100, B10 und eFuels (EN590) sowie E25 und eFuels (EN228).
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Damit der Einsatz solcher Kraftstoffe schneller Wirkung zeigt, fordert die BMW Group angepasste regulatorische Rahmenbedingungen. Dazu gehört eine ambitionierte Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) mit nationalen Quoten zur Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 30 Prozent bis 2025.
Dr. Thomas Becker, Leiter Politik, Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit der BMW Group, betont: “CO₂-Reduktion muss in allen Lebenszyklusphasen eines Fahrzeugs berücksichtigt werden – auch beim Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe. Fahrzeuge, die mit CO₂-neutralem Kraftstoff betrieben werden, müssen in der EU-Flottengesetzgebung anerkannt werden. Die Technologien sind vorhanden – jetzt braucht es eine schnelle, pragmatische Regelung, um Innovationen auf den Markt zu bringen.”
