Gesundheit
Corona-Fälle steigen: Ärzte in Hersfeld-Rotenburg raten zur Impfung
Im Kreis Hersfeld-Rotenburg nehmen Atemwegserkrankungen und auch die Corona-Infektionen zu. Besonders Risikogruppen sollten laut STIKO jetzt eine Auffrischimpfung erhalten.
Mit dem feucht-kalten Herbstwetter steigen auch wieder die Zahlen der Erkältungs- und Atemwegserkrankungen im Kreisgebiet an. „Wir registrieren inzwischen auch die ersten Corona-Fälle“, berichtet Dr. Thomas Lepper aus Philippsthal, der zugleich stellvertretender Sprecher der Hausärzte im Kreis ist. Auch wenn bislang noch keine extremen Fallzahlen festzustellen sind, so empfiehlt Dr. Lepper allen Patienten bei entsprechenden Krankheitssymptomen (siehe Hintergrund) vorsorglich einen Corona-Test zu machen. Noch seien die Praxen im Kreis aber deshalb nicht überlastet.
Vorsorgeregeln gelten weiter
Covid-19 ist in erster Linie eine akute Atemwegserkrankung. Typische Symptome können unter anderem Fieber, Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen sein. Der Krankheitsverlauf und die Ausprägung der Symptome können jedoch individuell sehr unterschiedlich sein. Außerdem sollte man sich an die allgemeinen Vorsorgeregeln halten: Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, das Meiden von Menschenansammlungen bei Krankheitssymptomen sowie das freiwillige Tragen einer Maske in Innenräumen mit vielen Personen.
Auch das Klinikum Hersfeld-Rotenburg registriert einen Anstieg der respiratorischen Erkrankungen. „Dies betrifft nicht nur Covid, sondern auch andere Viruserkrankungen wie Influenza, Parainfluenza und RSV“, sagt Beate Erath, Leitende Abteilungsärztin für Labordiagnostik und Klinikhygiene. „In den letzten Wochen sahen wir im Klinikum einen allmählicheren Anstieg der SARS-CoV-2-Aktivität, der jedoch deutlich geringer ausfiel als im Vorjahr um diese Zeit. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegserkrankungen ist insgesamt sehr niedrig“, berichtet Beate Erath.
Covid habe sich mittlerweile von einer pandemischen zu einer endemischen Erkrankung entwickelt. Das Virus zirkuliere weiterhin in der Bevölkerung, führe jedoch aufgrund der dominierenden Omikron-Variante Stratus sowie der hohen Immunität durch Impfungen und durchgemachten Infektionen deutlich seltener zu schweren Verläufen oder Langzeitfolgen. Im Klinikum seinen daher derzeit keine speziell auf Covid angepassten Maßnahmen notwendig. Auch bei einem Anstieg der Fallzahlen erwartet das Klinikum keine Versorgungsengpässe.
Auch Dr. Thomas Lepper bestätigt, dass die Bevölkerung inzwischen „gut durchseucht“ sei und deshalb über gute Abwehrkräfte verfüge. Trotzdem rät er gerade besonders anfälligen Menschen, wie älteren oder besonders vulnerablen Patienten zur Corona- wie auch zur Grippe-Impfung. „Auch die Altenheime im Kreis sind von uns weitgehend durchgeimpft worden“, erklärt der Hausärzte-Sprecher.
Noch hätten die Arztpraxen auch genügend Zeit, um zu impfen. Obwohl es noch keinen Kombi-Impfstoff gegen Corona und Grippe gebe, sei es möglich, beide Impfungen an einen Tag in je einen Oberarm zu verabreichen. Sonst sollten 14 Tage zwischen den Impfungen liegen, erklärt Dr. Lepper.
Das Klinikum hält sich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Diese empfiehlt eine jährliche Auffrischimpfung im Herbst für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf sowie für Personen mit einem erhöhten beruflichen Infektionsrisiko.
