Die lange Durststrecke des MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen

Im Sommer 2022 stieg Rot-Weiss Essen in die 3. Fußball-Liga auf. Der MSV Duisburg traf damit zum ersten Mal seit 2007 in Punktspielen wieder auf den Revierrivalen. Das Wiedersehen bereitete den Meiderichern seitdem keine Freude. Duisburger und Essener trafen sich in vier Ligaspielen und in einer Pokalpartie. Der MSV wartet weiter auf den ersten Sieg. Es gab in den drei letzten Jahren aus Duisburger Sicht zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Am Sonntag, 19.30 Uhr, unternimmt der MSV in der Schauinslandreisen-Arena einen erneuten Versuch, den Rivalen zu schlagen.

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Die Saison 2022/23 begann für die Zebras knackig. Bereits am zweiten Spieltag schlug Aufsteiger Rot-Weiss Essen an der Wedau auf. Der MSV war mit einer 0:1-Niederlage beim VfL Osnabrück in die Saison gestartet, RWE war gegen Mitaufsteiger SV Elversberg, den späteren Meister, daheim mit 1:5 mächtig unter die Räder gekommen. Die Schauinslandreisen-Arena war mit 28.200 Zuschauern ausverkauft.

Der MSV – Trainer war Torsten Ziegner – begann furios. Marvin Bakalorz brachte die Zebras in der sechsten Minute per Kopfball in Führung. Die Vorarbeit leistete Moritz Stoppelkamp, der in der 52. Minute das 2:0 nachlegte. Die Zeichen standen auf Sieg, doch RWE kam zurück in die Partie. Simon Engelmann (67.) und Lawrence Ennali (71.) sorgten innerhalb von vier Minuten für den Gleichstand. MSV-Keeper Vincent Müller verhinderte in der Nachspielzeit mit einer starken Parade sogar noch eine Niederlage.

Stoppelkamp traf per Freistoß für den MSV

Auch im Rückspiel gab es keinen Sieger. An der ausverkauften Hafenstraße brachte José-Enrique Ríos Alonso die Gastgeber in Führung (53.). In der 89. Minute sorgte Moritz Stoppelkamp mit einem raffiniert ausgeführten Freistoß aus halblinker Position für den Ausgleich zum 1:1. Für viele Fans wichtig: Am Ende der Saison stand der MSV (Platz 12) vor RWE (Rang 15).

In der Folgesaison, die mit dem krachenden Abstieg der Zebras endete, gab es aus Duisburger Sicht keine Derbyfreuden. Das Hinspiel vor fast genau zwei Jahren, am 28. Oktober 2023, verloren die Zebras im nicht ausverkauften Heimstadion (25.845 Zuschauer) auf dramatische Weise mit 1:2. Das Team des kurz zuvor verpflichteten Trainers Boris Schommers geriet in der 63. Minute durch Marvin Obuz in Rückstand. In der 90. Minute fiel das 1:1 durch ein Eigentor von Vinko Sapina. Aber den Punkt gab der MSV noch aus der Hand. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Mustafa Kourouma für die Gäste zum Sieg.

Das Rückspiel in Essen begann für den MSV, der noch immer von der Wende im Abstiegskampf träumte, erfreulich. Alexander Esswein brachte die Zebras mit 1:0 in Führung (37.). Aber Vinko Sapina sorgte noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit für den Ausgleich. Im zweiten Durchgang kam es für den MSV knüppeldick. Lucas Brumme mit zwei Treffern und Moussa Doumbouya per Elfmeter tüteten den 4:1-Sieg der Essener ein.

Trotz des Abstieges gab es in der letzten Saison im Finale des Niederrheinpokals ein Wiedersehen. Der MSV forderte als frischgebackener Regionalliga-Meister den Titelverteidiger heraus. Für die Verantwortlichen um MSV-Trainer Dietmar Hirsch war es auch eine Standort-Bestimmung: Wieviel Drittliga-Qualität steckt tatsächlich im Kader? Am Ende rückte der Fußball aber in den Hintergrund. Ein medizinischer Notfall im Publikum überschattete die Partie. Am nächsten Morgen bestand traurige Gewissheit: Der Fan, der im Stadion zusammengebrochen war, war später im Krankenhaus verstorben.

Das Derby ist ausverkauft

Der MSV unterlag dem Rivalen mit 1:2. Steffen Meuer brachte die Duisburger in der 18. Minute in Führung. Ex-Zebra Klaus Gjasula traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum 1:1. Ramien Safi erzielte in der 52. Minute das 1:2.

In einem Niederrheinpokalfinale verbuchte der MSV auch seinen letzten Sieg gegen RWE. Im Mai 2017 feierte das Team von Zebra-Trainer Ilia Gruev mit einem 2:0 den Gewinn des Pokals. Der letzte Liga-Sieg datiert aus dem Mai 2007. Es war eine Partie mit Folgen: Der von Rudi Bommer trainierte MSV stieg durch den 3:0-Sieg zum bisher letzten Mal in die 1. Bundesliga auf, RWE stieg in die Drittklassigkeit ab.

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