Kreis Kleve. Auf den Sportplätzen vor der Haustür wird am Wochenende einiges geboten. In Issum und Nieukerk freuen sich die Kassierer auf die Rekordeinnahmen der Saison. In Weeze steigt ein Duell der Frustrierten, in Goch gibt sich ein Geheimfavorit die Ehre. Der Überblick.
Viktoria Goch II – DJK Twisteden (Sonntag, 15 Uhr). Nach zehn absolvierten Bezirksliga-Spieltagen hat die Gocher Reserve schon einmal eine Gewissheit: Die Mannschaft von Trainer Ernes Tiganj ist nach dem Durchmarsch aus der B-Liga keineswegs chancenlos. Der Aufsteiger, der aktuell mit acht Punkten den vorletzten Platz belegt, kann zumindest Kellerduelle. Zuletzt gelang ein 2:0 beim Mitaufsteiger und Vorletzten TSV Weeze, zuvor hatte das Team bereits mit einem 1:0 gegen Schlusslicht SV Haldern Saisonsieg Nummer eins perfekt gemacht. Gegen die DJK Twisteden dürfte es allerdings wahrscheinlich nichts zu holen geben. Die Mannschaft aus dem Dorf bei Kevelaer hat offenbar mittlerweile selbst gemerkt, wie stark sie eigentlich ist und zuletzt beim 3:1 bei Borussia Veen die Konkurrenz mit einem ganz souveränen Auftritt aufhorchen lassen. Sollte das Team solche Leistungen konstant bestätigen können, ist in der laufenden Saison gar nichts ausgeschlossen. Dann dürfte nämlich irgendwann sogar das Thema Landesliga-Aufstieg die Runde machen.
TSV Weeze – Kevelaerer SV (Sonntag, 15.30 Uhr). Im August-Janssen-Sportzentrum steigt am Sonntag das Duell der Frustrierten. Der Aufsteiger aus Weeze hat aus den vergangenen sieben Spielen nur einen Punkt geholt und ist folgerichtig als Vorletzter frühzeitig in den Bezirksliga-Abstiegskampf verwickelt. Nach der bitteren 0:2-Niederlage gegen Mitaufsteiger Viktoria Goch II hat Trainer Ferhat Ökce an seine Spieler appelliert, sich doch bitte wieder etwas mehr ihrem Hobby Fußball zu widmen. Er setzt dabei auch etwas auf die kalte Jahreszeit, weil dann nicht ganz so viele Volksfeste zum Ausschweifen einladen. Der Gegner aus Kevelaer verspielte zuletzt gegen die SGE Bedburg-Hau in der Schlussphase eine 2:1-Führung und hat nach der 2:3-Niederlage die Spitzengruppe aus den Augen verloren. Trainer Patrick Znak betont gebetsmühlenartig, dass seine Mannschaft immer dann Probleme bekommt, wenn sie nicht an ihr Limit geht. Dessen sollten sich seine Spieler gerade vor dem Auftritt bei einem Gegner bewusst sein, der eine Negativserie mit aller Macht beenden möchte.
SV Issum – SV Sevelen (Sonntag, 15.30 Uhr). Derby-Zeit in der Kreisliga A Kleve/Geldern. Der SV Issum empfängt den SV Sevelen – das ist so etwas wie Dortmund gegen Schalke im Miniaturformat. Beide Dörfer trennen gerade einmal sieben Kilometer, wenn die Fußballer aufeinandertreffen, herrscht Ausnahmezustand. In der vergangenen Saison pilgerten bei dieser Gelegenheit rund 900 Zuschauer zum Issumer Sportplatz und sahen eine 2:5-Niederlage des Gastgebers. Die eindrucksvolle Revanche gelang im Sommer mit einem Issumer 5:0 im Wettbewerb um den Voba-Cup. Tabellenstände interessieren nicht, die Trainer können sich Gegneranalysen sparen. Es geht am Sonntag ausschließlich um die Vorherrschaft an der Fleuth.
TSV Nieukerk – FC Aldekerk (Sonntag, 15 Uhr). Vorhang auf für den nächsten A-Liga-Kracher, der in der Vergangenheit gerne auch mal im Zeichen von Pyrotechnik und Fahnenklau gestanden hat. Diesmal gibt’s im Vorfeld einen klaren Favoriten. Der FC Aldekerk hat vier seiner vergangenen fünf Spiele gewonnen und ist aktuell einziger ernsthafter Verfolger des Tabellenführers Siegfried Materborn. Allerdings hat auch der Lokalrivale zuletzt Selbstvertrauen getankt und konnte mit einem 5:1 beim SV Nütterden die Abstiegszone verlassen.
SV Bedburg-Hau – BV DJK Kellen II (Sonntag, 15 Uhr). Es ist nicht verwunderlich, dass die SV Bedburg-Hau als Aufsteiger in der Gruppe eins der Kreisliga B Kleve/Geldern für Furore sorgt und aktuell auf Tabellenplatz drei zu finden ist. Die Mannschaft von Trainer Sascha Lousée wurde ungeschlagen C-Liga-Meister und hat nun nach zehn Spieltagen bereits 20 Zähler eingesammelt. Einzig die hohe Anzahl der Gegentore (25) sticht etwas ins Auge, das ist aber der offensiven Spielweise geschuldet. Die Kellener stehen derzeit mit sechs Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz und sollten allmählich eine Klettertour nach oben einlegen, um nicht frühzeitig der Musik hinterherzulaufen.
SV Walbeck II – TSV Nieukerk II (Freitag, 20 Uhr). Ab in den Keller – am Bergsteg treffen in der Gruppe zwei der Kreisliga B Kleve/Geldern zwei Schießbuden der Liga aufeinander. Während die Gastgeber mit nur drei Zählern und 38 Gegentoren am Tabellenende stehen, haben die Gäste als Drittletzter fünf Punkte auf dem Konto und schon 52 Gegentreffer hinnehmen müssen. Die Torhüter auf beiden Seiten können sich wahrscheinlich auf einen geruhsamen Abend einstellen, da beide Teams auf der anderen Seite das Toreschießen nicht erfunden haben. In den 20 Spielen mit Beteiligung der beiden Abstiegskandidaten hat der Ball erst zwölf Mal im Netz des Gegners gezappelt.
(him pf nipe cad)
Mehr von RP ONLINE
Borussia Veen erleidet Rückfall in alte Zeiten
Darum könnte der 1. FC Kleve den Klassenerhalt wie eine Meisterschaft feiern
