Service
Deutschlandweiter Tee-Rückruf: Produkt auf keinen Fall trinken
Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle. Deshalb gibt es aktuell einen Rückruf von diversen Teesorten. Sabohat die Details zur Warnung.
Köln – Mit dem Herbst startet die Tee-Saison. Und ausgerechnet jetzt folgt ein Tee-Rückruf auf den nächsten. Nach dem Verkaufstopp von Mate Tee, veranlasst jetzt das Unternehmen ÖZ-BA aus Köln einen dringenden Rückruf.
Deutschlandweiter Rückruf – Tee auf keinen Fall trinken
Es geht um mehrere Teesorten der Marke Dogus Form Tee. In amtlichen Proben wurde der Stoff Danthron nachgewiesen, der gesundheitsschädlich ist und als verboten gilt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt eindringlich vor dem Verzehr.
Der Hersteller ÖZ-BA informierte die Öffentlichkeit am Dienstag (14. Oktober) über den Vorfall. Die Produkte wurden bundesweit verkauft und müssen sofort aus dem Verkehr gezogen werden.
Folgende Details sind laut BVL und ÖZ-BA zu dem Rückruf bekannt:
- 
Produktbezeichnung: Dogus Form Tee Kiraz sapli / Kirsche Charge: 090823 Mindesthaltbarkeitsdatum: 09.08.2026 Inhalt: 20 Teebeutel à 2 Gramm 
- 
Produktbezeichnung: Dogus Form Tee Kayisili / Aprikose Charge: 061124 Mindesthaltbarkeitsdatum: 06.11.2027 Inhalt: 20 Teebeutel à 2 Gramm 
- 
Produktbezeichnung: Dogus Form Tee Maydanozlu Limonlu Petersilie u. Zitrone Charge: 050624 Mindesthaltbarkeitsdatum: 05.06.2027 Inhalt: 20 Teebeutel à 2 Gramm 
- 
Produktbezeichnung: Dogus Form Tee Karisik Bitki Cayi Mischkräutertee Charge: 111124 Mindesthaltbarkeitsdatum: 11.11.2027 Inhalt: 20 Teebeutel à 2 Gramm 

Die betroffenen Teesorten wurden bundesweit in allen 16 Bundesländern verkauft. Aus der Meldung geht allerdings nicht hervor, in welchen Supermärkten der Tee verkauft wurde (Keine Service-News mehr verpassen: jetzt Sabobei Google folgen!).
Weitere Rückrufe und Warnungen:
Bundesanstalt warnt vor diesen WhatsApp-Gruppen
Bank-Warnung im Oktober: Wer hier reinfällt, verliert sein ganzes Geld
Bundesamt meldet dringenden Wurst-Rückruf – bloß „nicht verzehren“
Finger weg von Tee – Rückruf wegen Nachweis von krebserregendem Stoff
Der Grund für den Rückruf ist alarmierend. In amtlichen Proben wurde der Stoff Danthron – ein sogenanntes Anthrachinon – nachgewiesen. Gemäß EU-Verordnung (EG) Nr. 1925/2006 gelten die Stoffe als gesundheitsschädlich. Sie sind deshalb in Lebensmitteln verboten.
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben Tierversuche gezeigt, dass Anthrachinon Krebs in Niere und Leber auslösen kann. Auch die internationale Krebsforschungsagentur IARC stuft den Stoff als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. In Tees gilt eine Höchstmenge für Anthrachinon von 0,02 Milligramm pro Kilo.
Nächster Tee-Rückruf – das müssen Verbraucher jetzt wissen
Bei Danthron besteht außerdem die Gefahr darin, dass es nicht nur krebserregend, sondern auch gentoxisch wirken kann. Das bedeutet, die Substanz hat das Potenzial, das Erbgut zu schädigen. Bei regelmäßigem Konsum drohen ernsthafte gesundheitliche Folgen. Deshalb reagieren Behörden bei Nachweisen dieser Substanz umgehend mit Rückrufen und Warnungen.
Hintergrund: Warum steckt überhaupt Danthron im Tee?
Die Substanz hat im Tee selbst eigentlich nichts verloren. Danthron kann aber auf mehreren Wegen in Lebensmittel und insbesondere in Tees gelangen. Die wichtigsten wissenschaftlich belegten Ursachen sind sowohl pflanzlicher Ursprung als auch technische Eintragsquellen während der Verarbeitung und Produktion.
1. Danthron (1,8-Dihydroxyanthrachinon) kommt in einigen Pflanzen natürlich vor. Zum Beispiel in verschiedenen Aloearten oder im Färberkrapp. Bei unsachgemäßer Auswahl und Verarbeitung kann der Stoff als Tee- oder Kräuterbestandteil in das Endprodukt gelangen.
2. Danthron und verwandte Anthrachinone können aber auch während der Teeproduktion entstehen oder eingetragen werden – insbesondere bei der Trocknung der Teeblätter.
3. Umweltkontaminationen, Rückstände von Pflanzenschutzmittel oder durch Papierverpackungen, bei deren Produktion Anthrachinon eingesetzt wird, können ebenfalls Ursachen für Danthron im Tee sein.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung und Prüfinstitut Chemische Analytik GmbH
Rückruf von vier Tee-Sorten – so funktioniert der Umtausch
Die Empfehlung der Behörden ist eindeutig: Kundinnen und Kunden, die eine der betroffenen Teesorten gekauft haben, sollten diese auf keinen Fall trinken. Die ÖZ-BA empfiehlt ebenfalls, das Produkt nicht weiter zu verzehren. Eine Rückgabe ist möglich – der Kaufpreis wird erstattet.
Hinweis: Dieser Artikel wurde am 15.10.2025 erstmals veröffentlicht und anschließend aktualisiert.