Der plötzliche Tod von Marc Histermann hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und viele Menschen in der Prignitz tief getroffen. Der Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbands Prignitz starb am 21. Oktober plötzlich und unerwartet im Alter von 33 Jahren.
Mit ihm verliert der Landkreis eine prägende Persönlichkeit des Ehrenamts – jemanden, der den Katastrophenschutz in der Region aufgebaut, vernetzt und entscheidend geprägt hat. Entsprechend groß ist die Trauer bei seinem Team sowie bei weiteren Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus der gesamten Region.
„Dein Tod reißt eine Lücke, die kaum zu schließen ist. Mit unermüdlichem Engagement, Herzblut und Hingabe hast Du Dich über viele Jahre für das Deutsche Rote Kreuz eingesetzt – das DRK war Dein Lebenswerk”, schreiben die DRK-Bereitschaften am Donnerstagabend auf ihrer Facebook-Seite.
„Für viele von uns warst Du nicht nur ein Leiter, sondern ein Freund, ein Wegbegleiter und Teil der Familie. Dein plötzlicher Tod trifft uns tief.“
Strukturen, Verlässlichkeit und Hilfe im Ernstfall
Für die Mitglieder der Kreisbereitschaft des DRK in der Prignitz stand Marc Histermann für klare Strukturen, Verlässlichkeit und den Anspruch, Hilfe im Ernstfall wirksam zu machen. In seiner Verantwortung lagen die Sanitäts- und Betreuungsdienste, die technische Logistik und die Einsatzorganisation.
Unter seiner Leitung wuchsen die Bereitschaften der Region organisatorisch und personell zusammen. Die Fusion der Standorte Perleberg und Pritzwalk zur „Bereitschaft Stadt Pritzwalk“ am neuen Standort in Falkenhagen galt als ein Schritt, der Kräfte, Material und Wissen bündelte – und so die Einsatzfähigkeit des DRK in der Fläche stärkte.
Führungsverantwortung im Deutschen Roten Kreuz
Schon früh übernahm Marc Histermann Führungsverantwortung im Deutschen Roten Kreuz. 2019 wählten ihn die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ohne Gegenstimmen zum Bereitschaftsleiter der Schnellen-insatz-Einheit (SEE) in Pritzwalk.
Diese Einheit wird dann aktiv, wenn die regulären Strukturen der Gefahrenabwehr an ihre Grenzen stoßen – etwa bei größeren Schadenslagen, Evakuierungen oder der Unterstützung anderer Organisationen. Später übernahm Marc Histermann zusätzlich die Leitung des Sanitätsdienstes, bevor er zum Kreisbereitschaftsleiter aufstieg.
Koordination der Bereitschaften in der Prignitz
In der Funktion als Kreisbereitschaftsleiter koordinierte er die Arbeit der Bereitschaften im gesamten Landkreis. Ob bei Sanitätseinsätzen, in der Betreuung, bei der Verpflegung oder in der technischen Logistik – Marc Histermann sorgte für Abstimmung, Ausbildung und klare Abläufe.
Er organisierte Übungen, bildete ehrenamtliche Helfer aus und sicherte regelmäßig Veranstaltungen in der Prignitz ab.
Austausch mit Feuerwehren und Verwaltung
Besonders eng war der Austausch mit den Feuerwehren im Landkreis. Marc Histermann war selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Pritzwalk.
Feuerwehren im gesamten Landkreis drücken dieser Tage vor allem in den sozialen Medien ihr Beileid aus. Sie haben ihre Profilbilder ins Schwarz getaucht und schrieben vereinzelt einige Zeilen als Beitrag, darunter die Feuerwehr Putlitz.
Auch mit Verwaltungen, Vereinen und Unternehmen suchte er die Zusammenarbeit – immer mit dem Ziel, das Ehrenamt sichtbar zu machen und im Ernstfall schnell helfen zu können.

Anerkennung und Auszeichnungen seiner Funktion
Für dieses Engagement erhielt das Prignitzer DRK unter seiner Führung wiederholt Anerkennung. 2022 zeichnete die BB-Radio-Aktion „Helden des Alltags“ die Bereitschaften aus der Prignitz mit dem Sonderpreis des Ministerpräsidenten aus. Marc Histermann nahm diesen Erfolg stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen entgegen.
Noch Anfang Oktober führte er Landrat Christian Müller durch eine großangelegte Katastrophenschutz-Übung in Falkenhagen – ein Beispiel dafür, wie sehr ihm die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des Ehrenamts am Herzen lag.
