St. Tönis. Vor den Türen und geschmückten Fenstern der Gastgeber möchte der lebendige Adventskalender in St. Tönis dazu beitragen, mit anderen Menschen Gemeinschaft zu leben und zu teilen. Jetzt werden wieder Gastgeber gesucht.
Besinnliche, zum Nachdenken anregende Texte, stimmungsvolle Lieder, etwas zum Zuhören oder auch Mitmachen, danach lustige oder ernsthafte Gespräche, in der Regel bei einem winterlichen Getränk und Weihnachtsplätzchen – und das alles in adventlich dekorierter Umgebung unter freiem Himmel. Seit mehr als zehn Jahren organisiert der Pfarreirat von St. Cornelius in St. Tönis den lebendigen Adventskalender. Seit acht Jahren kümmert sich Barbara Schulz um die Organisation und schwärmt von den stimmungsvollen Ideen, die diejenigen, die das jeweilige Fenster „öffnen“, haben. Jeder Abend sei ganz unterschiedlich. Für dieses Jahr werden nun wieder Gastgeber gesucht, die sich noch bis zum 31. Oktober melden können (siehe „Info“).
Vor den Türen und geschmückten Fenstern der unterschiedlichen Gastgeberinnen und Gastgeber möchte der lebendige Adventskalender dazu beitragen, die Adventszeit besinnlicher zu erleben, mit anderen Menschen Gemeinschaft zu leben und zu teilen. Vom 1. bis zum 24. Dezember wird jeweils an einem anderen Haus in St. Tönis um 18 Uhr ein Adventsfenster geöffnet. Die Gastgeber gestalten ein kleines Programm von 15 bis maximal 30 Minuten mit Gedichten, Gesang, Geschichten, Gedanken, Gebeten oder Instrumentalmusik. „Eine Tagesmutter-Gruppe hat auch schon mal einen Kinderwagentanz vorbereitet. Da war ich zunächst skeptisch, aber es war sehr schön. Oft ist man positiv überrascht“, sagt Barbara Schulz. Zu Anfang der Adventszeit „Stille Nacht, Heilige Nacht“ zu singen, sei für sie zunächst ungewohnt gewesen, aber letztlich gehe es um das Zusammensein.
„Man kommt mit Menschen ins Gespräch, mit denen man sonst nicht ins Gespräch kommen würde. Alle Altersgruppen sind vertreten“, sagt Barbara Schulz. Manchmal komme man abgehetzt vom Alltag zum lebendigen Adventskalender – und dann sei wirklich Advent. „Man macht sich Gedanken, nicht nur über Religion, sondern über das, was wichtig ist im Leben“, sagt Barbara Schulz. Es gebe auch ernsthafte Gedankenanstöße, bei der Caritas-Pflegestation sei einmal über das Thema Tod gesprochen worden.
Der ursprüngliche Gedanke des lebendigen Adventskalenders sei gewesen, dass sich hauptsächlich Privatpersonen beteiligen, inzwischen seien aber auch viele Vereine und Institutionen dabei, so Barbara Schulz. Das Akkordeon-Orchester und das Mandolinen-Orchester beispielsweise, die Kolpingsfamilie öffnet ihr „Fenster“ am Seniorenheim, die Frauen-Union lädt zu Weckmann und Glühwein ein, die Grundschule Hülser Straße und die Kita St. Antonius machen mit, die Landfrauen bieten ein kleines Programm in der Fußgängerzone an. In diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist die Frauengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis. Eine Familie sei von Anfang an dabei, „es ist schön zu sehen, wie die Kinder größer werden“, sagt Barbara Schulz.
Bei aller Euphorie: Die Anzahl der „Fenster“ und auch die der Besucherinnen und Besucher habe in den vergangenen Jahren leider abgenommen, so Barbara Schulz. Anfangs habe man noch an 20 Abenden ein kleines Programm bieten können, im vergangenen Jahr waren es zwölf Abende. Auf diese Zahl hoffe sie auch diesmal wieder zu kommen und betont: „In der Gestaltung des Abends sind die Familien völlig frei.“ Man müsse keinen riesigen Aufwand betreiben. Und sie appelliert auch an die St. Töniserinnen und St. Töniser, an einem solchen Abend als Gast teilzunehmen. Ja, im Advent habe man „genug um die Ohren“, aber es gehe doch um Gemeinschaft und Besinnung. Und genau das biete der lebendige Adventskalender in einem unkomplizierten Rahmen. „Es lohnt sich“, verspricht Barbara Schulz, die nach dem 31. Oktober den genauen Zeitplan des lebendigen Adventskalenders zusammenstellen wird.
(msc emy)
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