Bürgerinfomärkte zu Stromtrasse Korridor B in Dötlingen geplant

Energiewende

Bürgerinfomärkte zu Stromtrasse Korridor B in Dötlingen geplant

Amprion informiert nächste Woche in mehreren Orten über den aktuellen Stand der Erdkabelplanung und lädt betroffene Bürger ein.

Die Energiewende führt durch die Gemeinde Dötlingen – und das gleich doppelt: Zwei massive Erdkabelverbindungen, die in einigen Jahren durch die Kommune verlaufen sollen, werden an und auf der Nordsee erzeugte Windenergie in den Süden transportieren. Für eine davon, den „Korridor B“, plant das mit dem Bau und Betrieb beauftragte Unternehmen Amprion derzeit den genauen Trassenverlauf. Die Stromautobahn erreicht die Gemeindegrenze in Wehe und führt anschließend nördlich an Ostrittrum vorbei in Richtung Hunte. „Anfang des Jahres 2027 werden wir die Antragsunterlagen bei der Bundesnetzagentur einreichen, damit das Genehmigungsverfahren beginnen kann“, erklärt Projektsprecher Tobias Schmidt auf Anfrage der Mediengruppe Sabo.

Um über das aktuelle Entwicklungsstadium zu berichten, lädt das Unternehmen allerdings zunächst zu mehreren Informationsveranstaltungen in dieser Region ein. Die für die Dötlinger Bewohner am nächsten gelegenen „Bürgerinfomärkte“ sind am Mittwoch, 29. Oktober, von 10 bis 13 Uhr im Gasthaus Kempermann in Großenkneten, von 15 bis 18 Uhr im „Eventhof Urban“ in Hude sowie am Donnerstag, 30. Oktober, von 10 bis 13 Uhr im Hotel Meiners in Hatten. „Da wir uns in einem frühzeitigen Planungsstand befinden, können wir noch auf Einwände Betroffener Rücksicht nehmen“, verdeutlicht Schmidt. Das könnten zum Beispiel Landwirte sein, deren potenzielle Erweiterungsabsichten mit dem Verlauf der Erdkabel kollidieren würden. Sämtliche Bürger, deren Grundstücke von den Bauarbeiten oder dem späteren Trassenverlauf berührt werden könnten, seien deshalb zu den Veranstaltungen schriftlich eingeladen worden. Die „Bürgerinfomärkte“ seien aber für alle Einwohner offen. Sie bekämen dort einen Einblick in die Detailplanung des Projekts. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Aktuell laufen Baugrunduntersuchungen

Aktuell untersucht Amprion den Baugrund. Die Maßnahmen umfassen unter anderem Vermessungen, Kartierungen und Sondierungen sowie Erdbohrungen. Sollte sich ein Verdacht auf Kampfmittel im Boden ergeben, würden außerdem entsprechende Untersuchungen folgen. „Durch sie bekommen wir ständig neue Daten auf den Tisch, die in unsere Planungen einfließen“, erläutert der Projektsprecher. Zudem stehe das Unternehmen selbstverständlich mit dem Landkreis sowie den Kommunen in Kontakt. „Sollten potenzielle Windkraftanlagen in dem Korridor liegen, können wir jetzt noch eine Lösung finden, die für beide Seiten passt“, sagt Schmidt. Das ist im Fall des „Korridors B“ nicht unwahrscheinlich. Die Stromtrasse verläuft nämlich mitten durch eines der im Rahmen des Regionalen Raumordnungsprogramms in der Gemeinde Dötlingen festgelegten Vorranggebiete für Windparks nördlich von Ostrittrum.

Bis die Bagger anrücken, um die Vertiefungen für die Kabel auszuheben, wird es noch ein bisschen dauern. Schmidt rechnet mit einer Baugenehmigung um den Jahreswechsel 2028 / 29. „Danach können die Bauarbeiten starten“, erläutert er. In zwei parallel verlaufenden Gräben werden die Leitungen verlegt. Dafür ist während der Arbeiten ein rund 40 Meter breiter Streifen erforderlich. Später bleibt ein 30 Meter breiter Schutzkorridor bestehen. Der darf zwar landwirtschaftlich genutzt, aber weder bebaut noch aufgeforstet werden.

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