Deutlich weniger als möglich: Lange Einkaufsnächte in Nürnberg beschlossen – das sind die Termine

Seit August gilt in Bayern ein neues Ladenschlussgesetz. Es erlaubt den Kommunen, auch ohne Anlass bis zu acht verkaufsoffene Nächte pro Jahr zu veranstalten. Dabei dürfen Geschäfte theoretisch bis Mitternacht geöffnet bleiben. Nürnberg schöpft diesen Spielraum jedoch nicht aus, wie ein Stadtratsbeschluss vom Mittwoch zeigt. In Nürnberg werden in diesem Jahr noch eine und 2026 zwei Einkaufsnächte umgesetzt. Geöffnet wird nicht bis Mitternacht, sondern maximal bis 22 Uhr.

Die Termine für die Einkaufsnächte 2025 und 2026 in Nürnberg

Die verkaufsoffene Nacht in diesem Jahr wird zur Eröffnung des Nürnberger Christkindlesmarkts am Freitag, 28. November 2025, stattfinden. Im kommenden Jahr wird eine Einkaufsnacht erneut am Eröffnungstag des Christkindlesmarkts, 27. November 2026, stattfinden. Zusätzlich dürfen die Geschäfte am Samstag, 24. Oktober 2026, jeweils bis 22 Uhr geöffnet haben.

Verkaufsoffene Sonntage 2026 in Nürnberg

Auch bei den verkaufsoffenen Sonntagen bleibt Nürnberg zurückhaltend. Für 2026 sind erneut zwei Termine vorgesehen: am 22. März im Rahmen des Ostermarkts sowie am 27. September anlässlich des Herbstmarkts und des Altstadtfests. Beide verkaufsoffene Sonntage finden ausschließlich in der Nürnberger Innenstadt statt, geöffnet ist jeweils von 13 bis 18 Uhr. Das Gesetz würde bis zu vier solcher Sonntage pro Jahr ermöglichen.

Individuelle Einkaufsnächte in Nürnberg

Anders sieht es bei den sogenannten individuellen Einkaufsnächten aus. Hier schöpft die Stadt den gesetzlichen Rahmen vollständig aus: Händler können beim Ordnungsamt bis zu vier solcher Nächte pro Jahr anmelden.

Druck, Kritik und Diskussionen

Das Ladenschlussgesetz hat in der Vergangenheit immer wieder für politische Diskussionen gesorgt. Die bayerische Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU) betonte bereits vor der Einführung, dass das neue Gesetz ein Arbeitnehmerschutzgesetz sei und kein Wirtschaftsförderungsgesetz. Kritiker bemängeln, dass Bayern trotz der Reform weiterhin das Bundesland mit den strengsten Regelungen bleibt, insbesondere bei den Ladenöffnungszeiten.

Druck auf die Stadt Nürnberg kam zuletzt von Dehoga, einem Interessenverband der Hotellerie und Gastronomie. Das neue Ladenschlussgesetz sei zwecklos, wenn die Möglichkeiten auf kommunaler Ebene nicht umgesetzt werden würden. Lange Einkaufsnächte und verkaufsoffene Sonntage würden laut dem Branchenverband eine Wechselwirkung zwischen Handel, Gastronomie und Kultur erzeugen – und damit Innenstädte beleben. Gegner dieser Ausweitung warnen hingegen vor einer zusätzlichen Belastung für Beschäftigte im Einzelhandel.

Die Nürnberger Stadtverwaltung schlug ursprünglich vier statt der gesetzlich möglichen acht Einkaufsnächte vor. Eine Einigkeit darüber konnte unter den Stadträtinnen und Stadträten allerdings nicht hergestellt werden. Kritik kam von der SPD, Grünen und der Linkspartei. Ein Runder Tisch Anfang Oktober endete mit gegenseitigen Vorwürfen. Bemängelt wurde unter anderem die Zusammensetzung des Gremiums: Arbeitgebernahe Verbände seien überrepräsentiert gewesen, Arbeitnehmervertreter hingegen unterrepräsentiert.

Nun also doch die Einigung. Die Fraktionen von CSU und Grünen haben sich auf einen Kompromiss verständigt: Nürnberg bekommt zwei statt vier der möglichen acht sogenannten Einkaufsnächte.

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