„Das ist geisteskrank“: Landwirtin aus Oberbayern setzt nach Sabotageakt hohe Belohnung aus

Eisenteile im Boden

„Das ist geisteskrank“: Landwirtin aus Oberbayern setzt nach Sabotageakt hohe Belohnung aus

Perfider Sabotageakt in Festenbach: Unbekannte machten das Maisfeld von Nina Bartl zur Todesfalle. Die alleinerziehende Landwirtin kämpft nun um ihre Existenz.

Festenbach – Ein perfider Sabotageakt schockiert Festenbach: Unbekannte haben das Maisfeld von Landwirtin Nina Bartl mit Eisenstangen und Drähten zu einer Todesfalle gemacht. Die 37-Jährige kämpft nun um ihre Existenz. Wie Merkur-Reporterin Gabi Werner berichtet, wurde die alleinerziehende Bäuerin Opfer eines lebensgefährlichen Anschlags. Der Vorfall ereignete sich während der Maisernte auf ihrem sieben Hektar großen Feld an der Miesbacher Straße in Festenbach.

  • Eisenstangen und Torschienen wurden senkrecht in den Boden gesteckt, Stahldrähte in Maiskolben gespießt.
  • Der Maishäcksler erlitt Schäden von rund 50.000 Euro, die komplette Ernte ist unbrauchbar.
  • Nina Bartl vermutet persönliche Motive und setzt 8000 Euro Belohnung für Hinweise aus.

Die Redakteure aus dem Merkur-Verbreitungsgebiet berichten tagtäglich aus ihren Regionen. Diese Artikel bereiten wir Ihnen bei der Sabof. Die Originale lesen Sie beiMerkur.de/lokales/.

Sabotage auf dem Feld: Tödliche Falle mitten im Maisfeld entdeckt

Der kleine Anton, Sohn der Landwirtin, hatte sich wochenlang auf die Maisernte gefreut. Der Siebenjährige durfte traditionell auf dem Häcksler mitfahren, wenn der befreundete Lohnunternehmer das Feld aberntet. Doch diesmal wurde aus dem harmlosen Erlebnis beinahe eine Tragödie.

Bereits nach kurzer Zeit bemerkte der Maschinenführer die heimtückischen Fallen. Zahlreiche Eisenstangen, Torschienen und andere Metallgegenstände steckten senkrecht im Boden vergraben. In unzählige Maiskolben hatten die Täter Stahldrähte gesteckt.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Tegernsee-Newsletter.)

„Hier hat jemand bewusst in Kauf genommen, dass jemand sterben könnte“

„Meinen Sohn habe ich nach dem ersten Metallfund sofort vom Häcksler verbannt“, berichtet Nina Bartl. Die Landwirtin ist auch Tage nach der Entdeckung noch völlig aufgebracht: „Das ist Irrsinn, hier hat jemand bewusst in Kauf genommen, dass jemand sterben könnte.“

Gerate eine Metallstange in den Rotor des Häckslers, könne diese die Platte durchbrechen, auf der der Fahrer sitze. Lebensgefährliche Verletzungen wären die Folge. Umherfliegende Metallteile könnten zudem andere Erntehelfer gefährden. „An Skrupellosigkeit nicht zu überbieten“, zürnt die 37-Jährige.

Schaden von 50.000 Euro trotz Metalldetektor

Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der Maishäcksler erlitt jedoch trotz eingebautem Metalldetektor massive Schäden. Die Reparaturkosten schätzt Bartl auf rund 50.000 Euro. Die Arbeit musste zunächst eingestellt werden. Die Polizei Bad Wiessee ermittelt wegen Sachbeschädigung. „Zeugen, die vor dem 15. Oktober Verdächtiges auf dem Feld an der Miesbacher Straße 102 bemerkt haben, werden gebeten, sich zu melden“, bestätigt Inspektionsleiter Thomas Heinrich.

Anfang dieser Woche nahmen Bartl und ihre Helfer die Arbeit wieder auf – diesmal mit zehnköpfiger Mannschaft und einem Häcksler ohne Detektor. Bei der Millimeterarbeit entdeckten sie noch „tonnenweise Drähte“ in den Kolben. „Da hat sich jemand sehr viel Arbeit gemacht“, berichtet die Landwirtin fassungslos. Den Mais kann sie nicht mehr als Futtermittel verwenden. Die Metallsplitter könnten ihre Milchkühe töten. „Das ist für mich ein wirtschaftlicher Totalschaden“, sagt die alleinerziehende Bäuerin.

Sabotage-Serie in bayerischen Maisfeldern

Solche perfiden Anschläge auf Maisfelder häufen sich in Bayern. Im Herbst 2024 wurden im Geretsrieder Stadtteil Gelting gusseiserne Zahnkränze versteckt. 2020 gab es einen ähnlichen Vorfall bei Grub in der Gemeinde Valley. Auch in Schwaben hatten sich 2017 solche Sabotageakte gehäuft. Häufig stecken Missgunst unter Landwirten oder Proteste gegen Mais-Monokulturen dahinter.

„Da läuft eine Agenda gegen mich persönlich“

Nina Bartl, die als willensstarke Landwirtin über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist und bereits im Fernsehen auftrat, vermutet jedoch andere Motive. „Da läuft eine Agenda gegen mich persönlich“, sagt sie. Seit ihrer Scheidung bewirtschaftet sie den Hof alleine und spürt Anfeindungen. „Wenn du als Frau alleine einen Hof bewirtschaftest, bist du Freiwild.“

Die 37-Jährige lässt sich jedoch nicht einschüchtern. Sie hat eine Belohnung von 8000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Ihr Fazit: „Was hier abgelaufen ist, ist geisteskrank.“

Related Post

Leave a Comment