Dynamo Dresden: Kapitän Kutschke langes Ausfall-Spiel

Dynamo Dresdens Stürmer Stefan Kutschke muss drei Punktspiele pausieren. Für diesen Zeitraum sperrte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Kapitän der Schwarz-Gelben wegen seiner Roten Karte, die er am Sonnabend im Auswärtsspiel bei Preußen Münster gesehen hatte. Die Sportgemeinschaft hat nach eigenen Angaben dem Urteil bereits zugestimmt, das damit rechtskräftig ist.

Damit wird Kutschke einen Monat fehlen und erst nach der nächsten Länderspielpause zum Auswärtsspiel beim VfL Bochum am 21. November wieder zur Verfügung stehen. Konkret verpasst er die Begegnung mit dem SC Paderborn am nächsten Sonnabend, das Gastspiel bei Hertha BSC am 1. November sowie die Heimpartie gegen den 1. FC Nürnberg am 7. November. Bislang war der gebürtige Dresdner in allen zehn Pflichtspielen dieser Saison als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen, inklusive Nachspielzeit durchschnittlich jeweils für 20 Minuten.

Das Fehlverhalten von Spieler Kutschke (Tritt in Beine) stellt nach ständiger Rechtsprechung der DFB-Rechtsorgane eine Tätlichkeit gegen den Gegner dar.

Aus der Urteilsbegründung des DFB-Kontrollausschusses

Das jüngste Duell mit den Preußen hat diesen Durchschnitt allerdings wieder nach unten gedrückt. Trainer Thomas Stamm hatte den Sturmtank, der während seiner Sperre am 3. November 37 Jahre alt wird, in der zweiten Nachspielminute eingewechselt. Schiedsrichter Tom Bauer stellte ihn in der siebenten Nachspielminute schon wieder vom Feld. „Kutsche“ hatte seinen Gegenspieler Jorrit Hendrix abseits des Balls nach kurzem Gerangel an der Wade getroffen, beide gingen zu Boden. Der Unparteiische wertete dies als Tätlichkeit – hart, aber vertretbar.

„Das Fehlverhalten von Spieler Kutschke (Tritt in Beine) stellt nach ständiger Rechtsprechung der DFB-Rechtsorgane eine Tätlichkeit gegen den Gegner dar. Der Kontrollausschuss des DFB nimmt zudem noch keine schwerwiegende Sportverfehlung […] an und beschränkt die Sperre auf die Wettbewerbskategorie, in der der Feldverweis erfolgt ist“, hieß es einer Mitteilung von Dynamo Dresden zufolge in der Urteilsbegründung des DFB-Kontrollausschusses.

Zugunsten Kutschkes wertete das Sportgericht, dass der Tritt von geringer Intensität und dem Fehlverhalten eine sportwidrige Handlung seines Gegenspielers vorausgegangen war, der ihn ebenfalls gefoult hatte. Allerdings gilt der SGD-Angreifer als Wiederholungstäter. Am Donnerstag jährt sich seine Rote Karte, die er für ein grobes Foulspiel bei der 0:1-Niederlage in Wiesbaden gesehen hatte. Als Rotsünder aus der Vorsaison komme für ihn das Mindestmaß einer Sperre von nur zwei Spielen nicht in Frage, so die Urteilsbegründung weiter.

Dem Fußball-Fachblatt Kicker zufolge stellte Stefan Kutschke damit übrigens einen Rekord auf: Er ist der erste Zweitliga-Spieler, der in der Nachspielzeit eingewechselt wurde und noch vom Platz flog. Der bisherige Krösus in der Statistik der am spätesten einwechselten Rotsünder war ebenfalls ein Dynamo-Spieler: Robin Becker hatte am 5. Spieltag der Abstiegssaison 2021/22 bei der 0:3-Heimpleite gegen Paderborn ab der 89. Spielminute sein Comeback nach langer Kreuzbandriss-Pause gegeben und sah in der ersten Minute der Nachspielzeit die Rote Karte.

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