„Ein freier Strand und ein Verbot“ – Hunde-Halter an der Ostsee starten Petition

In Travemünde an der Ostsee sorgt ein schlichtes Schild für Empörung und tausendfachen Protest. „Verbot für Hunde – vom 1. April bis 31. Oktober“ steht darauf, schwarz auf weiß, mit einem dicken roten Kreis um einen durchgestrichenen Hund.

Was wie eine harmlose Regelung klingt, sorgt für angespannte Stimmung im beliebten Ostsee-Ferienort, denn viele Hundebesitzer würden gerne den Strand-Spaziergang mit ihrem geliebten Vierbeiner bestreiten. Deshalb nehmen sie dieses Verbot nicht so einfach hin.

Hunde-Verbot bis Ende Oktober am Ostsee-Strand Travemünde

Bislang durften Hunde in Travemünde schon ab dem 1. Oktober wieder an den Strand. Doch seit diesem Jahr gilt eine neue Strandsatzung der Stadt Lübeck und die verschiebt das Ende des Hundeverbots auf den 31. Oktober. Erst ab dem 1. November dürfen Halter und Tiere den beliebten Ostsee-Kurstrand wieder betreten. Was für die Verwaltung eine bloße Anpassung an die Landesregelung ist, empfinden viele als Affront gegen die Hundebesitzer und gegen den gesunden Menschenverstand. „Ein freier Strand und ein Verbot. Muss man nicht verstehen“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook unter ein Video, das das Verbotsschild zeigt.

„Hoffentlich dürfen die Wauwis künftig wieder ab Oktober an den Strand“, kommentiert eine andere. Innerhalb weniger Stunden sammeln sich Dutzende Kommentare, die alle dieselbe Position wiedergeben. Es herrscht Unverständnis, Frust und Enttäuschung. Viele werfen der Stadt vor, am eigentlichen Leben vorbei zu entscheiden. „Die Tourismusmanager haben noch immer nicht erkannt, dass für viele Menschen der Hund zur Familie gehört. Sonst gäbe es im Sommer attraktive Hundestrände und ab Oktober sollten alle Strände frei sein“, schreibt ein weiterer Kommentator.

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Ostsee: Hundeverbot treibt Halter auf die Barrikaden

Auch der Verein „Hunde-Lobby Travemünde“ bringt sich ein. Dessen Vertreter Andres Schwarberg hat sich mit einem offenen Brief direkt an Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau gewandt. „Seit über 20 Jahren ist es zulässig und in der Strandsatzung verbrieft, dass wir mit unseren Hunden ab Anfang Oktober am Kurstrand Travemünde laufen dürfen“, heißt es darin. „Nun soll uns das unter Androhung von Strafen verboten sein. Wir Lübecker/Travemünder und unsere Gäste mit Hunden sind damit nicht einverstanden!“

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Der Verein hat deshalb eine Petition gestartet, die schon am ersten Wochenende fast tausend Unterstützer gefunden hat. Sie fordern, dass die Stadt die alte Regelung wieder einführt, also freien Zugang für Hunde ab dem 1. Oktober. Die Stadt verweist indes auf das Landesnaturschutzgesetz. § 32 Absatz 2 legt fest, dass Hunde während der Badesaison, also vom 1. April bis 31. Oktober, an den meisten Stränden verboten sind. Nur besonders gekennzeichnete Hundestrände bilden Ausnahmen, doch dieser Hinweis sorgt wohl eher für Kopfschütteln als für Verständnis.

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