“Plants vs. Zombies: Replanted” angespielt
Das beknackteste Spiel der Nullerjahre ist zurück
“Plants vs. Zombies” war 2009 ein Hit. Jetzt gibt es eine Neuauflage des Kultspiels. Macht das Spielen des Titels immer noch so viel Spaß wie damals?
Vor der Veröffentlichung von “Plants vs. Zombies: Replanted” wurde viel geschimpft. Eine Vorabversion der Neuauflage des Kultspiels von 2009, von dem es mittlerweile unzählige Ableger gibt, gelangte vor dem offiziellen Release an die Öffentlichkeit. Fans waren enttäuscht von der durch KI überarbeiteten Grafik und dass die Originalentwickler nicht an dem Remaster beteiligt waren.
Jetzt ist das Spiel erschienen und wir können behaupten: alles halb so schlimm. “Plants vs. Zombies: Replanted” (auf Deutsch: “Pflanzen gegen Zombies”) ist eine gelungene Neuauflage des Kultspiels von 2009, das dem Genre der Tower-Defense-Spiele zuzuordnen ist.
Kleiner Exkurs: Tower-Defense-Spiele sind Titel, bei denen es um die Verteidigung (Englisch: Defense) eines Gebietes mithilfe von Verteidigungsanlagen wie Türmen (Englisch: Tower) geht. Diese Verteidigungsanlagen werden vom Spieler aufgebaut und müssen einer Welle von Gegnern standhalten.
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Das klingt zwar sehr technisch, erfordert aber gerade bei “Plants vs. Zombies” keine tiefgreifenden spielerischen Vorkenntnisse. Darum handelt es sich bei dem Titel auch um ein sogenanntes Casual-Game – ein Spiel für Gelegenheitsspieler.
Story: Hirn aus, Spiel an
Genug mit den Fachbegriffen – kommen wir zur Story hinter “Plants vs. Zombies”. Diese ist genauso plemplem, wie der Titel vermuten lässt. Der Spieler muss einen Vorgarten mithilfe von Pflanzen gegen Horden von Untoten verteidigen. Das war’s. Keine tiefgreifende Hintergrundgeschichte also.

Grafik und Sound: Liebevoll gezeichnet, aber mit Aussetzern
Für unseren Test lag uns die Fassung für die Nintendo Switch vor, die wir auf der Switch 2 gespielt haben. Wie bei zahlreichen anderen Titeln gibt es auch bei “Plants vs. Zombies” eine für die Nachfolgekonsole Switch 2 angepasste Version, die sich grafisch und leistungstechnisch von der Fassung für die Switch 1 unterscheidet.
Welche Unterschiede das sind, konnten wir nicht herausfinden. Vermutlich wird die 4K-Fähigkeit der neuen Konsole unterstützt und Spieler können die Joy-Cons genannten Joypads als Maus nutzen.
“Plants vs. Zombies” war schon 2009 kein grafisch anspruchsvolles Spiel und ist es trotz der Überarbeitung auch heute nicht. Das ist auch nicht schlimm, denn die comichaften und knallbunten Zeichnungen sowie die skurrilen Bewegungen und Geräusche der Figuren machen den Charme des Spiels aus. Die eingängige Musik und das “Plopp, Plopp”-Geräusch der Pflanzen beim Schießen von Samenkugeln tragen zur Atmosphäre ebenso bei, wie das Grunzen und schwere Atmen der Zombies.

