Mehr Steuereinahmen als gedacht
Brucker Ergebnishaushalt 2025 im satten Plus
Fürstenfeldbrucks Kämmerei ist zufrieden: Ein dickes Plus an Gewerbesteuern in 2025 bügelt die Ausgabenseite aus und lässt auf einen schönen Überschuss hoffen. Auch für den Doppelhaushalt 2026/27 rechnet man mit einem positiven Ergebnis.
Fürstenfeldbruck – Eigentlich waren es gute Zahlen zum Haushalt, Stand September 2024, die Stadtkämmerer Marcus Eckert im Haupt und Finanzausschuss präsentierte. Statt bis dato geplanter 9,7 Millionen Euro im Minus, sei man jetzt 10,5 Millionen Euro im Plus. Grund: 12,8 Millionen Euro mehr Gewerbesteuern als erwartet sowie mehr Schlüsselzuweisungen (kommunaler Finanzausgleich durch Bund und Bayern) und Umsatzsteuer-Einnahmen.
Stand 2025
Eckert: „Stand jetzt werden wir 2025 mit einem positiven Ergebnis abschließen, auch für den Doppelhaushalt 2026/27 schaut es ok aus, aber ab 2028/29 werden die Probleme, die andere Kommunen jetzt schon haben, auch uns einholen.“ Trotz jetziger guter Lage werde „kein goldenes Zeitalter anbrechen“. Für 2025 prognostiziert die Stadtkämmerei im Ergebnishaushalt rund 119 Millionen Euro Einnahmen, denen circa 101 Millionen Euro Ausgaben gegenüberstehen. Macht in Summe rund 18 Millionen Euro Überschuss. „Erfreulich genug und damit eher ein langweiliger Haushalt“, so Eckert. Wobei langweilig so verstanden werden sollte, dass man nicht verzweifelt überlegen muss, woher Geld nehmen, um Löcher zu flicken.
Eines macht den Finanzleuten im Rathaus und Stadtrat jedoch etwas Sorgen. Die starke Differenz zwischen Soll 2025 (ursprüngliche Erwartung) und Ist bzw. Prognose 2025. Gut die Hälfte des im laufenden Jahr erwarteten Geldsegens kann man sich erklären: mehr Steuereinnahmen durch Beseitigung der Null-Zins-Politik der EZB, bessere Wirtschaftslage der hiesigen (insbesondere der militär-affinen) Unternehmen. Allerdings wisse man nicht, so Stadtrat und Finanzreferent Prof. Dr. Klaus Wollenberg (FDP), woher ungefähr 8 Millionen Euro herkommen, die die Haushaltsberechnung-EDV ausspuckt. Nichtsdestotrotz „stehe man solide da“. Auf der Ausgabenseite 2025 sind die Hauptposten: 47 Millionen Euro Transferkosten (Kreisumlage = Zahlungen an den Landkreis), 33 Millionen Euro Personalkosten sowie 19 Millionen Euro Sach- und Dienstleistungen.
Plan 2026/27
Die Haushaltslage für die kommenden Jahre schaut allerdings nicht ganz so rosig aus. Man rechnet mit einer erhöhten Kreisumlage; zur Zeit gibt die Stadt Fürstenfeldbruck 54,65 Prozent ihrer Einnahmen an den Landkreis ab. Da der Landkreis diese Umlage wahrscheinlich deutlich in den nächsten Jahren erhöhen will/muss, drohe hier der Stadt eventuell Handlungsunfähigkeit, sprich Bruck hätte nach Zahlung an den Landkreis nicht mehr genug im Stadtsäckl, um die Pflichtaufgaben (öffentliche Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, Kita, Soziales, u.ä.) erfüllen zu können. Ein Dilemma, was alle Kommunen im Landkreis beträfe.„Wir kommen um eine Neuverschuldung nicht drum rum“, prophezeit Wollenberg.
Die Stadtkämmerei geht weiterhin von ähnlichen, moderat ansteigenden Einnahmen aus: 121 Millionen Euro 2026 und 123 Millionen 2027. Demgegenüber stehen geschätzte Ausgabe von rund 120 Millionen Euro. Summa summarum also um die 1 bis 2 Millionen Euro Überschuss pro Jahr. Falls die Schlüsselzuweisungen von Bund/Land weiter so fließen, falls die Wirtschaftslage sich stabilisiert, falls keine unerwarteten Kosten aufploppen.
Stadtrat Jan Halbauer (Grüne) kritisierte daher auch den Haushaltsplan für 2026/27: „Das sind mir zu viele Annahmen! Wer weiß, ob wir wirklich soviel Einnahmen haben werden.“ Worauf OB Götz konterte: „Das sind fundierte Annahmen, konservativ gerechnet. Wir färben uns hier auf der Einnahmenseite nichts schön.“Kritik wegen der Ausgabenseite kam auch von Philipp Heimerl (SPD): „Da ist noch jede Menge Luft im Haushalt!“ Auf der Kostenseite seien zu hohe Annahmen eingestellt. Er ließ bei diversen Posten (z.B. Konversion Fliegerhorst, Bürgerrat) darüber abstimmen, ob es wirklich nötig sei, soviel Geld einzustellen. Beschluss des Gremiums: Die geplanten Haushaltsmittel bleiben so.
Nun folgt noch die Vorberatung zur Finanz- und Investitionsplanung 2025 bis 2029 am 11. November. Danach obliegt es dem Stadtrat Mitte Dezember zu entscheiden, die Haushaltsjahre 2026 und 2027 so zu genehmigen.
