Diese 6 Geheimnisse neurodivergenter Eltern solltest du kennen – und selbst ausprobieren!

» Video ansehen: Neurodivergente Mamas sehen die Welt durch Kinderaugen – und das ist ein Geschenk

Julia Knörnschild ist erfolgreiche Unternehmerin, Podcasterin, Mama von zwei Kindern, Content Creatorin, Autorin – und gibt nicht nur ehrliche Einblicke in ihr Leben, sondern geht auch offen mit ihrer Neurodivergenz um. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, warum das Wort „normal“ überbewertet ist – und was wir von einer Mutter mit ADHS und Autismus über Kreativität, Empathie und das Elternsein lernen können.

1. „Normal“ ist ein Wort, das wir streichen sollten

“Was bedeutet schon normal?”, fragt sich Julia Knörnschild zurecht – und ehrlich gesagt: Ich mich auch. Wer neurodivergent ist, lebt täglich mit dem Gefühl, anders zu funktionieren, in einer Welt, die auf Gleichförmigkeit getrimmt ist. Dabei ist es doch so: Wenn Menschen mit ADHS oder Autismus die Mehrheit wären, wären sie die Norm. Vielfalt ist kein Makel, sondern Realität.

2. Kreativität ist eine Superkraft

Neurodivergente Menschen bringen oft ungewöhnliche Perspektiven und Fähigkeiten mit – etwa Dinge in Bildern zu sehen. Dieses „Anderssehen“ kann magisch sein, gerade in der Elternschaft. Es hilft, empathisch zu bleiben und mit Kindern auf Augenhöhe zu gehen. Und sich das Kindliche zu bewahren, schafft Raum für Kreativität und Fantasie.

Julia sammelt übrigens wieder Sticker-Alben wie in den 90ern, erzählt sie im Interview – nicht aus Nostalgie, sondern als Erinnerung daran, dass Leichtigkeit und Spaß nie aufhören sollten. Auch nicht, wenn wir Eltern werden. Außerdem hat sie gelernt, wie wichtig Pausen sind. Deshalb hat sie zu diesem Herzens-Thema nicht nur das Buch “Mama kann nicht mehr” geschrieben, sondern auch eins für Kids – Luise braucht ’ne Pause”.

Luise braucht ’ne Pause bei Amazon ansehen

3. Echt (und selbstironisch) sein ist das bessere Perfekt

Perfekt organisiert ist sie nicht – das sagt Julia Knörnschild selbst von sich. Und ich denke: Yes, wie wohltuend ehrlich und befreiend. Humor, Selbstironie und Authentizität – das seien ihre Stärken. Damit erfüllt sie vielleicht nicht jedes Rollenbild, aber sie lebt ihr eigenes.

Neurodivergente Eltern erinnern uns daran, dass „funktionieren“ nicht gleich „glücklich“ bedeutet und dass jeder andere Stärken und Schwächen hat. Letztlich profitiert von diesem Learning unsere Gesellschaft – und wir als Saboim Kleinen sowieso.

4. Begeisterung ist eine Gabe – und ansteckend

Nicht jeder ist ein Bastel-Fan oder DIY-Nerd. Julia Knörnschilds Beispiel zeigt aber sehr schön, dass Leidenschaft in der Elternschaft wertvoller ist als Perfektion. Wer mit echter Hingabe dabei ist, schenkt Kindern das, was sie wirklich brauchen: Zeit und Begeisterung.

5. Skill statt Strafe: Tools für Fokus und Ruhe

Kinder – und Erwachsene – mit ADHS brauchen Möglichkeiten, ihre Energie zu regulieren und sich zu konzentrieren. Statt zu schimpfen oder auf Ruhe zu pochen, hilft es deshalb, Skill-Boxen zu schaffen: kleine Tools, mit denen das unruhige Kind (oder auch der hibbelige Erwachsene) Stress oder Reizüberflutung regulieren können. So wird Konzentration möglich – ohne Druck.

6. Sprache schafft Wirklichkeit

Wie wir über unsere Kinder sprechen, formt, wie sie sich selbst sehen. Wer Begriffe wie „Problemkind“ benutzt (was leider noch zu oft passiert), stempelt ab. Reden wir stattdessen über unterschiedliche Bedürfnisse, öffnen wir Wege für mehr Verständnis und echte Inklusion.

Julia Knörnschild ist selbst ein neurodivergentes Elternteil und zeigt, dass Vielfalt kein Problem ist, sondern ein Geschenk. Sie lebt heute bereits, was viele von uns noch lernen müssen: Echtheit, Humor und Selbstakzeptanz sind stärker als jedes Idealbild. Saboheißt nicht, alles richtigzumachen, sondern sich gegenseitig zu verstehen, so wie man eben ist. Letztlich gilt für uns alle: Wir müssen unseren Weg finden.

Mehr zum Thema

Related Post

Leave a Comment