Liebe Leserinnen und Leser,
wann hatten Sie zuletzt ein wirklich tiefes Gespräch, an das Sie sich noch Tage später erinnern konnten? Und worüber haben Sie gesprochen? Ich unterhielt mich neulich bei einem Interview mit der Autorin Katja Lewina über Trennungen. Ein Thema, das sich hervorragend für tiefe Gespräche eignet. Wer kennt ihn nicht, den Schmerz über eine gescheiterte Beziehung? In ihrem neuen Buch „Wir können doch Freunde bleiben“ hat Lewina Trennungsgeschichten von anderen Menschen zusammengetragen.

Während unsere Unterhaltung immer vertrauter wurde, wurden Knödel serviert. Bei einem groben Gericht über psychologische Nuancen zu sprechen, ist nicht einfach, kann ich Ihnen sagen. Doch Lewina ist es gewohnt, auszupacken. Sie erzählte mir, wie sie nach einer Trennung nach Rom reiste, um ein wenig „La Dolce Vita“, also „das süße Leben“, zu spüren. Ich kann das gut nachvollziehen: Tiramisu, Sonne und Freundlichkeit helfen doch bei fast allem.
Aber es wollte nicht klappen. Die Pasta ließ sie stehen und beim Stöbern durch Secondhandläden stand sie plötzlich vor der Frage: Was soll ich eigentlich tragen, wenn ich niemandem mehr gefallen muss? Dieser Moment öffnete ihr die Augen, und sie entschied, etwas zu ändern. Was, lesen Sie in meinem mit kulinarischen Delikatessen gespickten Text. Und wenn Sie derzeit auch eine Trennung durchmachen und mit Ablehnung kämpfen, haben wir in diesem Newsletter noch ein paar Tipps für Sie.
Viel Spaß beim Lesen!
Ihre
Franziska Herrmann
Von Kopf bis Fuß
Gerade im höheren Alter fühlen sich viele Menschen einsam. Die Freunde sind verstorben oder erkrankt, die Kinder haben wenig Zeit und die Enkelkinder leben ihr eigenes Leben. Über wenige Jahre verlieren viele ältere Menschen ihr gesamtes soziales Umfeld. Um dem entgegenzuwirken, kommen im Begegnungszentrum Centro de Día in Hannover seit über dreißig Jahren Seniorinnen und Senioren aus Spanien zusammen.
Zweimal die Woche treffen sie sich, um sich auszutauschen und miteinander Zeit zu verbringen. Auch ein Tanzkurs und ein Fitnesskurs werden angeboten. Meine Kollegin Cristina Belén Rodríguez Müller hat das Begegnungszentrum besucht und die Gemeinschaft, die für viele Seniorinnen und Senioren zu einer neuen Familie geworden ist, erlebt.
Bei aller Liebe
Niemand wird gerne zurückgewiesen. Manchen Menschen fällt es nur leichter, damit umzugehen, während andere sich tagelang den Kopf darüber zerbrechen. Meine Kollegin Carolin Burchardt und die Paar- und Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning haben sich in unserem Podcast „Ach komm“ mit Ablehnungen beschäftigt. Wie pariere ich eine Abfuhr, ohne gleich dabei mein Gesicht zu verlieren oder in tiefe Selbstzweifel zu verfallen? Das erfahren Sie hier:
Familienbande

Vor den Kindern zu streiten, möchten Eltern am liebsten vermeiden. Doch ist es richtig, Konflikte komplett zu verheimlichen? Sie kennen das selbst: Man spürt, wenn etwas im Busch ist. Kinder mit ihrer Offenheit für Emotionen und Stimmungen spüren kleinste Spannungen noch genauer. Was Sie beim Streiten vor Kindern beachten müssen, hat meine Kollegin Heidi Becker für Sie recherchiert.
Davon, Streit zu unterdrücken, wird übrigens abgeraten. „Ungeklärte Themen suchen sich ihren Weg und tauchen dann plötzlich in Nebensächlichkeiten auf“, sagt die Familiencoachin Julia Strobel. Entscheidend sei es, dem Kind klarzumachen, dass der Streit nur eine Zwischenstufe zur Lösung war. Dann kann das Kind über die Zankerei der Erwachsenen selbst lernen, Konflikte zu lösen. Das gelingt aber nur, wenn ein respektvoller Umgang beibehalten und selbstverständlich keine körperliche Gewalt angewendet wird.
Gut gesagt
Seien Sie nicht immer der Leitvogel, denn die Welt braucht auch glückliche Folgevögel.
Imre Grimm; RND-Chefautor Gesellschaft
Haben Sie in den vergangenen Tagen auch verstärkt nach oben in den Himmel geschaut und sich dorthin gesehnt, wo Vogelformationen gen Süden ziehen? Entschuldigen Sie, ich werde romantisch. Vermutlich stecke ich schon mitten im Herbstblues. Kennen Sie den? Mein Kollege Imre Grimm hat ein paar Tipps zusammengestellt, wie man von Moll auf Dur springt.
Er empfiehlt, den Druck aus der Übergangszeit zu nehmen: „Seien Sie nicht immer der Leitvogel, denn die Welt braucht auch glückliche Folgevögel.“ Eine Playlist, um wie die Zugvögel am Nieselwetter vorbeizuziehen oder sich zu Hause einzukuscheln, finden Sie am Ende seines Artikels.
Die ernsten Seiten des Lebens

Die Angst tritt plötzlich auf: Das Herz rast, die Luft wird knapp und alles dreht sich. Neben Depressionen gehören Angststörungen in Deutschland zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Und obwohl wir im Privaten heute viel offener über mentale Gesundheit sprechen, fällt der richtige Umgang damit im Job schwer. Erzählt man seinem Chef und den Kolleginnen und Kollegen davon? Oder behält man es lieber für sich? Pro und Contra lesen Sie hier.
Die schönen Seiten des Lebens

Am 31. Oktober heißt es wieder „Trick or Treat“, zu Deutsch: „Süßes oder Saures“. Der keltische Brauch, den die Amerikaner vor hundert Jahren übernommen haben, ist auch bei uns kaum zu umgehen. Darum: Seien Sie vorbereitet! Nutzen Sie das Monatsende, um in die erste Backphase zu starten. Monster, Hexen und Geister lieben alles mit viel Zucker. Wie wär’s mit einem klassischen Apfelkuchen? Zählen Sie zu jenen Erwachsenen mit Nachwuchs, schauen Sie gemeinsam nach einem Gedicht oder einem Spruch, notiert von meiner Kollegin Denise Orlean, bevor die Kinder auf Beutezug gehen. Beide Seiten werden danken. Die Gebenden freuen sich über etwas Vorgetragenes, und die mystischen Wesen merken es an der Ausbeute.
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