Der eingangs erwähnte Kritikpunkt, dass Texturen offenbar von einer KI nicht sauber hochgerechnet wurden, ist aus unserer Sicht nur in einem Punkt gerechtfertigt. Wenn ein Level geschafft wurde, gibt es eine Belohnung in Form eines Samenpäckchens für neue Pflanzen.
Bei diesen Belohnungsbildern haben die Entwickler im Vergleich zum Original vermutlich kaum etwas verändert oder die KI hat wirklich versagt, wie Kritiker vor der Veröffentlichung behaupteten. Die Bilder sehen verwaschen und unscharf aus und bilden damit einen deutlichen Kontrast zu den sonst knackscharfen und farbenfrohen Texturen, was schade ist. Vielleicht bessern die Entwickler mit einem Update noch nach.
Gameplay: Wer rastet, der wird überrannt
Wer das Original von damals kennt und gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Die Switch-Version von “Plants vs. Zombies: Replanted” hat den Vorteil, dass sie die Touch-Steuerung von den mobilen Geräten übernommen hat. Das bedeutet, im Handheld-Modus lässt sich das komplette Spiel mit einem Finger steuern. Das macht Spaß wie eh und je und ist genauso intuitiv.
Die Steuerung der Figuren mit den Joy-Cons erfordert ein wenig Einarbeitungszeit, geht dann aber ähnlich flott von der Hand. Unsere bevorzugte Spielweise ist und bleibt aber die Touch-Steuerung, weil sie sich am natürlichsten anfühlt.
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Neben der bekannten Herausforderung gibt es im Remaster des Spiels mit “Cloudy Day” und “Rest in Peace” neue Spielmodi. Zusätzlich gibt es Rätsel und Minispiele, die wir nicht ausprobieren konnten, da diese in unserer Version nicht zur Verfügung standen. Vermutlich werden diese erst freigeschaltet, wenn die kompletten 50 Level der Kampagne durchgespielt wurden.
Wie funktioniert das Spiel? Wir müssen den Vorgarten gegen die Zombies verteidigen, die von rechts in das Bild kommen. Dafür stehen uns schießende, fleischfressende oder explodierende Pflanzen und Früchte bereit, die wir auf der Rasenfläche verteilen können. Diese Vorräte sind allerdings nicht kostenlos erhältlich, sondern müssen mit Sonnenlicht bezahlt werden.

Tagsüber können wir das Sonnenlicht einsammeln, das vom Himmel herabfällt. Haben wir genügend gesammelt, können wir etwa samenschießende Pflanzen oder Hindernisse wie Walnüsse auf der Rasenfläche verteilen, um die Zombies aufzuhalten. Mit steigendem Level wächst die Zahl der Zombies und die unterschiedlichen Arten von Pflanzen, die uns für die Verteidigung zur Verfügung stehen.
Zusätzlich wird es uns etwa in Nacht-Leveln erschwert, Pflanzensamen kaufen zu können, weil uns kein Sonnenlicht zur Verfügung steht. Dann müssen wir Sonnenblumen anpflanzen, die uns die kostbare Währung auch im Dunkeln zur Verfügung stellen.
Was sich entspannt anhört, kann in Hektik ausarten, weil wir mit der Produktion unserer Pflanzensamen gar nicht so schnell hinterherkommen, wie es nötig wäre, um die Zombiehorden aufzuhalten. Am Ende eines jeden Levels kommen zudem immer besonders viele Untote auf unser Haus zu. Spätestens dann sollte man genügend Pflanzen auf seinem Rasen verteilt haben.
Fazit: Spaßig und nostalgisch zugleich
“Pflanzen gegen Zombies” erfindet das Spiel nicht neu. Stattdessen recyceln die Entwickler ihren kultigen Titel und machen ihn flott für heutige Konsolen. Das ist nicht abwertend gemeint. “Plants vs. Zombies” steht die Verjüngungskur gut und macht immer noch Spaß, auch wenn es mittlerweile unzählige Spiele dieser Art gibt. Das bekannteste dürfte Kingdom Rush sein.
Ein wenig ärgerlich sind aber die nicht hochaufgelösten Texturen bei manchen Gegenständen. Das ist zwar kein Drama, fällt aber vor dem Hintergrund der generell angepassten Grafik unangenehm auf. Hier könnten die Entwickler mit einem Update nachbessern.
Ansonsten ist der Titel ein kurzweiliger Zeitvertreib, der über die Jahre nichts von seinem Charme verloren hat. Wer mal eben schnell wieder seinen Vorgarten vor Zombies verteidigen will, kann zugreifen, sollte sich aber bewusst sein, dass es sich hier nicht um ein tiefgründiges und ein lange an den Bildschirm fesselndes Spiel handelt. Als Gaming-Snack für zwischendurch eignet sich “Pflanzen gegen Zombies: Replanted” aber hervorragend.
“Plants vs. Zombies: Replanted” erscheint am 23. Oktober für PC, Nintendo Switch 2, Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S und Xbox One. Das Spiel hat eine Altersfreigabe der USK ab 6 Jahren.
Verwendete Quellen:
- Eigener Test
